In der Auswertung wurden 547 Patientinnen mit bekanntem Hormonrezeptor- und HER2-Status berücksichtigt. Sie hatten Hirnmetastasen entwickelt und eine Ganzhirnhirnbestrahlung, stereotaktische Radiochirurgie (SRS) und/oder Operation erhalten; die meisten danach auch eine Hormontherapie. 80 % der Patientinnen mit HER2-positiven Tumoren bekamen HER2-Antikörper (meist Trastuzumab) und 38 % HER2/EGFR-Tyrosinkinasehemmer (TKI, z. B. Lapatinib). Beim primären Endpunkt Gesamtüberleben (OS) ergaben sich signifikante Unterschiede — mit median 8,4 Monaten beim Basal-, 12,3 Monaten beim Luminal-A-, 15,4 Monaten beim HER2-positiven und 18,8 Monaten beim Luminal-B-Typ (p < 0,001). Bei Frauen mit HER2-positivem Tumor verlängerten HER2-Antikörper (17,9 vs. 15,1 Monate; p = 0,04) und mehr noch TKI (21,1 vs. 15,4 Monate, p = 0,03) das Überleben. Auch die kumulative 12-Monats-Inzidenz für lokalen Progress variierte je nach Tumorsubtyp (Abb. 1). Bei stereotaktischer Bestrahlung und HER2/EGFR-TKI ging sie von 15,1 auf 5,7 % (p < 0,001) zurück.

Abb. 1
figure 1

Die kumulative Inzidenz eines lokalen Versagens erwies sich als abhängig vom molekularen Subtyp.

Fazit: Bei Brustkrebspatientinnen mit Hirnmetastasen ist der molekulare Subtyp ein wichtiger Prognosefaktor und prädiktiv für das Ansprechen auf eine Strahlentherapie. Anti-EGFR-TKI verbessern bei HER2-positiven Tumoren OS und lokale Kontrolle und stellen zusammen mit einer SRS eine gute Option dar.