Afatinib 40 mg/d ist beim NSCLC mit EGFR-Mutation für die Erstlinie zugelassen. Bei therapiebedingten Nebenwirkungen vom Grad ≥ 3 oder bei bestimmten anhaltenden Nebenwirkungen vom Grad 2 kann die Dosis in 10-mg-Schritten bis auf 20 mg reduziert werden. Nun wurde der Einfluss der Dosisreduktion auf die unerwünschten Ereignisse, die Pharmakokinetik und das progressionsfreie Überleben (PFS) in den Phase-III-Studien LUX-Lung 3 (weltweit) und 6 (Ostasien) untersucht. Alle therapienaiven Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC mit EGFR-Mutation, die in diesen Studien Afatinib erhielten (n = 229 bzw. 239), wurden in die Post-hoc-Analyse eingeschlossen. Die Dosis wurde bei 53,3 % der Patienten in LUX-Lung 3 und bei 28,0 % in LUX-Lung 6 reduziert, meist in den ersten 6 Monaten der Therapie. Bei Dosisreduktion nahm die Inzidenz therapiebedingter Nebenwirkungen von 100 % auf 86,1 % (LUX-Lung 3) bzw. 74,6 % (LUX-Lung 6) ab. Die Inzidenz von Nebenwirkungen vom Grad ≥ 3 sank von 73 % auf 20,5 % (Abb. 1) bzw. von 80,6 % auf 11,9 %. Patienten, die im Verlauf die Dosis reduzierten, hatten an Tag 22 höhere Afatinib-Plasmakonzentrationen als Patienten ohne Dosisreduktion (45,6 vs. 24,3 ng/ml). An Tag 43 waren die mittleren Konzentrationen in beiden Gruppen ähnlich (23,3 vs. 22,8 ng/ml). Das mediane PFS war bei Patienten mit und ohne Dosisreduktion in den ersten 6 Monaten vergleichbar (LUX-Lung 3: 11,3 vs. 11,0 Monate; p = 0,175; LUX-Lung 6: 12,3 vs. 11,0 Monate; p = 0,982).

Abb. 1
figure 1

Auswahl von häufigen Nebenwirkungen vor und nach der Dosisreduktion bei Patienten der LUX-Lung-3-Studie.

Fazit: Beim NSCLC sind an die Verträglichkeit angepasste Dosisreduktionen eine effektive Maßnahme zur Reduktion therapiebedingter Nebenwirkungen unter Afatinib, die keinen Einfluss auf die therapeutische Wirksamkeit des Medikaments haben.