Patienten mit HNSCC, deren Erkrankung binnen 6 Monaten nach platinbasierter Chemotherapie fortschreitet, haben mit medianen Überlebenszeiten von 6 Monaten eine extrem schlechte Prognose. Rückfälle und Metastasierung werden dadurch erleichtert, dass es den Tumoren gelingt, sich der Immunabwehr zu entziehen, teilweise vermittelt über eine Expression der Liganden PD-L1 und PD-L2 des Immuncheckpointrezeptors PD-1.

In einer Phase-III-Studie erhielten 361 Patienten mit rezidiviertem, platinrefraktärem HNSCC entweder alle 2 Wochen Nivolumab (3 mg/kg) oder eine Standardtherapie mit Methotrexat, Docetaxel oder Cetuximab. Nivolumab konnte nach Progression weiter gegeben werden, sofern ein klinischer oder radiologischer Nutzen zu vermuten war. Nach median 5,1 Monaten betrug die mediane Überlebenszeit im Nivolumab-Arm 7,5 Monate, bei Standardtherapie 5,1 Monate (Hazard Ratio 0,70; p = 0,01), die 1-Jahres-Überlebensrate lag bei 36,0 gegenüber 16,6 %. In puncto Lebensqualität blieb die Situation unter Nivolumab stabil (Abb. 1), während sie sich bei den Patienten mit üblicher Therapie verschlechterte.

Abb. 1
figure 1

Unter anderem die physische Funktion — erhoben mit dem EORTC-QLQ-C30 — blieb unter der Nivolumab-Therapie besser erhalten.

Fazit: Patienten mit platinrefraktärem Rezidiv eines HNSCC profitieren von einer Therapie mit dem PD-1-Hemmer Nivolumab. Relativ zur Standardtherapie ist ihr Sterberisiko um 30 % geringer. Absolut gesehen bedeutet das einen Zeitgewinn von im Median 2,4 Monaten.