Bei 151 Patienten mit follikulärem Lymphom (FL) aus der Phase-III-Studie GLSG 2000 wurde in Biopsien (max. 1 Jahr vor Beginn der R-CHOP-Erstlinientherapie entnommen) retrospektiv der Mutationsstatus von 74 Genen analysiert. In multivariaten Risikomodellen erschien der neue Score m7-FLIPI geeignet, Patienten mit hohem und niedrigem/ intermediärem Risiko zu differenzieren. Er enthält klinische Parametern (FLIPI, ECOG-Status) und 7 mutierte Gene: EZH2, ARID1A, MEF2B, EP300, FOXO1, CREBBP und CARD11. Danach wurde der m7-FLIPI an einer populationsbasierten Kohorte von 107 Patienten mit symptomatischem FL validiert, die eine Erstlinientherapie aus R-CVP erhielten.

In der Trainingskohorte differenzierte der m7-FLIPI eine Hochrisiko(HR)-Gruppe (28 %) von einer Niedrigrisiko (NR)-Gruppe (5-Jahres-„failure free survival“ [FFS] 38,29 vs. 77,21 %; Hazard Ratio [HR] 4,14; p < 0,0001). Der m7-FLIPI übertraf ein Prognosemodell, das nur die Genmutationen berücksichtigte (HR 3,76). Auch in der Validierungskohorte definierte der m7-FLIPI eine HR- (22 %) und NR-Gruppe (5-Jahres-FFS 25 vs. 68,24 %; HR 3,58; p < 0,0001). In der Validierungskohorte verbesserte sich die Risikostratifizierung durch den m7-FLIPI versus dem alleinigen FLIPI (HR 2,18) (Abb. 1) und der Kombination aus FLIPI und ECOG-Performancestatus (HR 2,03).

Abb. 1
figure 1

Der m7-FLIPI hat eine bessere prognostische Aussagekraft als der FLIPI.

Fazit: Die Integration des Mutationsstatus von 7 Genen in einen klinisch geprägten Risikoscore verbesserte die prognostische Aussagekraft bei FL-Patienten unter einer konventionellen Erstlinien-Immunchemotherapie.