Zur Prophylaxe der Neutropenie unter Chemotherapie stehen Pegfilgrastim (pegyliertes G-CSF) zur einmaligen Applikation pro Zyklus oder Filgrastim für die tägliche subkutane Gabe an den Tagen 2–7 zur Auswahl. Head-to-Head-Vergleichsstudien beider Optionen sind nicht selten interessengesteuert, für einen objektiveren Vergleich wurde daher retrospektiv auf Daten von Studien zurückgegriffen, in denen ursprünglich andere Zielparameter als der direkte Vergleich vorgesehen waren. Bei den 1.058 Brustkrebspatientinnen waren die Endpunkte febrile Neutropenie (FN), Grad-3/4-Neutropenie sowie CT-Regime-Änderungen erfasst worden. Von 18 Episoden einer FN (3,4 %) in der Filgrastim- und 23 (4,3 %) in der Pegfilgrastim-Gruppe (p = 0,50) traten über die Hälfte in den ersten 4 Zyklen auf. Die Patientinnen hatten unter Filgrastim ein fast 3-fach höheres Risiko für eine schwere Neutropenie (Tab. 1) als unter Pegfilgrastim und die Chemotherapie-Dosis musste signifikant häufiger reduziert werden (18,5 vs. 10,8 %; p < 0,001). Der Anteil der Patientinnen, die ihr Regime wie geplant erhielten, war unter Filgrastrim signifikant geringer (58,0 vs. 72,4 %; p < 0,001).

Tab. 1 Vergleich einiger Variablen unter den beiden Substanzen

Fazit: Pegfilgrastim beugt im Vergleich zu Filgrastim effizienter schweren, nicht-febrilen Neutropenien vor und reduziert CT-Behandlungsverzögerungen und Dosisreduktionen.