Sekundäre und therapiebedingte AML (sAML bzw. tAML) bleiben eine therapeutische Herausforderung. Noch immer ist unklar, ob die im Vergleich zur De-novo-AML schlechtere Prognose durch die vorherige hämatologische Erkrankung oder durch Unterschiede in den Karyotypen und/oder im Alter erklärt werden kann.

Häufigkeit (Abb. 1) und Eigenschaften von tAML, sAML nach myelodysplastischem Syndrom (MDS-sAML) und Nicht-MDS-sAML (chronische myelomonozytische Leukämie und myeloproliferative Neoplasie) bei 3.055 Patienten aus dem dänischen AML-Register wurden mit der De-novo-AML verglichen und sollten Aufschluss geben.

Abb. 1
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EIne De-novo-AML war in allen ausgewerteten Jahren am häufigsten.

© ASCO 2015

Patienten mit sAML (MDS-sAML: 38 %; Nicht-MDS-sAML: 33,6 %) erhielten seltener eine intensive Therapie als Patienten mit tAML (50,3 %) oder De-novo-AML (55,5 %). Neben einer Reihe anderer Unterschiede erreichten Patienten mit De-novo-AML häufiger eine Komplettremission. Die 1-Jahres-Überlebensrate betrug bei De-novo-AML 65 %, bei MDS-sAML 56 %, bei Nicht-MDS-sAML 31 % und bei tAML 45 %, die entsprechenden 4-Jahres-Raten lagen bei 39 %, 25 %, 11 % und 24 %. In allen Gruppen korrelierte eine intensive Therapie mit einem signifikant längeren Überleben.

Fazit: Vorhergehende myeloische Erkrankungen, Alter und Zytogenetik sind entscheidend für die Prognose einer AML und sollten bei der Therapiewahl für diese Patienten berücksichtigt werden.