Methadon ist das gebräuchlichste sekundäre Opioid. In einer prospektiven, randomisierten Phase-II-Studie mit 42 Krebspatienten verglichen norwegische Mediziner den Switch von Morphin/Oxycodon auf Methadon nach der Stop-and-Go (SAG)-Methode mit dem Umstieg über drei Tage (3D) (Abb.). Die SAG-Gruppe erhielt ab Tag 1 eine äquianalgetische Methadon-Dosis anstelle von Morphin/Oxycodon, die 3D-Gruppe wurde über drei Tage sukzessive umgestellt.

Abb.
figure 1

Design der Phase-II-Studie. Tag 1 ist der Zeitpunkt des Umstiegs (Switch).

Es ergaben sich keine Unterschiede zwischen beiden Gruppen in der durchschnittlichen Schmerzintensität (PI) am Tag 3 (primäres Studienziel) oder der aktuellen PI. Am Studientag 14 war die PI in der 3D-Gruppe signifikant niedriger als in der Vergleichsgruppe. Im SAG-Arm kam es zu mehr Studienabbrüchen (elf gegenüber drei) und drei schwere unerwünschte Wirkungen (SAE): zwei Todesfälle und ein Patient mit schwerer Sedierung. In der 3D-Gruppe kam es zu keinen.

Fazit: Krebspatienten nach einem Opioid-Switch nach der SAG-Methode zeigten bei Studienende tendenziell eine höhere PI und brachen die Studie häufiger vorzeitig ab als nach dem langesameren Umstieg. Nur in ersterer Gruppe kam es zu SAE. Es besteht also kein Anlass, beim Switch von hochdosiertem Morphin und Oxycodon auf Methadon die SAG-Methode vorzuziehen. Die Autoren verweisen auf die beschränkte statistische Aussagekraft ihrer Studie (28 Patienten) und betonen die Notwendigkeit kontrollierter Studien vor der Implementierung veränderter Strategien.