Beim Pankreaskarzinom liegen die Gesamtüberlebensraten nach fünf Jahren bei 5 %, inoperable Tumoren gelten als unheilbar. Die in dieser Situation empfohlene multimodale Therapie wurde in jüngerer Zeit immer wieder modifiziert. So zeigte Gemcitabin eine gewisse Wirksamkeit, erstaunlich hohe Ansprechraten wurden jüngst auch in Studien mit hypofraktionierter Bestrahlung (ein bis drei Dosen) erzielt.

In der vorliegenden PhaseIIStudie wurde mit Hilfe eines Linearbeschleunigers eine einzelne Fraktion mittels Körperstereotaxie (SBRT, Abb.) verabreicht, zusätzlich Gemcitabin sequenziell gegeben. 20 Patienten mit lokal fortgeschrittenem, nicht metastasiertem Adenokarzinom erhielten an den Tagen 1, 8 und 15 Gemcitabin, die SBRT mit einer Dosis von 25 Gy an Tag 29. Danach erfolgten drei bis fünf sechswöchige Zyklen Gemcitabin.

Abb.
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Behandlungsplan der stereotaktischen RT (blau: 50 % Iso-Dosis, grün: 75 %, gelb: 95 %; geplantes Zielvolumen rot konturiert, inneres Zielvolumen dunkelblau)

© 2011 Elsevier Inc.

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Alle Patienten erhielten die SBRT wie geplant und zudem im Median fünf Zyklen Chemotherapie. Zwei Patienten sind noch nach 36,4 bzw. 25,1 Monaten am Leben. Akute nichthämatologische Toxizitäten vom Schweregrad 3 oder höher wurden nicht festgestellt. Späte Toxizitäkein ten vom Schweregrad 3 oder höher traten bei einem Patienten auf (5 %): eine Perforation des Duodenums (G4). Drei Patienten (15 %) entwickelten Ulzera (G2), die medikamentös behandelt werden konnten. Insgesamt betrug das mediane Überleben 11,8 Monate; nach einem Jahr lebten noch 50 % der Patienten, nach zwei Jahren 20 %. Computertomografien zeigten, dass es nach einem Jahr bei 94 % der überlebenden Patienten nicht zur lokalen Progression gekommen war.

Fazit: Die mit Linearbeschleuniger verabreichte SBRT ergab zusammen mit sequenziellem Gemcitabin eine exzellente lokale Kontrolle des lokal fortgeschrittenen Pankreaskarzinoms. Das klingt vielversprechend, zumal das Auftreten eines lokalen Rezidivs ein signifikanter negativer Prädiktor für das Überleben ist. In einem optimierten Therapieplan mit begleitender Chemotherapie könnte eine hypofraktionierte SBRT das Überleben der Patienten verlängern.