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Ist die routinemäßige Röntgenkontrolle nach Entfernung einer Pigtail-Pleuradrainage notwendig, oder soll individuell nach klinischen Zeichen entschieden werden? Eine interessante Studie in Pediatric Radiology kommt zu einem eindeutigen Ergebnis.
In einer Studie aus Philadelphia wurden retrospektiv 200 Fälle von Thoraxdrainageentfernungen bei 176 Patienten mit einem medianen Lebensalter von vier Jahren analysiert. Betrachtet wurde ein Zeitraum über 16 Jahre. Durchgeführt wurden Anlage, Entfernung und Auswertung von Mitarbeitern der pädiatrischen interventionellen Radiologie. Hierbei erfolgte eine Korrelation der Röntgenaufnahme des Thorax nach der Entfernung mit dem weiteren klinischen Verlauf.
Die häufigsten Indikationen für die Einführung einer Thoraxdrainage waren in 53 % der Fälle ein einfacher Erguss, in 36 % parapneumonische Prozesse und in 7 % ein Pneumothorax. Die Drainagen besaßen meist einen Durchmesser von 10,2 oder 8,5 French. Nach einer medianen Verweildauer der Drainage von 8 Tagen (Range: 5-17) lag der Median zwischen Bildgebung vor und nach Entfernung bei 14 Stunden (Range: 7-33,5). Bildgebend nachweisbare Veränderungen traten bei 10 % (n = 20/200) auf, in 1,5 % der Fälle (3/200) waren die Patienten nach der Entfernung symptomatisch, und nur eine Patientin davon musste erneut drainiert werden (Abb. 1). Bei den übrigen 17 Entfernungen, die Veränderungen der Röntgenbilder zeigten, waren die Patienten asymptomatisch und bedurften keiner Intervention.
Worede F et al. Impact of routine chest radiographs after removal of pigtail chest tubes placed by pediatric interventional radiology. Pediatr Radiol 2022;52:971-6
Kommentar
90 % der Röntgenkontrollen nach Thoraxdrainagenentfernung waren in dieser Studie unauffällig und lediglich eine Patientin aus der Gesamtheit von 200 Fällen brauchte erneut eine Drainage. Routinen bedürfen des Hinterfragens. Die Röntgenaufnahme des Thorax am gleichen Tag ist vielerorts noch immer Standard nach Entfernung von Thoraxdrainagen. Diese Studie legt einmal mehr nahe, dass angesichts der sehr niedrigen Interventionsrate, die Entscheidung für eine Röntgenuntersuchung allein bei auffälligen klinischen Symptomen erfolgen sollte.
Mit der Sonografie verfügen wir zudem über eine einfache, dynamische und strahlenfreie bettseitige Methode zur Verbesserung der Technik einer Drainagenanlage wie auch der Verlaufskontrolle nach ihrer Entfernung. Konsequenterweise sollte die Quintessenz lauten: Wir röntgen nach beendeter Drainagentherapie der Pleura nicht mehr, sondern "schallen"!
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Hoppen, T. Röntgenkontrolle nach Entfernung von Pleuradrainagen?. Pädiatrie 34, 13 (2022). https://doi.org/10.1007/s15014-022-4051-z
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