Die bei schwerem Asthma und der Rhinosinusitis erhöhten Interleukine IL-4, IL-5 und IL-13 sowie auch das Thymic Stromal Lymphopoietin (TSLP) führen bei beiden Erkrankungen zu einer chronischen, durch eosinophile Granulozyten dominierten Entzündung. Für die Asthmatherapie stehen bei entsprechender Klinik und je nach Biomarkerkonstellation fünf Antikörper zur Verfügung [1]. Ganz neu wurde in diesem Jahr der monoklonale Antikörper Tezepelumab zur Therapie des schweren Asthmas zugelassen. Das Besondere an diesem "Neuzugang" ist die - im Gegensatz zu den anderen Biologika - vom Phänotyp und damit von Biomarkern unabhängige Wirksamkeit, wie u. a. eine aktuelle Netzwerkmetaanalyse (NMA) belegt [2].

Im Mittelpunkt der Allergieforschung steht somit der eosinophile Granulozyt, über den sich der Phänotyp des schweren Asthmas, der Rhinosinusitis, aber auch des Ekzems und anderer eosinophilen Erkrankungen definiert [3]. Wir haben den Ball für diese MMW-Ausgabe mit je einer aktuellen Übersicht zum schweren Asthma (ab S. 44) und zur Rhinosinusitis (Beitrag von M. Gröger ab S. 48) aufgegriffen.

Abgerundet wird der pneumologische Schwerpunkt durch eine Übersichtsarbeit von H. Schäfer zur ambulant erworbenen Pneumonie (ab S. 40). Auch diese Erkrankung ist für die hausärztliche Praxis immens wichtig.

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Prof. Dr. med. Adrian Gillissen M.Sc.

Med. Klinik III, Kreiskliniken Reutlingen