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Prof. Dr. med. H. Holzgreve Internist, München

Ein 32-jähriger Amateur-Bodybuilder stellte sich mit Erythemen, Schmerzen und Schwellungen an beiden Oberarmen vor (Abb. A). In den letzten fünf Jahren war er deswegen bereits mehrmals mit Antibiotika wegen einer vermuteten Cellulitis behandelt worden. Es ließ sich aber eruieren, dass er zehn Jahre zuvor zahlreiche intramuskuläre Synthol-Injektionen erhalten hatte, v. a. in die Mm. biceps, aber auch trizeps und deltoides. Dies hatte jeweils zu schmerzhaften Muskelvergrößerungen geführt. Eine Kernspintomografie und eine Biopsie zeigten am Oberarm eine chronische Granulomatose und intramuskulär lipidartige Fremdkörper (Abb. B, C, D). Da Steroide dem Patienten nur kurzfristig halfen, wurde eine chirurgische Entfernung des Fremdmaterials erwogen.

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A: Oberarmerythem. B–D: Wasserfreie, intramuskuläre Fremdkörper (Pfeile).

© CMAJ. 2020;192:E480

Synthol besteht aus verschiedenen Ölen und wird von manchen Muskelprotzen mit überschießenden Ambitionen zur gezielten Vergrößerung injiziert. Angeblich sollen ca 5% der Bodybuilder dieses optische Doping, das mit keinerlei Kraftzuwachs einhergeht, anwenden.