_ Für Patienten, die den normotonen Wertebereich partout nicht erreichen und womöglich sogar weit überschreiten, hat sich vor einigen Jahren mit der renalen sympathischen Denervation (RSD) eine neue Option aufgetan.

Die ersten Studienergebnisse lösten fast schon euphorische Reaktionen aus. Die berichteten systolischen Drucksenkungen lagen bei rund 30 mmHg und die diastolischen Reduktionen bei mehr als 10 mmHg. Umso ernüchternder waren die Ergebnisse der ersten randomisierten, durch eine Scheinprozedur kontrollierten Studie SYMPLICITY HTN-3 [1]. Nicht nur fielen die absoluten Drucksenkungen geringer aus als in den Vorgängerstudien — die systolische Reduktion lag bei rund 14 mmHg —, es gab auch keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen den Effekten der RSD und dem Scheineingriff. Die Indikation zur RSD außerhalb von Studien stand damit infrage.

Das letzte Wort war damit nicht gesprochen. Die RSD wurde methodisch verbessert: Die eingesetzten Kathetersysteme wurden perfektioniert, die Verödung sympathischer Nerven auch auf die Seitenäste der Nierenarterie ausgedehnt. Neuere Studien verliefen positiv. In eine Metaanalyse zur RSD sind die Daten von sechs Studien mit 977 Patienten eingeflossen, in denen die Denervation mit Scheinverfahren verglichen worden war — einschließlich SIMPLICITY HTN-3. Die Analyseergebnisse belegen eine signifikante Blutdrucksenkung durch die RSD von im Mittel bis zu 6 mmHg systolisch [2]. Das ist vielleicht kein Grund zu neuer Euphorie, allemal aber zur Hoffnung, mit RSD hypertone Druckwerte nachhaltig senken zu können.