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Prof. Dr. med. H. Holzgreve Internist, München

Ein 56-jährige Mann kam wegen Völlefühls und seit zwei Monaten zunehmender Obstipation in die Notfallambulanz. Er war seit mehr als 20 Jahren Raucher. Der Vater war mit 62 Jahren plötzlich aus unbekannter Ursache verstorben. Eine Hypertonie sowie eine Hyperlipidämie waren bei dem Mann zwar bekannt, wurden aber nicht behandelt.

Bei einem Blutdruck von 162/83 mmHg war der auffälligste Befund eine etwa faustgroße, schmerzlose Vorwölbung im Nabelbereich, die sich pulssynchron bewegte (Abb. A). Die Femoralpulse waren beidseits tastbar. Bei der CT-Angiografie sah man infrarenal ein 11 × 10,5 × 14 cm großes, spindelförmiges Aortenaneurysma. Dieses wurde im Rahmen einer Operation (Abb. b) durch eine aorto-bi-iliakale Prothese ersetzt.

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A: Pulsierende Vorwölbung der Bauchwand. B: Freigelegtes Aortenaneurysma.

© N Engl J Med. 2019;380;e35

Postoperativ erhielt der Patient eine antihypertensive und blutfettsenkende Therapie. Bei der Kontrolluntersuchung nach sechs Monaten fühlte er sich wohl. Die Perfusion der unteren Extremitäten war normal und die Bauchwand glatt und eben.