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Prof. Dr. med. H. Holzgreve Internist, München

Eine 41-jährige Frau litt seit mehreren Monaten unter verdickten, brüchigen Fingernägeln mit horizontalen Rillen (Abb. A) und bereits seit zwei Jahren an einem erheblichen progressiven Haarverlust (Abb. B). Bei der Untersuchung in einer endokrinologischen Abteilung fielen Verdickungen an der Haut und eine diffus vergrößerte Schilddrüse auf. In der Laboruntersuchung lagen die Werte für Thyreotropin bei 30,5 μIU/ml (Referenzbereich: 0,5–5), für freies T4 bei 0,4 ng/dl (0,9–1,7), für Thyreoglobulin-Antikörper bei 793 IU/ml (≤ 55) und für Thyreoperoxidase-Antikörper bei 2.459 IU/ml (≤ 9). Somit bestätigte sich der Verdacht auf eine schwere Hypothyreose. Im Ultraschall war die Schilddrüse diffus vergrößert und inhomogen. Die Diagnose lautete daher Hypothyreose vom Typ Hashimoto.

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A: Dicke, brüchige Fingernägel. B: Fast kompletter Haarverlust. C, D: Normalisierter Zustand fünf Jahre später.

© N Engl J Med. 2018;379:1363

Veränderungen an Fingernägeln und Haaren können zur Diagnose einer Schilddrüsenunterfunktion führen. Untypisch an diesem Fall ist allerdings, dass diese beiden Symptome so extrem und ausgeprägt im Vordergrund standen, während andere, häufigere Beschwerden offenbar weitgehend fehlten.

Bei einer Kontrolle fünf Jahre nach Beginn der Therapie mit Levothyroxin hatte die Patientin wieder gesunde Fingernägel (Abb. C) und dichtes, schönes Kopfhaar (Abb. D).