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Prof. Dr. med. H. Holzgreve Internist, München

Ein 17-jähriger Jugendlicher ohne Hauterkrankungen in der Vorgeschichte klagte über Gesichtsschwellung und ein juckendes, papuläres Exanthem am ganzen Körper (Abb. A). Bei der Untersuchung zeigte sich ein ausgedehnter Befall der Kopfhaare mit Pediculus humanus capitis (Abb. B). Nach topischer Behandlung mit dem Insektizid Malathion verschwanden alle Symptome.

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A: Generalisiertes Exanthem am Beispiel eines Arms. B: Läusebefall der Kopfhaare.

© BMJ. 2018;361:k2599

In Deutschland ist der Kopflausbefall die häufigste parasitäre Infektion im Kindesalter und nach den Erkältungskrankheiten die häufigste Infektionskrankheit. In der Regel führen nicht gemeinsam genutzte Kleidung, Textilien oder Betten zur Ansteckung, sondern der enge Kopfkontakt mit einer Person, die von Kopfläusen befallen ist.

Die Besonderheit bei diesem Patienten ist die akute generalisierte allergische Hautreaktion. Diese Immunreaktion beruht auf zirkulierenden Antigenen, die als Folge einer infektiösen oder entzündlichen, meist nur lokalen Hauterkrankung auftreten. Hier können Steroide die Symptome lindern.