_ In der Versorgung tätige Ärzte geben an, zur besseren Betreuung von werktätigen Patienten gerne mehr Informationen zur Arbeit und zum Arbeitsplatz erhalten zu wollen. Insbesondere bei der Betreuung suchtkranker Beschäftigter sei eine engere Zusammenarbeit mit Betriebsärzten sinnvoll. Das zeigt eine Interimsanalyse einer noch nicht abgeschlossenen Befragung von Ärzten in Thüringen und im gesamten Bundesgebiet im Rahmen des Projekts „Gesund arbeiten in Thüringen“. Das Modellvorhaben zur betrieblichen Gesundheitsförderung im Rahmen des Präventionsgesetztes wird in Kooperation zwischen der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) und der Krankenkasse BARMER durchgeführt und hat sich unter anderem zum Ziel gesetzt, die Zusammenarbeit zwischen der kurativen Medizin und der betriebsärztlichen Betreuung zu verbessern.

Wichtig ist den versorgenden Haus- und Fachärzten nach der Befragung auch eine Unterstützung von Betriebsärzten, wenn eine Wiedereingliederung im Sinne des Hamburger Stufenmodells oder eine betriebliche Wiedereingliederungsmaßnahme geplant ist. Damit rennen sie bei den Betriebsärzten offene Türen ein: Auch diese wünschen sich stärker eine Beteiligung an Maßnahmen zur beruflichen Wiedereingliederung.

Die Befundübermittlung oder Überweisung des Patienten durch den Betriebsarztes an Ärzte anderer Fachrichtungen wird positiv beurteilt: Haus- und Fachärzte in Thüringen sehen darin eine frühzeitige Unterstützung für die Abklärung und Therapieeinleitung und finden, dass die betriebsärztlichen Aktivität die kurative Therapie sinnvoll ergänzen kann. Dass der Betriebsarzt damit unnötige Diagnostik initiiert, fanden die meisten Ärzte nicht (Abb. 1)

Abb. 1
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Versorgende Haus- und Fachärzte beurteilen Befundübermittlung durch den Betriebsarzt positiv

Mit freundlicher Genehmigung der Deutschen Gesellschaft für Arbeits- und Umweltmedizin (DAGUM)