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Prof. Dr. med. H. S. Füeßl Privatpraxis für Integrative Innere Medizin, München

_ Eine 87-jährige Frau mit Hypertonie und bekannter peptischer Ulkuskrankheit suchte wegen eines geblähten Abdomens, Schmerzen im Epigastrium und wässrigen Durchfällen die Nothilfe auf. Sie war hypotensiv mit einem Blutdruck von 78/49 mmHg und wies diffuse abdominelle Druckschmerzen mit Abwehrspannung auf. In der Abdomen-Übersichtsaufnahme im Liegen stellte sich eine röntgendichte strangförmige Struktur im rechten Oberbauch dar (Abb. A). Es handelt sich um das deutlich erkennbare Ligamentum falciforme, das von der Leber zur vorderen Bauchwand zieht und am Nabel endet. Wenn es von freier Luft umgeben ist, stellt es sich als röntgendichter Weichteilstrang dar und ist im CT besonders gut zu erkennen (Abb. B). Diese Sichtbarkeit ist mithin ein radiologisches Zeichen für ein Pneumoperitoneum.

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Röntgendichte, strangförmige Struktur im rechten Oberbauch im Röntgenbild (A, Pfeil) und im CT (B, Pfeil).

Man führte eine notfallmäßige Laparotomie durch und stellte eine Perforation des Duodenums mit einem Durchmesser von 2 cm fest. Nach einem stationären Aufenthalt von 22 Tagen wurde die Patientin entlassen. Sie erholte sich gut.