Im Rahmen einer Screening-Koloskopie fanden sich bei einer 50-jährigen Mexikanerin im gesamten Kolon dunkle Kügelchen (Abb. A). Bei näherer Inspektion erkannte man offenbar leblose Insekten im Bereich von Zökum (Abb. B) und Colon ascendens (Abb. C). Darauf angesprochen erwähnte die Patientin, dass sie regelmäßig landestypische „gorgojos chinos“ zu sich nehme — Rüsselkäfer aus der Überfamilie der Curculionoidea, die im Land unter dem Namen Mehlkäfer bekannt sind. Diese Praxis hat Tradition in der hispanischen Bevölkerung, da man glaubt, dass die im Magen abgestorbenen Käfer ein Enzym absondern, das die Abwehrkräfte des Körpers gegen verschiedene Krankheiten stärken würde — u. a. gegen AIDS und Diabetes. In Online-Foren werden entsprechende Informationen verbreitet; wissenschaftliche Daten hierzu gibt es indes kaum.
Literatur
Khosla M, Sachdev M, Patel K. Gorgojos Chinos (flour beetle): incidental finding during colonoscopy. Am J Gastroenterol. 2016;111:1514
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Füeßl, H.S. Wie kommen die Mehlkäfer in den Verdauungstrakt?. MMW - Fortschritte der Medizin 159, 41 (2017). https://doi.org/10.1007/s15006-017-9385-z
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