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Prof. Dr. med. H. S. Füeßl Privatpraxis für Integrative Innere Medizin, München

_ Englische Forscher gaben am 30. Juni 2016 in die medizinische Datenbank PubMed 30 Medikamentennamen ein, die auf Anforderungen an die Krankenhausapotheke notorisch falsch geschrieben wurden. Sie verwendeten dabei zunächst die korrekten englischsprachigen Internationalen Freinamen (INN), suchten dann aber auch nach variierten Schreibweisen. Als Kontrollen dienten 30 weitere, zufällig ausgewählte Medikamente. Auch hier wurde nach dem INN und nach Varianten gesucht.

Bei den oft falsch geschriebenen Mitteln ergab die Suche nach den 30 korrekten Standardnamen insgesamt 325.979 Treffer. 160 alternative Schreibweisen erbrachten immerhin 3.872 Treffer, also 1,17% der ursprünglichen Menge. In der Kontrollgruppe erbrachten die Standardnamen 470.064 Treffer und 79 falsche Schreibweisen 766 Treffer (0,16%).

74% der Schreibfehler bestanden aus einzelnen falschen Buchstaben, z. B. einem I anstelle eines Y. Spitzenreiter war Amitriptyline (deutsch: Amitriptylin) mit 8.530 Treffern und 18 Varianten (Tab. 1), was zum Übersehen von 179 Treffern (2,1%) führte. Besonders häufig waren falsche Bezeichnungen bei Medikamentennamen, die auf „in“ oder „ine“ endeten. Wer bei einer Literatursuche die Alternativen zu den englischen Schreibweisen von „gentamicin“, „amitriptyline“, „mirtazapine“ und „trazodone“ nicht berücksichtigt, bekommt 19 systematische Reviews nicht genannt.

Tab. 1 Wer sich bei der Suche nach Amitriptyline auf die korrekte Schreibweise beschränkt, dem entgehen 179 Treffer. Im Einzelnen:

KOMMENTAR

Bei elektronischen Suchmaschinen kommt es eben auf jeden Fliegenschiss an. Sinngemäßes Mitdenken darf man von diesen Maschinen nicht erwarten.