Die Diagnostik bei Polyneuropathie-Verdacht sollte einer kanadischen Studie zufolge mindestens zwei neurologische Tests beinhalten.
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_ Um eine möglichst hohe Sensitivität bei der neurologischen Testung zu erreichen, also keinen Kranken zu übersehen, empfehlen Ärzte von der Universität Toronto, bei Polyneuropathie-Verdacht wenigstens den Knöchelreflex und die Wahrnehmung von Vibration oder eines Nadelreizes zu prüfen. Einzeln waren die drei Tests in einer Patientenkohorte ihrer Universität bei 74% bis 72% richtig positiv, die genannten Zweierkombinationen bei 88% der Kranken. Am wenigsten sensitiv waren die Testung von proximaler Kraft, Propriozeption oder Gangabweichungen (18%, 36% und 43%).
Bei der Spezifität schnitten allerdings Knöchelreflex und Vibrationswahrnehmung mit Werten von 62% und 77% am schlechtesten ab. Die höchste Spezifität zeigten Propriozeption bzw. die Wahrnehmung von leichten Berührungen und Kniereflexe mit Werten zwischen 98% und 96%.
An der Studie beteiligt waren 312 Patienten mit elektrophysiologisch gesicherter Diagnose einer Polyneuropathie mit unterschiedlicher Ätiologie. In der neurologischen Untersuchung hatten insgesamt 95% mindestens ein auffälliges Ergebnis. Bei Patienten mit diabetischer Polyneuropathie war die Sensitivität der meisten Untersuchungen noch höher als in der Gesamtkohorte. Anormale Testergebnisse korrelierten mit symptomatischer Schwäche und schlechteren elektrophysiologischen Parametern.
Literatur
Abraham A et al. PLoS One 2017; 12(3): e0171597
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bs Zwei Tests erfassen die meisten Polyneuropathien. MMW - Fortschritte der Medizin 159 (Suppl 3), 19 (2017). https://doi.org/10.1007/s15006-017-0207-0
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