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Prof. Dr. med. Christian G. Stief

_ Betrachtet man es genau, sind im „kleinen chirurgischen Fach Urologie“ viele Erkrankungen mit dem Charakter einer Volkskrankheit zu finden. Unter den Top 10 der onkologischen Erkrankungen finden sich drei in der Urologie angesiedelte Entitäten: Prostata-, Harnblasen- und Nierenkarzinom. Bei den allgemein vorherrschenden nicht-onkologischen Störungen sind der Harnwegsinfekt, das Harnsteinleiden, die gutartige Prostatahyperplasie oder die Inkontinenz zu nennen.

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Bei schweren Verläufen führt oft kein Weg an der Klinikeinweisung vorbei.

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Ähnlich wie in der Regelversorgung ist die Urologie in der Versorgung von medizinischen Notfällen häufig gefordert. In einer sehr gut frequentierten Notaufnahme eines Krankenhauses der Maximalversorgung mit guter Akzeptanz in der Bevölkerung wie z. B. am Klinikum der Universität München rangiert die Urologie üblicherweise unter den Top 5 der hinzugezogenen Fächer. Aus diesem Grund wollen wir in dieser MMW-Ausgabe vier wichtige, häufige urologische Notfallsituationen beleuchten.

Das Harnsteinleiden mit der oft hoch akuten Nierenkolik [1], die akute Pyelonephritis [2], der akute Harnverhalt [3] und das akute Skrotum [4] sind medizinische Notfallsituationen, die jedem Mediziner bestens geläufig sein sollten. Deswegen finden Sie im Folgenden die Symptomatik, die wichtigsten Differenzialdiagnosen, die erforderliche Diagnostik und die entsprechende Therapie prägnant dargestellt.

Wir hoffen, dass diese bewusst kurzen, auf den Punkt gebrachten Darstellungen für Sie in der täglichen Praxis hilfreich sein werden.