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? Frage von Ralf Übelacker: Kann der generelle Nachweis bzw. die Titerhöhe der Antikörper gegen zyklische citrullinierte Peptide (Anti-CCP) in der Rheumadiagnostik durch eine vorangegangene systemische oder lokale Kortikoidtherapie beeinflusst werden?
! MMW-Experte Stiefelhagen: Nein. Anti-CCP sind wie auch die Rheumafaktoren keine Entzündungsparameter, sondern serologische bzw. immunpathogenetische Marker. Ihr Titer wird durch therapeutische Maßnahmen nicht beeinflusst, weshalb sie sich auch nicht für die Verlaufs- und Therapiekontrolle eignen. Nebenbei bemerkt haben Anti-CCP keine 100%ige Sensitivität, sind also nicht immer bei rheumatoider Arthritis nachweisbar.
! MMW-Experte Füeßl: Antikörper gegen citrullinierte Peptide/Proteine und gegen zyklische citrullinierte Peptide, die mit dem Sammelnamen ACPA bezeichnet werden, weisen eine überragende Spezifität von fast 100% für die rheumatoide Arthritis auf, bei allerdings deutlich geringerer Sensitivität von 65–70%. CCP-Autoantikörper haben einen hohen prädiktiven Wert für einen erosiven Verlauf der Erkrankung und können bereits in der Frühphase, bis zu zehn Jahre vor Beginn der klinischen Symptomatik auftreten. Jeder Patient mit einem positiven Befund sollte also beraten und beobachtet werden.
Unter Therapie korreliert die Titerhöhe der ACPA nicht mit dem Krankheitsverlauf, sodass sie nicht wie der Rheumafaktor zur Verlaufskontrolle geeignet sind. Zwar wurde in einigen Studien ein Abfall der ACPA-Titer unter immunsuppressiver Therapie beschrieben, doch bilden diese keine klare Evidenz.
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Springer Medizin. Stören Kortikoide den Anti-CCP-Titer?. MMW - Fortschritte der Medizin 157, 20 (2015). https://doi.org/10.1007/s15006-015-3712-z
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