Doping beschränkt sich schon lange nicht mehr nur auf den Leistungssport. In einer Umfrage in norddeutschen Fitnessstudios gab bereits 1998 jeder fünfte Freizeitsportler an, anabol wirkende Substanzen zu nehmen. Die Mittel waren zu 94% potenziell hoch lebertoxisch und wurden zu 14% von Ärzten verschrieben. Die vorliegende Arbeit widmet sich nun erneut diesem Thema.
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_ An der aktuellen Befragung nahmen 484 Freizeitsportler in elf Fitnessstudios im Großraum Frankfurt am Main teil. 12,9% der Männer und 3,6% der Frauen gaben an, Dopingmittel zu nehmen. Eine Verschiebung erfährt die Statistik, wenn nur noch die kommerziellen Fitnessstudios berücksichtigt, d. h. die Vereins- und Hochschulsportmitglieder ausgenommen werden. Dann erhöht sich der Gesamtanteil der Männer und Frauen mit Dopingkonsum auf fast 23%!
Konsumiert wurden zu 100% Anabolika (35% p.o., 71% parenteral), 14% Stimulanzien und 5% Wachstumshormone (meistens p.o.: Stanozolol, Methandrostenolon, Oxandrolon und Clenbuterol; i.m.: Testosteron, Trenbolon und Winstrol). Die Beschaffungskosten für eine Einnahme über durchschnittlich neun Wochen beliefen sich auf ca. 175 Euro. Als Bezugsquellen fungierten Bekannte, Mitsportler, Ärzte und Trainer (Abb. 1). Über Nebenwirkungen aufgeklärt wurden die Sportler vor allem vom Arzt (38%) und durch Literaturstudium (67%). 2% der Dopingmittelkonsumenten waren Raucher, 11% tranken mehrmals pro Woche Alkohol, 3% nahmen noch andere Drogen. Als vorrangiges Trainingsziel wurden Muskelaufbau (86%) und Kraftzuwachs (61%) genannt.
Aus sportmedizinischer Sicht stimmt bedenklich, dass sich — mehr als zehn Jahre nach Publikation der norddeutschen Vergleichsstudie — trotz optimierter sportärztlicher und juristischer Aufklärung der Anteil der ärztlich verschriebenen Dopingmittel offensichtlich verdoppelt hat.
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Raschka, C., Chmiel, C., Preiß, R. et al. Wie verbreitet ist Doping bei Freizeitsportlern?. MMW - Fortschritte der Medizin 155, 57 (2013). https://doi.org/10.1007/s15006-013-2043-1
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