Fragestellung: Welche Komorbiditäten bestehen bei primären Kopfschmerzerkrankungen?

Hintergrund: Primäre Kopfschmerzen wie die Migräne, der Kopfschmerz vom Spannungstyp und der Clusterkopfschmerz, sind mit einer Vielzahl von Komorbiditäten assoziiert. Diese Komorbiditäten spielen eine wichtige Rolle für die Auswahl von Medikamenten zur Akuttherapie und zur medikamentösen Prophylaxe.

Patienten und Methodik: Die Autoren führten eine systematische Literaturrecherche durch und fanden 139 Studien mit mehr als vier Millionen Patienten, die über Komorbiditäten bei primären Kopfschmerzen berichteten. 100 Studien mit 3,5 Millionen Patienten fanden sich für Migräne, fünf Studien mit 14.100 Patienten für Kopfschmerzen vom Spannungstyp, fünf Studien mit 594 Patienten für den Clusterkopfschmerz und 29 Studien mit 764.000 Patienten mit unterschiedlichen Populationen von Patienten mit primären Kopfschmerzen. Für einige der Komorbiditäten konnte ein Vergleich mit den Daten des Registers Global Burden of Disease (GBD) vorgenommen werden [1].

Ergebnisse: Die häufigsten Begleiterkrankungen waren Depressionen, Angsterkrankungen, arterielle Hypertonie und Diabetes mellitus. Etwas weniger häufige Komorbiditäten waren Schlafstörungen, koronare Herzerkrankung, Schlaganfälle, Colon irritabile, chronische Rückenschmerzen, Arthritis, Restless-Legs-Syndrom, Morbus Parkinson und Epilepsie. Einzelheiten können der Tab. 1 genommen werden.

T1 Komorbiditäten bei Patienten mit primären Kopfschmerzen und populationsbezogene Daten aus dem GBD-Register [1]

Schlussfolgerungen: Primäre Kopfschmerzen, insbesondere die Migräne, gehen mit einer Vielzahl von Komorbiditäten einher. Diese müssen bei der Verordnung von Medikamenten zur Kopfschmerzprophylaxe beachtet werden.

Caponnetto V, Deodato M, Robotti M et al. Comorbidities of primary headache disorders: a literature review with meta-analysis. J Headache Pain 2021;22:71