Bei KHK-Patienten mit Vorhofflimmern, die einen Koronarstent implantiert bekommen, kann es bei der Suche nach der besten blutverdünnenden Therapie schwierig werden, die optimale Balance zwischen Thromboseprävention und Blutungsrisiko zu finden. Das Vorhofflimmern erfordert eine orale Antikoagulation, die perkutane Koronarintervention (PCI) vorübergehend eine Nachbehandlung mit zwei Thrombozytenhemmern.

Die Ergebnisse der RE-DUAL PCI-Studie zementieren das Konzept der dualen antithrombotischen Behandlung in dieser Situation [1]. An der Studie hatten 2.725 Patienten mit Vorhofflimmern teilgenommen. Im Anschluss an eine PCI wurden sie in drei Gruppen entweder mit der klassischen Triple-Therapie (zwei Thrombozytenhemmer plus Vitamin-K-Antagonist) oder dual mit Dabigatran (2 × 110 mg/Tag oder 2 × 150 mg/Tag) und einem P2Y12-Inhibitor behandelt. Im Triple-Therapie-Arm wurde die ASS-Gabe abhängig vom verwendeten Stent auf einen (bare-metal stent) oder drei Monate (drug-eluting stent) beschränkt.

Dosisabhängige Reduktion der Blutungsraten

Nach einer durchschnittlichen Beobachtungszeit von 14 Monaten zeigte sich, dass Patienten in den Dabigatran-Armen ebenso gut vor thromboembolischen Ereignissen geschützt waren wie Patienten unter der Triple-Therapie. Schwere oder klinisch relevante Blutungen erlitten 15,4 % der Patienten im 110-mg-Arm im Vergleich zu 26,9 % im Triple-Therapie-Arm sowie 20,2 % im 150-mg-Arm versus 25,7 % im Arm mit drei Antithrombotika. Die absolute Risikosenkung betrug demnach 11,5 % für die niedrigere und 5,5 % für die höhere Dabigatran-Dosierung.

Intrakranielle Blutungen wurden bei 0,3 % (2 × 110 mg), 0,1 % (2 × 150 mg) und 1 % (Triple-Therapie) registriert. Thromboembolische Komplikationen wurden in allen Gruppen bei etwa 13,5 % der Patienten beobachtet. Bezüglich der Wirksamkeit erwiesen sich die Dabigratran-Behandlungen als nicht unterlegen. Die beiden Dosierungen des Thrombininhibitors, die denjenigen in der Schlaganfallprophylaxe bei Vorhofflimmern entsprechen, bieten somit zwei weitere gute Optionen für die antithrombotische Nachbehandlung von KHK-Patienten mit Vorhofflimmern, die einer Koronarintervention mit Stent-Einlage unterzogen werden.