Die subkutane Injektion oder kontinuierliche Infusion von Apomorphin verkürzt OFF-Phasen bei Parkinson-Patienten im fortgeschrittenen Erkrankungsstadium beziehungsweise verlängert ihre tägliche Zeit im ON. Ein neues Service-Angebot sorgt nun dafür, dass Patienten nach Beginn der Pumpentherapie engmaschig betreut werden.

Die Grünenthal GmbH hat zum 1. Juli 2016 die exklusiven Vertriebsrechte des APO-go® Pens und der APO-go® Pumpe zur subkutanen Apomorphin-Therapie bei Patienten in fortgeschritteneren Stadien der Parkinson-Krankheit übernommen. Um eine intensive Betreuung der Patienten zu gewährleisten, kooperiert das Unternehmen dabei mit der ContraCare GmbH, die auf Erstattungsdienstleistungen und Unterstützungsprogramme für chronisch kranke Menschen spezialisiert ist. Zusätzlich zu qualifizierten Schulungen ist dadurch für eine kontinuierliche Betreuung mit rund um die Uhr erreichbaren Ansprechpartnern gesorgt (E-Mail: serviceteam@contracare.com; Servicetelefon 0911 37 65 64 41; weitere Informationen: www.apogo-info.de).

Wie Professor Andrés Ceballos-Baumann, Chefarzt für Neurologie, München, ausführte, sei die ApomorphinPumpe die am wenigsten invasive Möglichkeit der Therapieeskalation, wenn sich motorische Fluktuationen mit oralen Anti-Parkinson-Medikamenten nicht mehr beherrschen lassen. Der Patient könne die Therapie „problemlos ausprobieren und sich ein Bild davon machen. In Deutschland würden jedoch nur rund 10 % der Patienten, für die eine Pumpentherapie infrage käme, mit einer solchen versorgt.

Injektionen mit dem Pen verkürzten die Zeit bis zum ON in einer Studie auf 8 Minuten gegenüber 23 Minuten nach oraler Einnahme von dispergierbarem L-Dopa/Benserazid (p < 0,0003) (▶Abb. 1)) [Merello M et al. Clin Neuropharmacol 1997; 20: 165 – 7]. „Wir müssen den Pen früher anbieten als bisher, damit der Patient im Umgang damit sicher wird. Dies kann auch eine große psychologische Stütze sein“, so der Neurologe. Er selbst empfehle den Pen allen Patienten mit ein bis fünf OFF-Phasen am Tag, wenn Levodopa unzuverlässig wirke. Die Pumpe empfiehlt er bei mehr als fünfmal täglicher Inanspruchnahme des Pens sowie bei komplexen L-Dopa-Wirkungsschwankungen, OFF-Dystonien und Dyskinesien.

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Zeit bis zum Beginn des ON-Zustandes nach oraler Einnahme von dispergierbarem L-Dopa/Benserazid im Vergleich zu subkutan injiziertem Apomorphin (APO-go® Pen)

Mod. nach Merello 1997