Forschern der Uniklinik Bonn zufolge ist die Magnetresonanztomografie (MRT) nicht nur sensitiv, sondern, bezogen auf relevante Befunde, auch spezifisch genug, um im Rahmen eines Lungenkrebsscreenings eingesetzt zu werden. In einer prospektiven Studie hatte man 233 Teilnehmer im Alter zwischen 50 und 70 Jahren — allesamt langjährige starke Raucher oder Exraucher mit mindestens zehn Zigaretten täglich — in kurzem Abstand mittels Computertomografie (CT) und MRT untersucht. Per CT wurden 137 Knötchen entdeckt, davon 38, die mehr als 6 mm maßen. 29 von 233 Patienten hätte man demnach kurzfristig nachkontrolliert, was einer frühen Recallrate von 12,5 % entspricht. In immerhin 21 Fällen (72,4 %) handelte es sich dabei allerdings um ein falsch-positives Resultat. Mit der MRT hätte man 31 von 224 Patienten zur frühzeitigen Kontrolle geschickt (13,8 %). Die Rate der falsch positiven Fälle wäre hier 74,2 % gewesen, was sich nicht signifikant vom CT-Screening unterschied.

105 MRT-Befunde waren echte Knötchen. Zehn weitere erwiesen sich als falsch-positiv, wobei acht von diesen nach den Kriterien der Lung-RADS keine weitere Diagnostik in Form von CT, Biopsie oder Operation erfordert hätten.

Auf der anderen Seite hatte man insgesamt 30 im CT sichtbare Knötchen mit der MRT verpasst. Davon waren 26 zwischen 4 und 5 mm groß, drei weitere wurden als subsolide eingestuft.

Korrekt erfasst wurden mit der MRT 61 von 88 soliden Knötchen in der Größe zwischen 4 und 5 mm, 20 von 21 zwischen 6 und 7 mm sowie sämtliche soliden Knötchen über 8 mm.

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Besonders Risikopatienten könnten vom MRT-Lungenkrebsscreening profitieren.

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Die Sensitivität der MRT für verdächtige Knötchen (≥ 6 mm) lag demnach bei über 95 %, die Spezifität sogar bei über 99 %. Auf Basis dieser Daten sehen Michael Meier-Schroers und sein Team in der MRT ein potenziell für das Lungenkrebsscreening geeignetes Instrument.