Bei Menschen mit Psoriasis-Arthritis (PsA) gehe es heute nicht nur um die Behandlung der Gelenke, sondern auch um die der Haut, erklärte PD Dr. Fabian Proft, Rheumatologe an der Charité - Universitätsmedizin Berlin. Das wachsende Armamentarium an PsA-Therapien erfordere eine gezieltere Differenzialbehandlung unter individueller Betrachtung der Manifestationen, ihrer Auswirkungen auf die Lebensqualität und der Patientenpräferenzen.

Mit dem Interleukin(IL)-17A-Inhibitor Ixekizumab (Taltz®) können sowohl die Gelenkschmerzen als auch die Hautplaques schnell und bis zu drei Jahre anhaltend adressiert werden - auch nach unzureichendem Ansprechen auf Tumornekrosefaktor(TNF)-α-Inhibitoren [Chandran V et al. Rheumatology. 2020;59:2774-84; Orbai AM et al. Rheumatol Ther. 2021;8:199-217].

In der direkten Vergleichsstudie SPIRIT-H2H war die IL-17A-Inhibition mit Ixekizumab gegenüber einer TNF-α-Inhibition mit Adalimumab in Bezug auf eine gleichzeitige Verbesserung der Gelenk- und Hautsymptome (50 %-ige Verbesserung nach den Kriterien des American College of Rheumatology, ACR50-, und PASI-100-Ansprechen) signifikant überlegen (36 % vs. 28 %). Das spiegelte sich auch in einer stärkeren Verbesserung der Lebensqualität wider [Mease et al. Ann Rheum Dis. 2020;79:123-31].

Nach den aktuellen Empfehlungen zum Management der axialen Spondyloarthritis (axSpA) sollte bei Betroffenen, die trotz Behandlung mit mindestens zwei verschiedenen nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR) eine hohe Krankheitsaktivität (Ankylosing Spondylitis Disease Activity Score, ASDAS ≥ 2,1) aufweisen, ein Wechsel auf eine effektivere Therapieoption erwogen werden [Ramiro S et al. Ann Rheum Dis. 2023;2:19-34]. Vor dem Hintergrund der Sicherheitsdaten werden vorrangig IL-17- und TNF-α-Inhibitoren empfohlen, so Prof. Dr. Martin Rudwaleit, Chefarzt der Universitätsklinik für Innere Medizin und Rheumatologie, Klinikum Rosenhöhe, Bielefeld.

Aktuelle Langzeitdaten aus dem COAST-Studienprogramm zeigen, dass mit Ixekizumab bereits ab Woche zwei eine schnelle Symptomlinderung sowie eine bis zu drei Jahren anhaltende Kontrolle der Krankheitsaktivität (ASDAS < 2,1) möglich ist (Abb. 1) [Deodhar A et al. J Rheum. 2023;50:1020-8]. Eine niedrige Krankheitsaktivität sei auch für die Verhinderung struktureller Schäden relevant, unterstrich Proft. Unter kontinuierlicher Therapie mit Ixekizumab wiesen rund 90 % der axSpA-Betroffenen nach zwei Jahren keine oder nur eine minimale Progression röntgenologisch nachweisbarer Strukturschädigungen in der Wirbelsäule auf [Van der Heijde D et al. J Rheumatol. 2022;49:265-73]. In der Langzeitbehandlung war der monoklonale Antikörper generell gut verträglich. Die Abbruchrate aufgrund therapiebedingter unerwünschter Ereignisse lag bei 7,1 %.

Abb. 1
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: Wirksamkeit von Ixekizumab bis zu drei Jahren: ASDAS < 2,1 in allen axSpA-Krankheitsstadien (r = radiologisch, nr = nicht radiologisch) unter Ixekizumab (160 mg Initialdosis, gefolgt von 80 mg alle vier Wochen, mod. nach [Deodhar A et al. J Rheum. 2023;50:1020-8])

Satellitensymposium „Spondyloarthritis: Die Suche nach minimaler Krankheitsaktivität, Fortschritt und neuen Erkenntnissen“, im Rahmen des DGRh-Kongresses, 31.8.2023; Veranstalter: Lilly