_ Der innovativen Substanzklasse der Januskinase(JAK)-Inhibitoren wie zum Beispiel Baricitinib kommt in der neuen S2e-Leitlinie zur Therapie der rheumatoiden Arthritis (RA) ein expliziter Stellenwert als Alternative zu Biologika zu.

JAK-Inhibitoren können demnach in der Phase II bei Patienten mit hoher entzündlicher Krankheitsaktivität und/oder bei Vorliegen ungünstiger Prognosefaktoren gleichwertig mit Biologika gegeben werden — möglichst in Kombination mit Methotrexat (MTX).

Auch in der Phase III werden JAK-Inhibitoren als alternatives Therapieprinzip nach Versagen oder bei Unverträglichkeit des ersten gegebenen biologischen DMARD (bDMARD) als Alternative zu einem weiteren bDMARD mit demselben oder einem anderen Wirkprinzip empfohlen. Hintergrund für diese Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), die jener der European League against Rheumatism (EULAR) aus dem Jahr 2016 folgt, sind die homogenen Ergebnisse zu Baricitinib (Olumiant®) über alle Patientenpopulationen hinweg.

Die Schlüsselstudie des Studienprogramms zu Baricitinib ist die RA-BEAM-Studie bei RA-Patienten mit unzureichendem Ansprechen auf MTX. In der dreiarmigen Studie wurde Baricitinib gegen Adalimumab und Placebo geprüft. Diese Studie hat zunächst gezeigt, dass der JAK-Inhibitor Baricitinib bei allen Parametern besser abschnitt als das Biologikum Adalimumab. Die Untersuchung hat außerdem ergeben, dass orale Medikamente ebenso schnell wirken wie parenteral applizierte. Dies gilt für das ACR50-Ansprechen (Abb. 1) ebenso wie für die körperliche Funktion der Patienten, die sich innerhalb weniger Tage gebessert hatte.

Abb. 1
figure 1

In der RA-BEAM-Studie zeigte sich unter Baricitinib ein mindestens ebenso schnelles, aber signifikant stärkeres ACR50-Ansprechen wie unter Adalimumab.

© Lilly

Das Verträglichkeitsprofil des JAK-Hemmers ist insgesamt günstig, die Nebenwirkungen sind überschaubar. Allerdings muss unter der Behandlung häufiger als unter Biologika mit einer Herpes-zoster-Infektion gerechnet werden.