Liebe Leserinnen, liebe Leser,

mit dem Inkrafttreten der neuen PAR-Richtlinie zum 01. Juli 2021 wurde den zahnärztlichen Praxen eine Behandlungsrichtlinie an die Hand gegeben, die es ermöglicht, eine zeitgemäße und auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhende, effektive und nachhaltige Behandlung von parodontalen Erkrankungen durchzuführen. Insbesondere der unterstützenden Parodontitistherapie wurde ein hoher Stellenwert eingeräumt. Die Freude über eine adäquate Therapie hielt allerdings nur kurz: Am 20.10.2022 hat der Deutsche Bundestag mit den Stimmen der Ampelkoalition das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz verabschiedet. Mit der enthaltenen strikten Budgetierung für die Jahre 2023 und 2024 werden die zugesagten finanziellen Mittel de facto wieder entzogen. Nach dem Wegfall 2011 jetzt erneut eine strikte Budgetierung für die Zahnärzteschaft einzuführen - trotz der massiven Einsparungen unsererseits auf einen Anteil am Gesamtvolumen von nur noch 6,25% (2021) - ist nicht nachvollziehbar.

Das wird nun auch der KZBV zu bunt und hat als Zeichen des Widerstands die Kampagne "Zähne zeigen" ins Leben gerufen. Hier können sich die Versicherten über die Folgen der Budgetierung für die zahnärztliche Versorgung informieren und Protestmails an ihre örtlichen Bundestagsabgeordneten verschicken. Mit dem Startschuss am 1.6.2023 sollen Sie Infomaterialien in Form von Flyern, Postkarten und Co. erhalten, damit Sie mit Ihren Patienten leichter ins Gespräch kommen - ganz nach dem Motto: Gemeinsam für eine präventionsorientierte Patientenversorgung.

Wenn Ihnen also demnächst mal wieder Post von Ihrer KZV in die Praxis flattert: Gleich auspacken und mitmachen - es sei denn, Sie wollen erst noch die aktuelle Ausgabe von "Die junge Zahnmedizin" lesen, denn das hat natürlich immer Vorrang! In diesem Sinne viel Spaß beim Lesen! Ihr Christian Honert