Während die Wissenschaftsentwicklung (z. B. Okasha, 2016; Chalmers, 2007), die Entwicklung der universitären Sportwissenschaft (z. B. Grupe, 1971; Willimczik, 1980; Willimczik, 2001; Willimczik, 2011a; für die DDR-Sportwissenschaft Sieger, 1989 und für den Blick der DDR-Sportwissenschaft auf die bundesdeutsche Fritzsche, 1980) und ihrer Teildisziplinen (z. B. Scherler, 1992; Willimczik, 2011b; Thieme, 2012) vielfach beschrieben und reflektiert wurden, fehlt es aktuell an Modellen und Theorien zum Entscheidungsverhalten der in den Hochschulen an sportwissenschaftlichen Themen Forschenden. Die Bedeutung der Forschenden für die Produktion neuen Wissens ist unbestritten (z. B. Weber, 1994), steht und stand selbst unter wissenschaftlicher Beobachtung (z. B. Knorr Cetina, 1991) und spielt auch in der Wissenschaftstheorie, z. B. bei Kuhn (1967) und Lakatos (1974), eine bedeutende Rolle. Normative Erwartungen an Forschende stehen den Normen der Wissenschaft in Form der CUDOS-Normen (Merton, 1985), des Wertfreiheitspostulats Webers (1904) oder dem Gebot des Verzichts des Schlusses vom Sein auf das Sollen (Hume, 1978) und der betrieblichen Ausgestaltung der Hochschulen kontrastierend entgegen (Emrich & Fröhlich, 2010; Gassmann & Emrich, 2018; Münch, 2011). In diesem Geflecht von Institutionen und Organisationen treffen sportwissenschaftlich Forschende täglich Entscheidungen, die sich rekursiv auf die sozialen Strukturen beziehen, in denen sie handeln (Giddens, 1984).

Im Gegensatz zu anderen Wissenschaftsdisziplinen versteht sich die Sportwissenschaft in Deutschland nicht nur traditionell als anwendungsorientierte Disziplin (z. B. Mevert, 2010; Krüger & Emrich, 2012), sondern ist auch durch eine besondere Förderkonstellation in der Spitzensportforschung gekennzeichnet. Diese ergibt sich einerseits aus der Existenz des Bundesinstituts für Sportwissenschaft (BISp)Footnote 1, welches als Ressortforschungseinrichtung des Bundesministeriums des Inneren (BMI) Forschungsvorhaben im Spitzensport initiiert, fördert, koordiniert, bewertet und den Forschungsbedarf ermitteln soll (BMI, 2023), und andererseits aus der Abstinenz anderer Forschungsförderorganisationen im Spitzensport. Die sich daraus ergebenden Strukturen sind gut beschrieben, jedoch fehlt es an einem Modell, welches diese strukturellen Rahmenbedingungen auf die Entscheidung der sportwissenschaftlich Forschenden zu Art und Umfang des Engagements in der Spitzensportforschung bezieht.

Hochschulfinanzierung im Allgemeinen und die Drittmittelförderung im Speziellen stellt sich international durchaus divers da (Janger, Schmidt, & Strauss, 2019); dies gilt ebenfalls für die Organisation und Finanzierung des Sports (Hallmann & Petry, 2013). Darüber hinaus liegen keine Sekundärdaten vor, die Sportwissenschaftler*innen aus unterschiedlichen Ländern sowie Vertreter*innen aus den Verbänden parallel zur Leistungssportforschung befragt hätten. Aus diesem Grund legt der vorliegende Beitrag einen Fokus auf die Leistungssportforschung in Deutschland und nimmt keine vergleichende Perspektive ein oder beschäftigt sich mit Sportwissenschaften insgesamt.

Dieser Beitrag versucht, die Forschungslücke zum Engagement Forschender im Leistungssport zu verringern, indem ein erstes Modell entwickelt und einzelne, aus dem Modell herleitbare Hypothesen geprüft werden. Dafür wird nach der Darlegung des Forschungsstandes das Modell entwickelt und Hypothesen abgeleitet, die nach Darstellung der verwendeten Daten teilweise geprüft werden. Nach der Aufführung der Limitationen schließt der Beitrag mit einem Fazit und dem Ausblick.

Forschungsstand

In der Sportwissenschaft waren Forschende bislang nur selten Gegenstand von empirischen Untersuchungen oder modelltheoretischen Beiträgen. Die auf die deutsche universitäre Sportwissenschaft bezogenen Versuche von Kassow und Röthig (1978); Rieder, Widmaier, und Petersen (1987) sowie Gassmann et al. (2023a; Gassmann et al., 2023b) beschreiben zwar Aspekte auf der Ebene von Organisationen einerseits sowie individuelle Elemente andererseits, verbinden beide jedoch nur wenig systematisch, sodass weder Erkenntnisse für die Konfiguration von effizienten Organisationsarrangements (z. B. in einem „Wissenschaftlichen Verbundsystem Leistungssport“) noch für eine wirkungsvolle Incentivierung auf individueller Ebene abgeleitet werden konnten. Die Diskussionen bei Hottenrott und Braumann (2015), Lames, Hohmann, und Pfeiffer (2016) sowie Hummel und Borchert (2016) sind im Kern strukturalistisch-steuerungstheoretischen Ansätzen verpflichtet, da sie die jeweiligen Organisationsarrangements in ihren wechselseitigen Zusammenhängen in den Mittelpunkt ihrer Betrachtungen stellen. Gegenstand der Diskussionen sind die Rolle des BISp, das Verhältnis von universitärer Spitzensportforschung mit wettbewerblich vergebener Forschungsförderung zum durch den Bund finanzierten Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) sowie zu den Olympiastützpunkten und Bundessportfachverbänden. Auf individueller Ebene werden die Auswirkungen dieses Organisationsarrangements auf Trainer*innen und Sportler*innen, aber auch die Rolle der Verbandstrainer*innen oder der Stellenwert der Dualen Karriere diskutiert. Ziel eines angemahnten Veränderungsprozesses ist die passgenaue Bereitstellung sportwissenschaftlicher Erkenntnisse für die Leistungssportpraxis.Footnote 2 Die wissenschaftlichen Erkenntnisse sind dabei möglichst friktionsfrei in die Praxis zu transferieren und dort von den Verantwortlichen anzuwenden und umzusetzen. Die Autoren nehmen in ihren Beschreibungen und Argumentationen keinen erkennbaren Bezug auf organisationstheoretische Ansätze, wobei bei Hottenrott und Braumann (2015) die Monopoltheorie als Hintergrundfolie durchscheint.

Insgesamt ist die Diskussion um die Organisation des Erkenntnisflusses aus der Sportwissenschaft in die Leistungssportpraxis sowie das Aufgreifen relevanter Fragen der Leistungssportpraxis durch die Sportwissenschaft in einem in der Regel als „Wissenschaftliches Verbundsystem Leistungssport“ (WVL) bezeichneten Organisationsarrangement verortet. Zum WVL liegen u. a. Untersuchungen zum Wissenstransfer (Lames & Auguste, 2007) und zum Wissensmanagement (Muckenhaupt, 2011; Muckenhaupt, Grehl, Lange, & Knee, 2012) vor. Das WVL wiederum ist ein Element innerhalb des deutschen Leistungssportsystems, dessen Ausgestaltung und Finanzierung immer wieder Gegenstand lebhafter sportpolitischer Debatten waren und sind, die ebenso wissenschaftlich begleitet werden (z. B. Meier, García, & Konjer, 2021; Emrich, Pierdzioch & Rullang, 2013; Emrich, 2006).

Der Organisationsperspektive gegenüber stehen Versuche, auf der Basis des methodologischen Individualismus, die Wahrscheinlichkeit der Produktion leistungssportrelevanter wissenschaftlicher Erkenntnisse durch Wissenschaftler*innen zu modellieren. Emrich und Thieme (2012) nutzen das Konzept von Märkten, die sich aus Angebot und Nachfrage bilden, und beschreiben die Konkurrenzsituation zwischen universitären Sportwissenschaftler*innen und außeruniversitären Anbietern leistungssportrelevanten Wissens sowie die Spannungen zwischen dem Ethos als Wissenschaftler*in und außengesteuerten Erwartungen, die sich in einer mehr oder weniger starken Perpetuierung wissenschaftlicher Mythen materialisiert. Sie kommen unter Nutzung der Prinzipal-Agent-Theorie (PAT) zum Ergebnis, dass eine aus Sicht des kritischen Rationalismus wünschenswerte Mythenjagd leicht durch eine Mimikry-Strategie unterlaufen werden kann. Im Wesentlichen wird damit die klassische Argumentation von Akerlof (1970) auf einen Markt für sportwissenschaftliche Erkenntnisse übertragen, der aber auf Grund asymmetrischer Information zwischen den Vertragsparteien zu einer sinkenden Durchschnittsqualität auf dem Markt führt.

In einer Weiterführung dieser Idee beschreiben Emrich und Thieme (2017) den/die Sportwissenschaftler*in als Unternehmer sowie den sportwissenschaftlichen Wissensmarkt. Sie heben dabei insbesondere die Rolle der Universität als Garant methodischer Glaubwürdigkeit und als Reservat zur Domestizierung der Spezies „Wissenschaftler*in“ hervor, die aber andererseits auch Legitimität produzieren muss, um den Einsatz von Steuergeldern für wissenschaftliche Einrichtungen und deren Personal zu rechtfertigen. Die Autoren weisen darauf hin, dass die Komplexität des Marktes für sportwissenschaftliche Erkenntnisse durch (1) die Funktion des BISp als Einkaufsverbund der Sportverbände, die ihrerseits keine nennenswerte Zahlungsbereitschaft für sportwissenschaftliche Forschung aufweisen, aber an Förderentscheidungen mitwirken, (2) dem BISp als Marktführer bei der Förderung der Leistungssportforschung sowie (3) durch die staatliche Finanzierung konkurrierender Anbieter IAT und Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) auch auf der Nachfragerseite deutlich höher ist als in anderen Märkten. Aus der seltenen Kombination auseinanderfallender Akteure bei Nachfrage, Entscheidung, Zahlung und Finanzausstattung, die dennoch ihre jeweiligen Handlungen wechselseitig aufeinander beziehen müssen, leiten Emrich, Thieme, und Schlesinger (2018) mit Bezug auf den Sportentwicklungsbericht die sich daraus ergebenden Hürden für Erkenntnisse und deren Transfer in die Praxis der Sportorganisationen ab.

Ein konsistentes Modell zur Erklärung von Menge und Qualität der Leistungssportforschung unter gegebenen organisationalen Rahmenbedingungen liegt allerdings noch nicht vor. Zudem mangelt es den bisherigen handlungstheoretischen Ansätzen an Erklärungskraft für organisationales Handeln und den eher strukturalistisch orientierten Beiträgen an Erklärungen für individuelles Handeln. Allerdings haben sich die aus der Neuen Institutionenökonomik stammende PAT und die durch sie beschriebenen Probleme von „hidden charakteristics, hidden action, hidden information“ und „hidden intention“ als geeignetes Werkzeug erwiesen, um die Akteurskonstellationen auf dem Markt für sportwissenschaftliche Erkenntnisse nachzuzeichnen (vgl. Richter & Furubotn, 2010). Die PAT lässt sich zudem gut mit der Theorie der Strukturation (Giddens, 1984) verbinden, weil der perpetuierte oder veränderte strukturelle Rahmen als wahrgenommener Anreiz oder wahrgenommene Restriktion in das Kalkül von Prinzipalen und Agenten eingeht. Beide Theorien werden daher nachfolgend zur Modellentwicklung genutzt.

Modellentwicklung

Im Folgenden wird eine Modellierung der Konstellation von Anbietern und Nachfragern von Leistungssportforschung angestrebt. Dazu wird zunächst ein generelles, auch auf andere Wissenschaften übertragbares, Modell entwickelt, welches nachfolgend auf die Spezifika des Leistungssports übertragen wird. Auf dieser Grundlage werden anschließend Hypothesen abgeleitet.

Prinzipal-Agent-Konstellationen im Verhältnis von Universität, Forschungsförderungsorganisationen und Forschenden

An der Realisierung von drittmittelunterstützter Forschung sind in Deutschland die Forschungsförderungsorganisationen, die Universitäten und die Forschenden beteiligt. Die Wissenschaftler*innen, die als Träger des schöpferischen Prozesses der Forschung als Einzelpersonen, Gruppen und Netzwerke in unterschiedlichen Organisationsarrangements arbeiten und dabei einen Erkenntnisprozess kreieren, dem ein hohes Maß an Zufälligkeit anhaftet (Emrich & Thieme, 2017, S. 25 f.; Merton, 2004; Jaspers, 1980 [1946]). Wissenschaft wird für die Forschenden zu einer Lebensform und Lebenshaltung zugleich (Mittelstraß, 1982).

Die Universitäten als Organisationen, in welche die forschenden Akteure eingebunden sind, ermöglichen und beschränken die Formierungsformen und -richtungen der konkreten Erkenntnisprozesse (Giddens, 1984; für die Forschung z. B. Knorr Cetina, 1991; Latour & Woolgar, 1986). Die Universitäten des 19. und frühen 20. Jahrhunderts lassen sich daher als Manufakturen zur Produktion neuen Wissens charakterisieren (vgl. dazu Weber, 1994, zuerst 1917; Münch, 2011), in denen der Zufall (Serendipität) bei Erkenntnisprozessen durch einen weiten Entfaltungsspielraum der Forscher domestiziert wird, die Auftrittshäufigkeit von Fehlschlägen erhöht (zur Universität als erfolgreich scheiternde Organisation vgl. Schimank, 2001) und gleichzeitig methodische Strenge, Nüchternheit des Sachurteils und spezifische Formen von Werthaltungen etabliert werden. Diese Entwicklung bildet sich heute noch in der grundgesetzlich verbrieften Freiheit der Wissenschaft ab.

Die Universität als Prinzipal der in ihr angestellten Forschenden stellt die Rahmenbedingungen bereit und entscheidet mit Hilfe verfasster Gremien und Leitungsorganen über die personelle, materielle und sächliche Ausstattung der einzelnen Wissenschaftsdisziplinen bzw. -fächer, belässt insbesondere den Professor*innen einen weiten Entscheidungsspielraum, mit welchen Themen sie oder er sich befasst. Sollen bestimmte Themen aus Sicht des Prinzipals Universität beforscht werden, wird der Prinzipal Anreize ausloben, um die Zeitverwendung bei den Forschenden in Richtung der gewünschten Forschungsfragen (z. B. mit Geldern für neu eingerichtete Institute mit einem bestimmten Themenfeld, durch Unterstützung bei Beantragung von Exzellenzclustern) oder auch Honorierung von Quantität und Qualität von Forschungsoutput (z. B. durch Zielvereinbarungen und leistungsabhängige Zulagen) zu beeinflussen. Ob die Forschenden diesen Anreizen folgen, hängt von den jeweiligen individuellen Nutzenpräferenzen, den verfügbaren Opportunitäten und der Widerspruchsfreiheit der durch die Universität gesetzten Anreize und Restriktionen ab.

Die Universität als Prinzipal ist bei der Anreizgestaltung für die Forschenden jedoch in der Regel selbst Agent einer mehr oder weniger explizit formulierten gesellschaftlichen einschließlich politischen Erwartungshaltung, die sich in der Forschungsförderung materialisiert. Forschungsförderungsorganisationen ihrerseits können nun als Prinzipale ihre Anreize für die Forschenden nach selbstgewählten thematischen oder funktionalen Schwerpunkten gestalten und den Forschenden offerieren, die ihrerseits ihre Entscheidung zum Inhalt ihrer Forschung nicht nur im Hinblick auf die Anreize der Förderorganisationen, sondern auch in ihrer Funktion als Agenten des Prinzipals Universität zu treffen haben.

Die Universitäten haben zudem indirekt über Gremien oder Beiräte auch Einfluss auf FörderorganisationenFootnote 3 und die (Wissenschafts‑)Politik, die wiederum die öffentlichen Förderorganisationen alimentiert, sodass Prinzipale neben anderen Prinzipalen agieren, was zu Common-Agency-Problemen führt (Martimort & Moreira, 2010), von denen aber hier abstrahiert werden soll.

Mittlere Präferenzen von Forschenden, Universität und Forschungsförderungsorganisationen

Die von den Förderorganisationen spezifizierte und signalisierte Nachfrage nach Forschung trifft – ggf. mit Informationsverlust – auf Wissenschaftler*innen mit individuellen Präferenzen, deren Entscheidung über ihre Zeitverwendung nur durch unterschiedliche Anreize und Restriktionen beeinflusst werden kann.

Im Einzelnen sind dies vor allem

  1. a.

    das intrinsische Erkenntnisinteresse, welches sich beispielsweise aus einer Betroffenheit bzgl. des Forschungsbereichs gebildet haben könnte,

  2. b.

    das Streben nach wissenschaftlicher Reputation,

  3. c.

    das Streben nach Status und öffentlicher Aufmerksamkeit im universitären Wissenschaftssystem und/oder im eigenen Fach,

  4. d.

    die Suche nach Wegen, direkt oder indirekt eigene Forschungsinteressen zu realisieren sowie

  5. e.

    die Suche nach materiellen Vorteilen bzw. Einkommenschancen,

die durch die individuell wirkenden Restriktionen (z. B. Lehrverpflichtung, frei verfügbare personelle, finanzielle und zeitliche Ressourcen oder bürokratische Anforderungen) begrenzt werden. Diese Anreizkategorien dürften das Handeln von Wissenschaftler*innen weitgehend erklären (dazu grundlegend Emrich & Pitsch, 2015), sodass der Anteil leistungssportlicher Forschung am individuellen Forschungsoutput von Sportwissenschaftler*innen oder einer sportwissenschaftlichen Arbeitsgruppe vom erwarteten Nutzen der Zuwendung zu leistungssportlichen Fragestellungen im Verhältnis zur Zuwendung zu nichtleistungssportlich relevanten Themen (Opportunitäten einschließlich Zweitrundeneffekten) abhängt, der im Karriereverlauf variieren kann.

Die Universität als Akteurin hat vielfältige Interessen, da unterschiedlichste Aufgaben an sie herangetragen werden (zum Zielwirrwarr an Universitäten Schimank, 2001). Konstituierend für den Organisationstyp Universität ist die Erbringung von Forschungsleistungen, sodass ein zentrales organisationales Interesse darin besteht, dass Wissenschaftler*innen möglichst viel hochwertige Forschung betreiben, die verwaltungstechnisch möglichst ressourcenschonend betreut werden kann.

Die Förderorganisation formuliert ihre Erwartungen in Ausschreibungen bzw. Förderprogrammen. In beiden Fällen werden Angebote bzw. Anträge der Forschenden erwartet, die dann untereinander konkurrieren. Ziel der Förderorganisation ist es, mit möglichst wenig Förderung einen möglichst hohen Ertrag entsprechend den Zielen der einzelnen Ausschreibung bzw. in Summe für die Ziele der Förderorganisation zu realisieren.

Insofern ergeben sich unterschiedliche Interessenlagen zwischen Forschenden, der Universität sowie der Förderorganisation. Wissenschaftler*innen, die aufgrund ihrer Präferenzen indifferent zwischen verschiedenen Forschungsthemen sind und denen für jedes dieser Forschungsthemen der gleiche Nutzen in Form von Reputation und Förderung gewährt wird, werden sich dem Forschungsthema zuwenden, welches gemessen an der Erwartungshaltung der Förderorganisation mit dem geringsten Aufwand bzw. Kosten zu erreichen ist. Sie dürften jedoch antizipieren, dass ihnen dieses Nutzenkalkül auch von einer rational agierenden Förderorganisation unterstellt wird, deren weiteren Eigenschaften jedoch erst in wiederholten Interaktionen zu Tage treten. Wenn auch die Forschenden das mittlere Kalkül der Forschungsförderorganisationen unterstellen, droht der von Akerlof (1970) skizzierte Marktzusammenbruch. Dieser wird jedoch durch die Universitäten als Akteur vermieden, die durch Berufungswettbewerbe, befristete Leistungsvereinbarungen und andere Elemente des Personalmanagements mit Anreizen und Restriktionen, wie beispielsweise der Zuweisung zu knapper Ressourcen, die individuellen Nutzenkalküle der Professor*innen verändern und zu steuern versuchen, um diese so zur Abgabe von Angeboten und Anträgen zu drängen, auch um Legitimität für die Universität en passant zu produzieren.

Der Aufwand für die Forschenden für Ausschreibungen setzt sich zusammen aus dem zu leistenden inhaltlichen und formalen Aufwand für die Antragsstellung während der Antragsphase sowie der antizipierten Erfolgswahrscheinlichkeit und bei der Bearbeitung des Forschungsprojektes (Sigl, 2016; Hackett, 2005). Der formale Aufwand sollte aufgrund der Lerneffekte bei wiederholter Antragstellung im Sinne von Skaleneffekten beim Antragstellenden sinken. Der inhaltliche Aufwand vermindert sich mit der Nähe zu bereits verfolgten Forschungsthemen und geht im Falle des Anbietens bereits (selbst) weitgehend beforschter Fragestellungen gegen null.

Resultierende Prinzipal-Agent-Probleme

Zwischen den Forschenden, der Universität und den Forschungsförderorganisationen sind forschungsrelevante Informationen asymmetrisch verteilt; alle drei Akteure treffen ihre Entscheidungen in Abschätzung der Informationsdefizite des jeweils anderen.

Die Informationsasymmetrie zwischen Forschungsförderungsorganisation und Forschenden ermöglicht es Letzterem beispielsweise, durch die Anwendung von Theorievariationen, weiter notwendiger Datenerhebungen oder alternativer methodischer Verfahren einen Neuigkeitswert zu simulieren. Dem treten die Förderorganisationen durch Begutachtungsverfahren entgegen, wodurch hohe Anreize bestehen, gut dokumentierte Forschungsfragen zu vermeiden und auf Adaptionen dieser bzw. auf Forschungsfragen zurückzugreifen, die bereits weitgehend bearbeitet, deren Ergebnisse jedoch noch nicht systematisiert und veröffentlicht wurden.Footnote 4 Falls dem so ist, finden sich unter den Anträgen neben tatsächlichen Innovationen weitgehend tautologische Transformationen bereits erforschter Fragestellungen zur Realisation von Mitnahmeeffekten. Den ständigen Versuchen der Förderorganisation, Informationsasymmetrien auszugleichen, steht deren Perpetuierung und Neugewinnung durch Nachahmer von Wissenschaft entgegen. Der sich daraus entspinnende Rüstungswettlauf absorbiert Ressourcen, begünstig Mimikry einerseits und führt zu einem Übertreibungswettbewerb im Antragsprozess andererseits. Derjenige bekommt ceteris paribus den Zuschlag, der seine Versprechungen bis zu dem Punkt treibt, an dem diese gerade noch glaubhaft sind, aber eben etwas mehr signalisieren als der nächstbeste Konkurrent. Übertreibt er zu stark, wird er unglaubwürdig (Galbraith 1988; vgl. auch Pies 2016, S. 128). Das Maß glaubhafter Übertreibung ist abhängig von vorher aufgebauter Reputation der Antragstellenden. Reputationseffekte wiederum sind Resultate äußerer Zuschreibungen und nur lose mit der Innovationsfähigkeit im konkreten Antragsverfahren gekoppelt, was zu einer Verengung oder gar Schließung von Wissensmärkten einschließlich damit verbundener Matthäus-Effekte in Richtung weniger potenzieller Antragsteller führt (Emrich & Thieme, 2012).

Spezifika der Prinzipal-Agent-Probleme in der deutschen Spitzensportforschung

Innerhalb der Spitzensportforschung gibt es im Wissenschaftlichen Verbundsystem Leistungssport spezifische Akteurskonstellationen. Eine besondere Rolle nimmt hier das BISp als Marktführer bei der Förderung der Leistungssportforschung einerseits und andererseits seine staatliche Finanzierung ein. Die zentrale Aufgabe des BISp ist es dabei, „den Forschungsbedarf in Zusammenarbeit mit dem Spitzensport“ zu ermitteln und „Wissen und Transferleistungen bereit(zustellen), um den Wissenstransfer zielgruppenspezifisch zu unterstützen“ (BMI, 2023, S. 1).

Daneben geht die PAgent-Konstellation über das in der Forschung Übliche hinaus. Aus der Perspektive von Universität und Forschenden kommt es durch die staatlich finanzierten Anbieter IAT und FESFootnote 5 zu einer Verengung des Marktes. Diese bezieht sich auf die durch IAT und FES absorbierten Gelder, die damit der Förderung universitärer Spitzensportforschung entzogen sind, sowie auf eine inhaltliche Verengung, da ja das BISp die durch IAT und FES erstellten Leistungen, die zu einem nicht genau bestimmbaren Teil auch durch universitär Forschenden bereitgestellt werden könnten, nicht bei diesen nachgefragt werden müssen.Footnote 6

Das Verhältnis zwischen BISp einerseits und IAT sowie FES andererseits lässt sich ebenfalls als PA-Konstellation beschreiben, indem das BISp der Prinzipal und das IAT bzw. FES der Agent ist. Allerdings ist der Handlungsspielraum des BISp erkennbar eingeschränkt, da es selbst wiederum als Agent des BMI agiert und dieses wie das BISp ein hohes Interesse daran hat, zugewiesene Haushaltsmittel auch zu verausgaben. Da IAT und FES eigene Titel im Bundeshaushalt haben, gibt es wenig Anreize, Projektanträgen von IAT und FES, die den vorgegebenen Haushaltsrahmen kennen und sich in diesem bewegen, nicht zu entsprechen. Die zu diesen Projektanträgen durchgeführten Begutachtungsverfahren verlieren zusätzlich an Bedeutung, da IAT und FES nicht mit anderen Antragstellern um die budgetierten Haushaltsmittel konkurrieren.

Im Verhältnis von BISp zu IAT und FES ergeben sich die Informationsasymmetrien dadurch, dass das BISp die Bedeutung und die Qualität der Leistungen von IAT und FES nur schwer einzuschätzen vermag, da die Leistungen nicht an das BISp geliefert werden, sondern dem Spitzensport der Bundessportfachverbänden direkt zugutekommen. Da die Bundessportfachverbände für diese Dienstleistungen keine finanziellen Eigenanteile aufbringen müssen, übersteigt deren Nachfrage systematisch das Angebot. Andererseits kennen die Bundessportfachverbände die Kostenstruktur der IAT- bzw. FES-Leistungen nicht vollumfänglich, sodass sie auch keine Einschätzungen darüber abgeben können, ob die in Anspruch genommene Dienstleistung ein adäquates Kosten-Leistungs-Verhältnis aufweist. Es ist für die Bundessportfachverbände rational, für die Ausweitung einer kostenfreien Lieferung einer Leistung einzutreten, was jedoch vom BISp, vom BMI und letztlich auch vom Haushaltsgesetzgeber leicht antizipiert werden kann.

Das BISp reagiert als Agent auf das Gebot des BMI zur Zusammenarbeit mit der Integration der den Spitzensport repräsentierenden SportverbändenFootnote 7 in die Beantragung und Beurteilung von Forschungsprojekten. Diese Integration erfolgt in den verschiedenen ProjektkategorienFootnote 8 in unterschiedlichem Maße und unterschiedlicher Tiefe. Das BISp steht nun in Bezug auf die Spitzensportforschung vor dem Optimierungsproblem, das Gut „wissenschaftliche Erkenntnisse zur ganzheitlichen Unterstützung der Erhöhung spitzensportlichen Erfolgs“ unter Nebenbedingungen (z. B. Haushaltsrecht, Verbot von Doping und Bestechung, Verzicht auf regelwidrige Maßnahmen wie Manipulation, Zusammenwirken mit dem Spitzensport)Footnote 9 sowie unter Beachtung der Budgetbegrenzung in möglichst großer Menge und Qualität bereitzustellen. Dafür muss es bestimmen, welchen „Warenkorb von wissenschaftlichen Erkenntnissen“ es für das zur Verfügung stehende Budget erwerben soll und wie es erkennt, welche Leistungsanbieter welche Qualität liefern können.

Hinzu kommt, dass das BISp dafür auf zwei Märkten agieren muss, nämlich in einem bilateralen Monopol mit IAT bzw. FES sowie in einem Polypol, weil das BISp zwar Marktführer bei der Förderung spitzensportbezogener Forschung ist, die Anbieter sich jedoch anderen Zeitverwendungen, darunter auch anderen Forschungsthemen mit anderen Förderorganisationen zuwenden können. Beide Märkte sind inhaltlich interdependent; die Leistungen aus beiden Märkten werden an die Spitzensportfachverbände geliefert, die in beiden Fällen nicht für die Leistung bezahlen müssen. Während jedoch die Spitzensportfachverbände bei den Leistungen von IAT und FES auf keinen anderen Anbieter zum Preis von 0 zurückgreifen können, sind auf dem Markt für universitäre Leistungen ggf. andere Anbieter verfügbar. Deren Interessen müssen jedoch vom BISp angemessen berücksichtigt werden, damit der Markt nicht wegen quantitativen und/oder qualitativen Anbietermangel zusammenbricht. Das wiederum führt zu einer höheren Differenz in den Erwartungshaltungen zwischen Leistungssportpraxis und Leistungssportforschung, dem auch unterschiedliche Interessen zu Grunde liegen (Thieme, 2009).

Aufgrund der prinzipiellen Ergebnisoffenheit wissenschaftlicher Prozesse verfügt das BISp ebenso wie die Sportverbände als Nachfrager demzufolge über keine gesicherten Informationen, welches wissenschaftliche Projekt zu welchen Erkenntnissen führt und welcher Ertrag aus diesen Erkenntnissen zur Erhöhung spitzensportlichen Erfolgs resultiert (vgl. dazu aus Sicht der Sportwissenschaft die Beiträge in Carius, Fehr, & Wallrodt, 2019). Denkbar sind zudem sogar negative Effekte auf die Leistungsentwicklung durch die Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse, die noch nicht hinreichend gesichert waren. Dies verdeutlicht die Komplexität der durch das BISp unter hoher Unsicherheit zu treffenden Entscheidungen bei schwer sichtbaren Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen zwischen wissenschaftlicher Erkenntnis und der Erhöhung von sportlichen Leistungen, auch wenn alle Beteiligten bestrebt sind, funktionale wissenschaftliche Erkenntnisse zu erzielen. Zudem sind bei der Beschaffung der Leistungen über den Markt oder bei einer auch möglichen Eigenproduktion durch das BISp (Make or buy-Problem der Transaktionskostentheorie) eine Doppelung und negative Wechselwirkungen zu Leistungen von IAT und FES zu vermeiden. Darüber hinaus darf das BISp die jeweiligen Forschungsprojekte nur ergänzend finanzieren (Fehlbedarfsfinanzierung), was den prognostizierten Erkenntnisgewinn in Relation zum einzusetzenden, nicht aber zum tatsächlichen Kostensatz setzt.

Die Wahrscheinlichkeit, den Einkauf des optimalen Warenkorbs wissenschaftlicher Erkenntnisse deutlich zu verfehlen, erhöht sich bei einer intertemporalen Betrachtung. Bei dieser hat das BISp zu antizipieren, welches Vorlaufwissen Forschende heute produzieren sollten, damit Spitzensportverbände morgen und übermorgen auf Wissen zurückgreifen können, für das sie heute noch gar keine Nachfrage gebildet haben können. Gleichzeitig schmälert das für derartige Projekte aufgewendete Budget die Möglichkeiten der Bereitstellung kurzfristig benötigter Lösungen für den Spitzensport. Zudem ist die Zukunft unsicher, sodass offen ist, ob genau das „auf Lager produzierte Wissen“ jemals für den Spitzensport relevant wird.Footnote 10

In Abb. 1 sind die PA-Konstellationen zusammengefasst. Dabei wird vom Handeln individueller Akteure abstrahiert und angenommen, dass jeder kollektive Akteur wie ein einziger mittlerer individueller Akteur handelt. Zudem ist das Modell statisch. Eine Entwicklung der Anreize und Restriktionen für jeden in das Modell aufgenommenen kollektiven Akteur ergibt sich aus der Wechselwirkung von Handlungen dieser kollektiven Akteure, deren Niederschlag durch Perpetuierung oder Veränderung der Struktur und deren Rückwirkung auf die Handlungsbedingungen (Giddens, 1984).

Abb. 1
figure 1

Akteurskonstellationen in der Leistungssportforschung unter Fokus der PAT

Ableitung von Hypothesen

Die im Folgenden abgeleiteten Hypothesen stellen einen ersten Schritt zur Überprüfung grundsätzlicher Elemente des theoretischen Modells dar. Jedoch kann durch sie aufgrund der Vielzahl der Elemente sowie des vorliegenden Datenbestandes keine Gesamtprüfung des Modells erfolgen.

Das skizzierte statische Modell basiert auf der spezifischen Voraussetzung, dass das BISp Marktführer bei der Förderung der Leistungssportforschung ist, zumindest jedoch eine relevante Forschungsförderorganisation für im Leistungssport Forschende darstellt. Dies wäre jedoch empirisch zu prüfen. Trifft die Hypothese der Marktführerschaft des BISp bei der Förderung von Leistungssportforschung (H1) zu, kann nach Befunden gesucht werden, die sich aus den beschriebenen PA-Arrangements ergeben. Zentral ist dabei die PA-Konstellation zwischen BISp, Forschenden und Universität. Hinzu kommt die Einbindung der Spitzensportverbände als Mitwirkende im Antragsprozess sowie als Empfänger des Teils der Forschungsleistung, der auf die Erstellung sportlicher Spitzenleistungen wirken soll.

Die aus den Anreizen zu gerade noch glaubhaften Übertreibungen im Antragsprozess resultierende Bedeutung der Reputation der Antragstellenden wäre ein Hinweis auf die prinzipielle Fruchtbarkeit der im Modell vorgeschlagenen PA-Konstellation zwischen BISp, Forschenden und Universität. Die Bedeutung der Reputation der Antragstellenden müsste in den skizzierten PA-Konstellationen höher sein als in anderen Antragsverfahren (H2).

Die immanenten Übertreibungen im Antragsprozess führen jedoch auch unvermeidbar zu Erwartungsenttäuschungen. Die seitens des BISp der Förderungsentscheidung zugrunde gelegten bzw. seitens der Sportfachverbände erwarteten Wirkungen von geförderten Forschungsprojekten müssten durchschnittlich hinter den tatsächlichen Effekten zurückbleiben, sodass sich infolge der vorhandenen Informationsasymmetrien eine latente Unzufriedenheit einstellt, die jedoch aufgrund der Förderungsstruktur nicht in Nachfragehemmung oder Nachfrageverschiebung mündet (H3).

Die Wirkungsversprechen an die Sportverbände seitens der Forschenden könnten dabei systematisch höher als die Erkenntnisversprechen an das BISp liegen, weil für die tatsächlich realisierten Wirkungen keine unmittelbare Verantwortung durch die Forschenden übernommen werden muss. Die Verantwortung zur Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse liegt in erster Linie bei Sportverbänden, Olympiastützpunkten, Trainer*innen oder Sportler*innen, was wiederum bei Sportverbänden dazu führen dürfte, dass diese Projekte präferieren, die nicht auf ihrer organisationalen Handlungsebene Wirkungen versprechen. Es ist daher zu vermuten, dass Projekte mit direktem Bezug zur trainingswissenschaftlichen Praxis Forschungsprojekten mit Schwerpunkt auf strukturell-organisatorischen Fragestellungen seitens der Bundesfachverbände vorgezogen werden, da dann eine Umsetzung der Ergebnisse in sportliche Leistungen einfacher, weil auch schneller und unmittelbarer scheint (H4).

Während H1 und H2 für den Gültigkeitsanspruch des Modells fundamental sind, wurden H3 und H4 bereits mit Blick auf die zur Modellprüfung zur Verfügung stehenden Daten formuliert. Insofern sind H3 und H4 nur Beispiele für den Erklärungsgehalt des Modells. Zudem ist eine Überführung in ein dynamisches Modell möglich, was zusätzliche Erklärungsperspektiven eröffnen würde.

Methodologie

Für eine erste Modellprüfung stehen Daten aus dem BISp-geförderten Projekt „Sportwissenschaft an Universitäten – Strukturbedingungen und Perspektiven“ zur Verfügung, dessen Ergebnisse umfassend (Gassmann et al., 2023b) und in einer Kurzform (Gassmann et al., 2023a) verfügbar sind. Um die vom BISp aufgeworfenen Fragen bearbeiten zu können, wurde ein triangulatives Vorgehen mit einem Mix aus qualitativen und quantitativen Methoden gewählt, wie es spätestens mit dem BISp-Forschungsprojekt zu deutschen Sportverbänden Einzug in die Sportsoziologie gehalten hat (Winkler, 1983). Das Ziel dieser Triangulation war es, den Untersuchungsgegenstand durch die Nutzung von Dokumenten, statistischen Daten, Datenbanken sowie durch qualitative und quantitative Erhebungen zur Wahrnehmung unterschiedlicher Akteure zu strukturieren und die für die Beantwortung der Fragen notwendigen Informationen zu sammeln.

Die Datenrecherchen erstreckten sich (1) auf die Amtliche Statistik zu Studierenden und Beschäftigten in der Sportwissenschaft des Statistischen Bundesamtes 1990 bis 2020, (2) auf die durch Internet-Recherche gewonnenen Namen und Standorte der sportwissenschaftlichen Einrichtungen einschließlich deren Geschäftsführungen, Institutsleiter*innen, Inhaber*innen der Professuren und den wissenschaftlichen Mitarbeitenden, (3) auf die Modulhandbücher der sportwissenschaftlichen Studiengänge (Internetrecherche und direkte Anfragen) jeweils zum Stand 2020 sowie (4) auf Daten aus den Datenbanken SPOLIT und SPOFOR (jeweils 2015 bis 2020) des BISp. Zudem wurden qualitative Leitfadeninterviews mit Institutsleiter*innen (n = 62), Drittmittelstellen (n = 5), Vertreter*innen von Bundesfachverbänden und Olympiastützpunkten (n = 6), dem IAT und dem FES (n = 2) sowie mit Wissenschaftskoordinator*innen (Wikos) (n = 5) geführt. Hinzu kamen quantitative Befragungen der Geschäftsführer*innen der sportwissenschaftlichen Institute (n = 55), den Professor*innen (n = 206, davon n = 132 an Universitäten, Rücklauf 46 %), den wissenschaftlichen Mitarbeitenden (n = 614, davon n = 570 an den Universitäten, Rücklauf 35 %) und den Wikos (n = 29; Rücklauf 73 %), mit denen zusätzlich eine Fokusgruppendiskussion durchgeführt wurde (ausführlich Gassmann et al., 2023b). Für die Prüfung von H1 und H2 wird nur auf die Angaben des wissenschaftlichen Personals an Universitäten zurückgegriffen.

Erste Hypothesenprüfung

BISp als Marktführer (H1)

Unsere Daten stützen H1. In Bezug auf die Beantragung leistungssportbezogener Drittmittelprojekte gaben knapp zwei Drittel (62 %) der Professor*innen (n = 100) an, solche in den vergangenen fünf StudienjahrenFootnote 11 über ihre Professur beantragt zu haben. Von den Wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen (n = 451) äußerten knapp 19 %, seit dem Wintersemester 2015/2016 leistungssportbezogene Drittmittelprojektanträge eingereicht zu haben.

Eine Übersicht über die potenziellen Drittmittelgeber für die Leistungssportforschung, die Verteilung der zum Messzeitpunkt in Begutachtung, angenommenen bzw. abgelehnten Anträge, die Erfolgsquote beim jeweiligen Fördermittelgeber sowie die durchschnittliche Anzahl der zwischen Wintersemester 2015/2016 und Sommersemester 2021 eingereichten Anträge sind in Tab. 1 aufgeführt. Es zeigt sich, dass rund 91 % der Professor*innen (n = 56) Anträge beim BISp stellten, im Mittel knapp 4,43. Bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG; 30 %) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF; knapp 11 %) reichten die Professor*innen seltener und dann auch weniger Gesuche (jeweils 2,0 Anträge) ein. Grundsätzlich ist an den teils hohen Standardabweichungen zu erkennen, dass sich die Angaben der Professor*innen voneinander unterscheiden, demnach gibt es Professuren, von denen nur wenige oder sehr viele Anträge eingereicht wurden.

Tab. 1 Übersicht zu gestellten leistungssportbezogenen Drittmittelanträge nach Geldgebern zwischen Wintersemester 2015/2016 und Sommersemester 2021 (Gassmann et al., 2023b)

Dieses Ergebnis kann durch die Projektangaben in SPOFOR bestätigt werden. So entfallen insgesamt 64 % (n = 389) aller Projekte mit Leistungssportbezug auf den Geldgeber BISp, 3 % auf das BMBF und 4 % auf die DFG sowie rund 30 % auf eigenfinanzierte Projekte oder andere Geldgeber. Das BISp ist damit Marktführer bei der Förderung der Leistungssportforschung und übernimmt somit eine zentrale Rolle bei der Gestaltung von Forschungsanreizen.

Reputation als bedeutsames Entscheidungskriterium (H2)

Die Reputation des Antragstellenden wird von den Professor*innen und in noch stärkerem Maße von den Wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen als zentrales Element für eine erfolgreiche Antragstellung bei leistungssportbezogenen Forschungsprojekten wahrgenommen. Bei der durch die Professor*innen bewerteten Bedingungen einer erfolgreichen Drittmittelbeantragung im und außerhalb des Leistungssports büßt die Reputation der Antragstellenden (−0,2; fünf Rangplätze) und die Reputation der Einrichtung (−0,3; zwei Rangplätze) gegenüber der Antragstellung im Leistungssport am stärksten an Bedeutung ein. Ebenfalls an Bedeutung verlieren jedoch auch reputationsferne Kriterien, allen voran der Praxisbezug (−1,4; zwölf Rangplätze) und die Kooperation mit Praxispartnern (−1,2; zwölf Rangplätze; Tab. 2).

Tab. 2 Gegenüberstellung der Einschätzungen der Professor*innen zu den Bedingungen für eine erfolgreiche Drittmittelbeantragung im und außerhalb des Leistungssports auf einer Skala von 1 („gar nicht“) bis 5 („in sehr hohem Maße“) (Gassmann et al., 2023b)

Zudem ist die individuelle Attraktivität der Förderung von leistungssportbezogenen Forschungsprojekten eng korreliert mit der Attraktivität dieser für die eigene Hochschuleinrichtung mit Sportbezug, also z. B. für das eigene sportwissenschaftliche Institut, und die eigene Hochschule (Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen: r = 0,6; p < 0,01; Professor*innen: r = 0,7; p < 0,01). Berücksichtigt man zudem die Bedeutung von persönlichen Netzwerken und das Vertrauen zu anderen Akteuren, dann wird die strukturelle Bedeutung der wahrgenommenen Affinität der Hochschule sowie der Hochschuleinrichtung mit Sportbezug zum Leistungssport unterstrichen, die sich auch in der PA-Verbindung zwischen Universität und Forschenden als Anreiz niederschlägt. H2 erhält durch die vorliegenden Daten deutliche Unterstützung.

Unzufriedenheit bei den Abnehmern in den Bundessportfachverbänden (H3)

Unterstützung erfährt die Hypothese in erster Linie aus den Daten der qualitativen Befragungen der Wissenschaftskoordinator*innen. Quantitativ wurde die Zufriedenheit nur indirekt gemessen. Grundsätzlich stellen Universitäten und Hochschulen (92 %) den am häufigsten genannten Kooperationspartner der Wikos, gefolgt von OSP (68 %) BISp/BMI (64 %) und IAT (64 %) dar (vgl. Gassmann et al., 2023b).

Bei der Frage nach den bevorzugten Kooperationspartnern für besonders relevanten Themen der Bundesfachverbände nehmen Hochschulen und Universitäten jedoch in keinem Themenfeld einen Spitzenplatz ein. So wenden sich 18 der befragten 28 Wikos bei Fragen zu Training und Trainingssteuerung an die OSPs. Zwölf Wikos nannten das IAT. Bei Sportgeräten ist die Industrie der bevorzugte Partner, bei der Verbandsorganisation, der Sportinfrastruktur und bei aktuellen Konflikten wenden sich die Wikos mehrheitlich an den DOSB. Die Hochschulen und Universitäten rangieren insgesamt nur auf einem mittleren oder einem der hinteren Plätze bzgl. der Anzahl der Nennungen, sie werden damit bei konkreten Fragestellungen deutlich seltener hinzugezogen als andere Kooperationspartner (Tab. 3).

Tab. 3 Anzahl der Nennungen der hinzugezogenen Kooperationspartner bei bestimmten Fragestellungen der Bundesfachverbände, Zusammenstellung der Ergebnisse aus Mehrfachantworten der Wikos (Gassmann et al., 2023b)

Wir konnten auch keine Daten innerhalb der qualitativen Befragungen entdecken, die sich im Sinne einer besonderen Zufriedenheit bei Forschungskooperationen im Leistungssport mit Hochschulen und Universitäten interpretieren lassen. Daraus lässt sich ableiten, dass die Bundesfachverbände bzgl. der Kooperation mit Hochschulen und Universitäten ein gewisses Maß an Unzufriedenheit aufweisen.

Vorrang trainingswissenschaftlicher Forschungsprojekte (H4)

Der Vorrang trainingswissenschaftlicher Forschungsprojekte muss sich natürlich nicht nur aus der spezifischen PA-Konstellation im Antragsprozess und aus der indirekten Lieferung der Ergebnisse mit Wirkungsannahmen auf die Leistungssportpraxis über das BISp an die Spitzensportverbände ergeben, sondern kann auch das Ergebnis unmittelbar praxisrelevanter Wirkungsversprechen bei Antragstellung sein. Insofern kann ein empirisch gefundener Vorrang trainingswissenschaftlicher Forschungsprojekte nicht als Unterstützung von H4 interpretiert werden. Fehlt es jedoch an einer hohen Zahl trainingswissenschaftlicher Projekte, wäre dies ein erstes Indiz zur Zurückweisung von H4. Die vorliegenden Daten zur Verteilung der in SPOFOR gelisteten Projekte mit Leistungssportbezug zeigen eine Dominanz von Projekten, die der Trainingslehre und der Trainingswissenschaft zugeordnet werden können (46 %). Jeweils rund ein Viertel der Projekte haben einen Bezug zur Bewegungswissenschaft und der Sportpsychologie. Hinter der Sportmedizin (18 %), der Sporttechnologie und der Biomechanik (je 16 %) folgt mit dem Themenfeld Sportsoziologie ein Gegenstandsbereich, in dem auch strukturell-organisatorische Fragestellungen vermutet werden können. Hinzu kommt, dass neben dem Theoriefeld „Trainingslehre/Trainingswissenschaft“ nur die Sportinformatik, die Dopingforschung und das Sportrecht, bei deutlich geringerer Anzahl von Projekten mit Leistungssportbezug, einen ähnlich hohen Anteil der Projekte mit Leistungssportbezug an allen diesem jeweiligen Forschungsfeld zugeordneten Projekten aufweisen. Die vorliegenden Ergebnisse sprechen daher nicht gegen H4 (Tab. 4).

Tab. 4 Theoriefelder der in SPOFOR gelisteten Forschungsprojekte ohne und mit mindestens weitem Leistungssportbezug (Gassmann et al., 2023b)

Limitationen

Die vorgestellten empirischen Befunde stützen das vorgeschlagene theoretische Modell. Jedoch können sie, wie eingangs ausgeführt, keine umfängliche Modellprüfung darstellen. Das Ziel zukünftiger Forschung in diesem Feld wird sein, das skizzierte theoretische Modell kritisch zu diskutieren und durch die Aufstellung weiterer dezidierter Hypothesen empirisch zu testen. Insbesondere für die Konstellation Forschende – BISp – Spitzenverbände sind interessante Hypothesen ableitbar, die in den Blick nehmen, inwieweit das Mitwirkungsgebot realisiert wird und welche Erwartungen und Erwartungsenttäuschungen sich dadurch ergeben.

Weiterhin muss erwähnt werden, dass sich in den Daten teils große Diskrepanzen in der Messung einzelner Kennzahlen zeigen (Tab. 1). Dies ist in erster Linie auf die große Bandbreite und Unterschiedlichkeit der Professuren zurückzuführen. Nachfolgende Forschung könnte diesen Aspekt stärker adressieren und die unterschiedlichen Typen und deren Position in der PA-Konstellation untersuchen und darstellen.

Eine weitere Limitation betrifft die Auswertung der Befragungsdaten. Sowohl bei der Befragung des wissenschaftlichen Personals an den Universitäten als auch den Wikos konnten zufriedenstellende Rücklaufquoten generiert werden. Jedoch besteht trotzdem die Gefahr, dass es zu Verzerrungen gekommen ist. Des Weiteren wurden zur Prüfung von H1 und H2 nur Angaben des wissenschaftlichen Personals aus Universitäten herangezogen. Der Bedeutungszuwachs der Fachhochschulen gerade innerhalb der Sportökonomie (Gassmann et al., 2023c) spricht dafür für zukünftige Studien zu prüfen, inwieweit die Fachhochschulen hier einzubeziehen wären, auch wenn dies dazu führen könnte, dass die Varianz in den Angaben der Professor*innen weiter ansteigt.

Fazit und Ausblick

Das Ziel dieses Beitrags lag in der Modellentwicklung und ersten -prüfung zum Entscheidungsverhalten zu Art und Umfang des Engagements von Wissenschaftler*innen in der drittmittelgeförderten Spitzensportforschung. Die besonderen Spezifika der Förderungsstrukturen und die Anwendungsorientierung der Leistungssportforschung gingen dabei in die Modellentwicklung ein. Im Gegensatz zu den bereits vorliegenden Arbeiten, die zwar die Ebene von Organisationen sowie individuelle Elemente betrachten, diese jedoch nur wenig systematisch verbinden, wurde hier zur Erklärung der Akteurskonstellationen auf die PAT und die Strukturationstheorie zurückgegriffen.

Der Fokus lag dabei auf den Beziehungen zwischen Forschenden, Universitäten und Forschungsförderungsorganisationen, insbesondere dem BISp sowie dem Einfluss von IAT und FES auf die Akteurskonstellation. Die Wissenschaftler*innen als Agenten agieren als Einzelpersonen oder in Gruppen und Netzwerken. Universitäten und Forschungsförderungsorganisationen als Prinzipale können durch Anreize Forschungen in bestimmten Themenfeldern anstoßen. Aus den jeweiligen Akteurskonstellationen ergeben sich infolge von Informationsasymmetrien PA-Probleme. Die asymmetrische Verteilung von forschungsrelevanten Informationen führt dazu, dass alle Akteure ihre Entscheidungen unter Berücksichtigung der Informationslücken der anderen treffen. Forschende haben individuelle Präferenzen, die durch intrinsisches Erkenntnisinteresse, Reputation, Status, persönliche Forschungsinteressen und materielle Anreize beeinflusst werden. Universitäten streben nach Forschungsleistungen, während das BISp als Forschungsförderungsorganisationen die Nachfrage der Spitzenverbände poolt und mit den Angeboten der Forschenden abgleicht. Darüber hinaus steht das BISp in einer PA-Beziehung zu IAT und FES, während diese wiederum Projektergebnisse an die Spitzensportfachverbände liefern.

Um die Gültigkeit des Modells zu prüfen, wurden vier erste Hypothesen abgeleitet und dann mittels empirischer Daten, die im Rahmen des BISp-geförderten Projekts „Sportwissenschaft an Universitäten – Strukturbedingungen und Perspektiven“ gesammelt wurden, getestet. Die abgeleiteten Hypothesen können dabei zunächst nur grundsätzliche Elemente des theoretischen Modells abbilden und aufgrund ihrer Zahl sowie des vorliegenden Datenbestands nicht das Modell als Ganzes prüfen.

Die für das Modell konstitutive zentrale Rolle des BISp konnte bestätigt werden. Sowohl nach den Angaben der befragten Professor*innen als auch nach den SPOFOR-Datensätzen zeigt sich eine deutliche Dominanz der Förderung im Bereich Leistungssport, aus der sich die Position des BISp als Marktführer ableiten lässt (vgl. Abschn. „BISp als Marktführer (H1)“).

Aus den Informationsasymmetrien lässt sich schließen, dass gerade noch glaubhafte Übertreibungen im Antragsprozess der Forschenden gegenüber dem Geldgeber BISp unternommen werden, wodurch der Reputation der Antragstellenden eine besondere Bedeutung zukommt. Empirisch zeigt sich, dass die professoralen und nichtprofessoralen Forschenden der Ansicht sind, dass die Reputation des Antragstellenden ein zentrales Element für eine erfolgreiche Antragstellung bei leistungssportbezogenen Forschungsprojekten ist und bedeutsamer ist, als in anderen sportwissenschaftlichen Forschungsbereichen abseits des Leistungssports (vgl. Abschn. „Reputation als bedeutsames Entscheidungskriterium (H2)“).

Die immanenten Übertreibungen der Forschenden führen jedoch auch unvermeidbar zu Erwartungsenttäuschungen aufseiten des BISp und der Sportfachverbände, wodurch sich eine latente Unzufriedenheit einstellt. Empirische Belege für diese Hypothese fanden sich in den qualitativen Interviews der WiKos. Darüber hinaus nehmen nach den quantitativen Befragungsdaten Hochschulen und Universitäten keinen Spitzenplatz bei den bevorzugten Kooperationspartnern der WiKos ein (vgl. Abschn. „Unzufriedenheit bei den Abnehmern in den Bundessportfachverbänden (H3)“).

Grundsätzlich können durch die spezifischen PA-Konstellationen die Wirkungsversprechen im Leistungssport seitens der Forschenden systematisch höher als die Erkenntnisversprechen an das BISp ausfallen, weil für erstere keine unmittelbare Verantwortung durch die Forschenden übernommen werden muss, da diese bei den direkt ausführenden Akteuren liegt. Sportverbände sollten daher Projekte präferieren, die nicht auf ihrer organisationalen Handlungsebene, sondern auf die trainingswissenschaftliche Praxis abzielen. Im Rahmen der empirischen Prüfung konnte eine deutliche Dominanz von trainingswissenschaftlichen Projekten in der Leistungssportforschung gefunden werden (vgl. Abschn. „Vorrang trainingswissenschaftlicher Forschungsprojekte (H4)“). Jedoch kann dies nicht als Bestätigung der modellierten PA-Konstellationen interpretiert werden, sondern könnte sich ebenso auch aus den unmittelbareren Wirkungsversprechen ergeben.

Das theoretische Modell wurde zunächst allgemein formuliert und nachfolgend auf die Spezifika der Leistungssportförderung erweitert. Dies bietet die Möglichkeit, das Modell auf andere Drittmittelmärkte zu übertragen. Von besonderem Interesse erscheinen hier Wissenschaften, die ähnlich wie die Leistungssportforschung mit direkten Anwendungserwartungen seitens der Drittmittelgeber sowie weiterer Dritter konfrontiert sind. Dies trifft beispielweise auf die Erziehungswissenschaften oder anwendungsorientierte Forschung im Bereich der Naturwissenschaften zu.

Ein interessanter nächster Schritt könnte der internationale Vergleich der Leistungssportwissenschaft und ihrer Förderung in unterschiedlichen Ländern darstellen. Auch wenn bislang kaum Forschung aus einer vergleichenden Perspektive existiert, könnte diese hilfreich sein, um die besondere Spezifik der deutschen Leistungssportforschung zu untersuchen.