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Wettrüsten im Ewigen Eis – Eine Gefahr für die internationale Stabilität?

An Arms Race in the Arctic Ice: Does the Modernisation of Forces in the Arctic Spell Danger for International Stability?

  • Essay
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Zeitschrift für Außen- und Sicherheitspolitik Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

In dem Beitrag werden die politischen Interessen und militärischen Potentiale der fünf Arktisanrainer Russland, Kanada, USA, Dänemark für Grönland und Norwegen untersucht. Angesichts ihrer deutlich zu beobachtenden Verstärkung wird die Frage gestellt, ob dadurch die Konfliktgefahr in der arktischen Region steigt. Die Verfasserin kommt zu dem Schluss, dass bei den arktischen Staaten – auch bei Russland – die Bemühungen um stabile Rahmenbedingungen im Vordergrund stehen, da diese für ihre politischen und wirtschaftlichen Ziele am förderlichsten sind.

Abstract

This paper deals with the political and military interests of the five Arctic coastal states Russia, Canada, the USA, Denmark on behalf of Greenland, and Norway. In view of an increase in their regional military capacities it is asked whether the danger of conflicts in the Arctic will increase as well. The conclusion is that all Arctic states prioritise a stable political situation that is most conducive for their political and economic aims.

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Notes

  1. Als Arktis wird die Region nördlich des Polarkreises auf 66° 33ʹ bezeichnet. Sie umfasst die Staaten mit Gebieten nördlich dieses Breitengrades: Dänemark mit Grönland, Finnland, Kanada, Norwegen, Russland, Schweden und die USA. Eine besondere Bedeutung haben die Anrainer am Arktischen Ozean: Dänemark, Kanada, Norwegen, Russland und die USA, deren Arktispolitik in dem vorliegenden Beitrag behandelt wird.

  2. Das SRÜ ist abrufbar unter Division for Ocean Affairs and the Law of the Sea (1982).

  3. Eine deutsche Übersetzung der neuen russischen Arktisstrategie 2020 liegt der deutschen Bundesregierung vor.

  4. Alle Angaben wurden entnommen aus Regehr und Buelles (2015), ferner wurde Wezeman (2012) herangezogen. Die Zahlen wurden darüber hinaus abgeglichen mit den Angaben in der Military Balance 2015 des International Institute for Strategic Studies (2015), die aber nicht zwischen für Einsätze in der Arktis vorgesehenen Streitkräften und allgemeinen Potentialen unterscheidet.

  5. OMON steht für Otrjad Mobilny Osobogo Nasnatschenija (Mobile Einheit besonderer Bestimmung), eine bewaffnete militärischeEinheit der russischen Polizei.

  6. Zur kanadischen Arktispolitik siehe die Publikationen The Northern Dimension of Canada’s Foreign Policy von 2008 (Department of Foreign Affairs and International Trade  2008) sowie Statement on Canada’s Arctic Foreign Policy von 2010 (Department of Foreign Affairs, Trade and Development Canada 2010) und die Website Canada’s Northern Strategy des Department of Aboriginal Affairs and Northern Development Canada (2015).

  7. Kanada geht davon aus, dass es sich bei der NWP um eine interne Wasserstraße handele und die Durchfahrt von einer vorherigen Genehmigung abhängig sei. Die USA und andere Schifffahrtsnationen vertreten aber die Auffassung, dass die NWP eine internationale Wasserstraße sei, durch die gemäß SRÜ eine freie Durchfahrt erlaubt ist. Als der Eisbrecher Polar Sea im Jahr 1985 die NWP durchfuhr, ohne vorher eine Genehmigung eingeholt zu haben, protestierte die kanadische Regierung heftig und riskierte einen Konflikt mit den USA. Angesichts der engen Beziehungen zwischen beiden Ländern, gerade auf dem Sicherheitssektor, wurde jedoch vereinbart, dass trotz der unterschiedlichen Rechtspositionen beider Seiten, Kanada künftig keine Einwände gegen die Durchfahrt amerikanischer Eisbrecher erheben würde.

  8. Die AEPS ist abrufbar unter Arctic Portal Library (1991), die sogenannte Ottawa Declaration, durch die der Arktische Rat ins Leben gerufen wurde, unter Arctic Council (1996) sowie die sogenannte Alta Declaration, mit der die Errungenschaften und Ziele der AEPS in den Arktischen Rat überführt wurden, unter Arctic Portal Library (1997).

  9. Den Vorenthalt des Provinzstatus begründet die Regierung damit, dass die im Norden lebende indigene Bevölkerung dafür bisher nicht ausreichend ausgebildet sei.

  10. Dieser Verteidigungsschirm besteht vor allem aus Interkontinentalraketen (intercontinental ballistic missiles, ICBM) und Flugzeugen großer Reichweite sowie aus der von den USA und Kanada gemeinsam betriebenen Distant Early Warning Line (DEW Line). Der von den USA gewünschten Modernisierung widersetzte sich die kanadische Regierung bisher, weil sie damit eine Aufwertung des von den USA vorbereiteten Antiraketensystems (anti-ballistic missile, ABM) fürchtete, dem sie kritisch gegenübersteht.

  11. Im vorliegenden Artikel wird, abweichend vom ZfAS-Standard, bei personenbezogenen Substantiven die männliche grammatikalische Form verwendet. Die Autorin schließt damit Personen weiblichen wie männlichen Geschlechts gleichermaßen ein.

  12. Siehe hierzu die U.S. Navy Arctic Roadmap der Task Force Climate Change, abrufbar unter U.S. Navy Task Force Climate Change (2009). Dieses Dokument wurde im Februar 2014 unter dem Titel U.S. Navy Arctic Roadmap 2014–2030 auf den neusten Stand gebracht, abrufbar unter U.S. Navy Task Force Climate Change (2014).

  13. Der Polar Code soll ab 2017 gelten (International Maritime Organization 2015).

  14. Siehe hierzu die Rede des Generalsekretärs der UdSSR, Michail Gorbatschow, am 1. Oktober 1987 in Murmansk, abrufbar unter Gorbatschow (1987) sowie den Vorschlag des isländischen Althing (2010).

  15. Für diese sinnvolle Differenzierung siehe Østhagen (2015).

Literatur

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Correspondence to Helga Haftendorn.

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Die Verfasserin dankt der Fritz-Thyssen-Stiftung, Köln, herzlich für die finanzielle Förderung ihrer Forschungsarbeiten zur Arktis. Sie hat ihr für die vorliegende Analyse wichtige, aber aufwendige Reisen in die Arktis ermöglicht.

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Haftendorn, H. Wettrüsten im Ewigen Eis – Eine Gefahr für die internationale Stabilität?. Z Außen Sicherheitspolit 9, 101–120 (2016). https://doi.org/10.1007/s12399-015-0551-z

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