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Eine Zwischenbilanz zur Halbzeit der deutschen Mitgliedschaft im UN-Sicherheitsrat

An Interim Review of Germany’s Current Membership in the UN Security Council

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Zusammenfassung

Deutschland ist am Ende des Jahres 2011 an der Hälfte seiner Zeit als nichtständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrats angelangt. Der vorliegende Beitrag zieht eine Zwischenbilanz. Eine Schlussfolgerung ist, dass die von Deutschland vertretenen Positionen eine fehlende außenpolitische Strategie für den Bereich der internationalen Sicherheit widerspiegeln. Deutlich wurde dies nicht nur am Beispiel der Resolution 1973 gegen Libyen. Die Autorin fordert, dass eine Debatte zur strategischen Orientierung der deutschen Politik geführt werden müsse, um eine bessere Schlussbilanz der Mitgliedschaft erreichen zu können.

Abstract

The first half of Germany’s current stint as a non-permanent member of the UN Security Council is over by the end of 2011.This article provides an interim review. One conclusion is that the positions taken by Germany reflect the lack of a foreign policy strategy in the field of international security. This has not only become apparent with respect to a Resolution 1973 on Libya. The author calls for a debate about Germany’s strategic foreign policy orientation, which will be necessary in order to come to a more positive assessment of the country’s membership in the Council after its term has expired.

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Notes

  1. Deutschland erhielt im ersten Wahlgang 128 Stimmen, 127 waren erforderlich. Siehe http://www.un.org/News/Press/docs/2010/ga11009.doc.htm. Zugegriffen: 21. Nov. 2011.

  2. Es wurde argumentiert, dass eine Bewerbung um eine nichtständige Mitgliedschaft das Bestreben um einen ständigen Sitz als unglaubwürdig in dem Sinne erscheinen lassen hätte, als dass mit der doppelten Kandidatur deutlich werde, dass Deutschland nicht an den Erfolg der Initiative zur Erweiterung des Sicherheitsrats glaube.

  3. „Was kann schlecht daran sein, fragte er (Außenminister Westerwelle, d.Verf.) nach der Libyen-Entscheidung, sich in der Gesellschaft von Brasilien und Indien zu befinden?“ (Neukirch2011, S. 30).

  4. Indien und Brasilien sind bezogen auf eine von Deutschland angestrebte politische Verurteilung des syrischen Diktators Baschar al-Assad eher Teil des Problems als der Lösung.

  5. In den bisherigen fünf Amtszeiten im Sicherheitsrat waren Koalitionen aus SPD und FDP, CDU/CSU und FDP sowie eine Koalition aus SPD und Grünen an der Regierung.

  6. Nur die Abgeordneten Heidemarie Wieczorek-Zeul und Renate Künast erwähnen am Tag nach der Abstimmung die Schutzverantwortung (Deutscher Bundestag2011b). Vgl. auch die Äußerung von Roderich Kiesewetter, Mitglied des Auswärtigen Ausschusses am 8. Apr. 2011 im Plenum des Bundestages (Deutscher Bundestag2011a, S. 11809).

  7. Zum Ende des Jahres verlassen Bosnien und Herzegowina, Brasilien, Gabun, Libanon und Nigeria turnusgemäß den Sicherheitsrat. Als Nachfolger hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen Guatemala, Marokko, Pakistan, Togo und Aserbaidschan gewählt.

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Beate Wagner ist Generalsekretärin der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen e. V.

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Wagner, B. Eine Zwischenbilanz zur Halbzeit der deutschen Mitgliedschaft im UN-Sicherheitsrat. Z Außen Sicherheitspolit 5, 19–30 (2012). https://doi.org/10.1007/s12399-011-0241-4

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