Folgekosten für Private Krankenversicherungen aus dem zivilrechtlichen Teil des AGG

Zusammenfassung

Das AGG stellt besondere Herausforderungen an private Krankenversicherer. Zukünftig müssen Mutter- und Schwangerschaftskosten bei der Kalkulation von Beiträgen auf beide Geschlechter umgelegt werden. Die Umsetzung führt in den Unternehmen zu zahlreichen Anpassungen. Der Beitrag entwickelt mit dem Rechtsetzungs-Kostenwirkungsmodell einen konzeptionellen Rahmen für die Erfassung der Gesetzesfolgekosten. Die internen Kosten aus dem zivilrechtlichen Teil des AGG liegen für private Krankenversicherungen in einer Bandbreite von ca. 4,2 Mio. € bis 7,7 Mio. €. Hinzu kommen allein im ersten Jahr arbeitsrechtliche Folgekosten des AGG in Höhe von 3,2 Mio. €. Dieses erhebliche Ausmaß an Bürokratiekosten verdeutlicht das Erfordernis, zukünftig neue Gesetze im Vorfeld anhand eines differenzierten Prüfverfahrens ganzheitlich auf ihre Wirkungen und Folgekosten zu untersuchen.

Abstract

The Anti-Discrimination Law (AGG) creates particular challenges for private health care insurers. In future, maternity and pregnancy costs will have to be included in the calculation of contributions made by both sexes. This will entail many adaptations for the insuring companies. Through the legal cost-impact model, the contributions are determined by means of a conceptual framework for determining the costs flowing from the law. For private health insurers, the internal costs from the civil law component of the AGG range from approximately € 4.2 million to € 7.7 million. In addition, in the first year, there will be consequential costs from labour laws of € 3.2 million. This very substantial level of bureaucratic cost clearly indicates the need to investigate new laws in the context of a differentiated evaluation process which focuses entirely on the impact of the laws and the consequential costs.