Wie sieht wohl ein Studium in knapp zehn Jahren aus? Der Beitrag greift Erfahrungen und Diskussionen aus den digitalen Semestern der Corona-Pandemie sowie aktuelle Entwicklungen aus Digitalisierungsprojekten zweier niedersächsischer Universitäten auf. Verschiedene hochschuldidaktische Ansätze kommen dabei in den Blick, vor allem zu Lehr- und Prüfungsformaten, Raumkonstellationen und Gestaltung von Materialien. Von besonderer Bedeutung sind dabei aber Haltungsfragen, z. B. zu Kollaboration, Selbstorganisation und Betreuung.

Zur Bearbeitung der vielfältigen Herausforderungen, Lernen und Lehren in ‚turbulenten Zeiten‘ an Universitäten für Studierende und Lehrende zu gestalten, bedarf es sowohl der Mobilisierung von kollektiver Intelligenz in Netzwerken als auch der passenden Organisation, um agil und flexibel agieren zu können.

Von Austausch zu Aktion

Angefangen hat alles mit der Idee, sich als Lehrende (hauptsächlich aus dem Bereich Sozial- und Organisationspädagogik) bei einer Pizza zu treffen, das gegenseitige Wissen zu teilen und gemeinsam innovative Ansätze für die eigene Lehre und Arbeitsorganisation zu entwickeln. Daraus entstand eine institutionen- und statusübergreifende Gruppe, die sich bis heute kollegial beratend gemeinsam weiterbildet, um alternative Formate auszuprobieren und entsprechende Erfahrungen zu reflektieren (Peer-to-Peer-Netzwerk Pizza 4.0). Das Lernen von Lehrenden „selbst [zu] orchestrieren“ (Miedtke und Wagner o.J., S. > 38. Min.) ist keine ganz neue Kompetenz, bekommt aber in sich schneller wandelnden Zeiten mit immer komplexer werdenden Herausforderungen einen wesentlich größeren Stellenwert. Begünstigt wurde das Lernen dadurch, dass wir Mitglieder und Autor_innen innovativer Lehrforschungsprojekte waren und sind. Noch deutlicher: Wenn Menschen in hochschulischen Organisationen in VUCA-Umwelten (Volatility: Unbeständigkeit – Uncertainty: Ungewissheit – Complexity: Komplexität – Ambiguity: Mehrdeutigkeit) weiterhin erfolgreich agieren können, benötigen sie Formen des Selbstlernens, agile Arbeitsweisen und Netzwerkorientierung.

Anregungen für beiläufiges Lernen in Lehrforschungsprojekten

Innerhalb des Lehrforschungsprojekts „E-Port DUAL“ arbeiten Forscher_innen der Universität Hildesheim an der Entwicklung, Erprobung, Implementierung und Evaluation eines digitalen Lehr-Lernmoduls im dualen Masterstudiengang „Soziale Dienste“ mit dem Fokus der Nutzung von E‑Portfolios (Domann et al. 2020). Im Präsenz-WiSe 2019 sammelten Lehrende Erfahrungen in der Anwendung von E‑Portfolios als Präsentations- und Reflexionsportfolios, die auf der E‑Portfolio-Plattform Mahara abgelegt wurden. Durch die Evaluationsergebnisse der Fragebögen an Studierende und die Reflexionen der Lehrenden im Verlauf der Semester wurden die Aufgaben der E‑Portfolios in den folgenden Semestern angepasst.

Mit dem Ziel, selbstgesteuerte, vernetzte und vor allem soziale Lernprozesse zu fördern, wurden im Studiengang Sozial- und Organisationspädagogik zwei Seminare nach der Methode Working Out Loud (WOL) durchgeführt. Hierbei arbeiteten Studierende an einem selbstgewählten Ziel in einer per Zufall generierten Peer-Group (sog. Circle). Anhand eines Leitfadens (WOL-Guide) wurden sie über 13 Wochen strukturiert durch den selbstorganisierten Lernprozess geführt (Übungen, Aufgaben, Netzwerkaufbau). Im wöchentlichen Circle fand der Austausch zu Guide und Zielerreichung sowie die Peer-Beratung mit dem Ziel gegenseitiger Stärkung statt. Das eigene Wissen wurde offen in Netzwerken geteilt. Die Lehrperson hatte beratende und unterstützende Funktion. Die Evaluationen zeigten, dass sich Studierende durch die Methode WOL persönlich und berufsperspektivisch weitergebracht fühlten und den sozialen Austausch im WOL-Circle schätzten.

Mit diesen beiden beispielhaften Ansätzen wurde der ‚Bildung 4.0‘-Gedanke, nämlich kollaborativ selbstgesteuert Formate und Methoden zu erproben, in vielversprechender Weise umgesetzt: In einer Art ‚kokreativer Makerspace‘ wurden neue Wege der Wissensproduktion zwischen Lehrenden und Studierenden erschlossen. Diese erprobten zukunftsweisenden Lehr-Lernformate könnten Studiengangs-Curricula als auch Weiterbildungsformate innovieren helfen. Indem Lehrende die Formate mit weiteren Kolleg_innen teilen, entstehen auch Impulse für die Community of Practice. Die Grundhaltung, dass Lehrende auch gleichzeitig Lernende sein können, während sie neue Lehr-Lernformate und -pfade gemeinsam mit den Studierenden erkunden, ist für alle Beteiligten auch eine Gratwanderung. Planen, Ausprobieren, Scheitern, Anpassen und zu (anderen) Zielen kommen bietet viele Lernsituationen für Lehrende und Studierende. „Im ständigen Wissensflow werden Lehrende zu Lernenden und wechseln ständig die Seiten und Perspektiven. (…) Aus dem flüssigen Wissen muss zukünftig jedeR seine persönliche Kompetenz ständig neu definieren und erneuern. Liquid statt starr. Das ist das Leitmotiv von Arbeit und B(u)ildung 4.0“ (Laurençon und Wagner 2017, S. 84/85).

Studierende haben in anderen Zusammenhängen eine Vision für das Studium 2038 erarbeitetet und sehr spezifisch filmisch aufbereitet (https://www.youtube.com/watch?v=dUldPo5kYAU). Wir skizzieren im Folgenden Ideen für die inspirierende Frage, was wohl alles möglich wäre, wenn wir als Lehrende das herkömmlich organisierte Studium neu und anders denken.

Angepasste Räumlichkeiten zum kokreativen Arbeiten

Diese Räume können dann eine intelligente Kombination von realen, digitalen, hybriden Kreativräumen, Lernlaboren und Community-Orten sein. Die irreführende Alternative, zwischen real und digital zu entscheiden, blendet einen großen didaktischen Gestaltungsspielraum aus. In Zukunft ermöglichen die Lern- und Austauschräume die schöpferische und kollaborative Prozesse des Entdeckens, Erfindens und Entwickelns! Derartige Lernprozesse versprechen – vor allem durch die intendierte aktiv involvierende Auseinandersetzung – die Kompetenzentwicklung und Stärkenorientierung von Studierenden und auch den persönlichen Austausch der Beteiligten zu fördern. In Innovationsräumen können dank flexibler Möblierung und technischer Ausstattung Inszenierungen erprobt, (Beratungs‑)Settings ausprobiert, (digitale und analoge) Werkzeuge genutzt, Produkte erstellt, präsentiert und diskutiert werden (auch mit ‚digital Anwesenden‘ und unter Einbindung verschiedener digitaler und auch virtueller Räume) und damit auch an den eigenen digitalen Kompetenzen gearbeitet werden. Die Räume können multifunktional genutzt werden: auch als CoWorking-Area für Studierende, Lehrende oder auch Forschungsprojekt-Teams, so dass die entsprechende Zusammenarbeit faktisch gelebt und als vorbildlich entdeckt werden kann.

Was für eine Sozialpädagogik-Praxis besonders wichtig erscheint: Auch Soziale Dienste nutzen kokreativ die zugänglichen und technisch optimal ausgestatteten Räume der Universitäten für Fortbildungen, zum Austausch mit Forschenden. Ganz selbstverständlich erkunden und nutzen sie vorhandenes technisches Equipment für ihre spezifischen Einsatzszenarien (digitale Whiteboards für Teamsitzungen, Videokonferenztools für Beratungssettings etc.).

Andere Prüfungsformate

Studierende engagieren sich im Rahmen selbstgesteuerter und kokreativer Lerngruppen, entweder allein oder lernpartnerschaftlich für ihren Leistungsfortschritt (Peerfeedback). Die Anzahl (rechtlich) relevanter (Mini‑)Prüfungen könnte dagegen abnehmen und dadurch das Prüfungsaufkommen für Lehrende verringern (Reinmann 2021). Auch ließen sich (Abschluss‑)Prüfungen mit anderen Formaten kombinieren, z. B. durch Mitwirkung an der Lehr‑/Lernentwicklung. Hierdurch entstünden weitreichendere Kompetenzen der Mit-Verantwortungsübernahme für die Weiterentwicklung der Studienangebote durch kreative Formate des Wissenserwerbs. Eine Vielfalt an Theorien und Zugängen in der Sozialen Arbeit/Sozialpädagogik kann dadurch deutlicher auf verschiedenste Weisen und Handlungsfelder angewendet werden. Beispiel: Eine Netzwerktagung zu konzeptionieren, zu organisieren, durchzuführen und eine Handreichung für Adressat_innen anzufertigen spricht bspw. relevante Kompetenzen für das berufliche Feld der Studierenden an.

Content und Tools: frei verfügbar, intelligent und intuitiv

Für Lehrende und Studierende gibt es einige wenige Anlaufstellen, die frei verfügbares Lehrmaterial und geprüfte Tools vorhalten, Anleitungen geben, Beispiele sichtbar und nutzbar machen. Die Lerncommunity kann dort voneinander miteinander lernen, teilen und Ressourcen sparen. Auch Studierende können sich in diesen Portalen aktiv beteiligen, ihre Selbstlernerfahrungen teilen und mit an Konzepten und Materialien diskutieren: als aktive Co-Autor_innen. Gemeinsam könnten von Lehrenden und Studierenden Veränderungen in den Studiengängen geplant und innerhalb kurzer Zeiträume angepasst werden. Zusammen mit hochschuldidaktischen Einrichtungen und den Rechenzentren können gemeinsame Entwicklungen aufgrund von Bedarfen an Ausstattung, Zugängen, Tools und Know-How entstehen.

Auf inhaltlicher Ebene könnten Lehrende ihre Lehrinhalte auch bei Arbeitsplatzwechsel mitnehmen und Studierende „trotz“ Studienort- und Studiengangswechsel alle Zugriffe auf Inhalte, Tools, Kontakte und Ergebnisse beibehalten. Für Lehrende und Studierende könnte das Portal im Sinne eines erweiterten Lern-Management-Systems (mit Hilfe Künstlicher Intelligenz) adaptive Inhalte bereitstellen, die Vorwissen, Fortschritt, Lernpräferenzen und Zielsetzungen der Studierenden (intelligent) berücksichtigen. Micro-Learning-Einheiten/Nanomodule (kleine Lerneinheiten in verschiedensten medialen Formaten, die kurze Impulse setzen) könnten kombiniert mit Gamification-Elementen zu Motivation, Bereicherung und beiläufigem Lernen beitragen.

Lehr‑/Lernprozesse an einem Ort digital abgebildet

Lehrende könnten an einem digitalen Ort in einem Portal sowohl Prüfungen, Lehrveranstaltungen als auch die inhaltliche Arbeit ihrer Kurse organisieren, anlegen und administrieren. Der Austausch darin zu Prüfungs‑, Immatrikulationsamt, Studierendenwerk, hochschulpolitischen Gremien oder Finanzabteilungen gelänge hier gemeinsam, schnell, direkt und sicher. Alle hochschulinternen Personen könnten einfach, intuitiv, datenschutzkonform innerhalb eines Systems arbeiten – im Sinne der reduzierten und fokussierten Arbeitsplatzorganisation. Dabei würden stabile institutionell/uni-übergreifende Schnittstellen sowohl für Studierende als auch Lehrende (Studienortswechsel, Auslandsaufenthalte, Arbeitsplatzwechsel) vorhanden sein. Diese Plattform könnte für die Studierenden ein digitaler Lern-Hub oder ein Lern-Ökosystem darstellen, in dem sie ihre Lernziele festlegen, ihre Kompetenzen festhalten und abbilden, darauf basierend geeigneten kuratierten Content und passende Räume angeboten bekommen, Unterstützung/Coaching/Peers finden, Vernetzung stattfindet und Tools bereitgestellt sind. Seufert et al. (2019) zeigen in ihrem Beitrag Entwicklungslinien auf, um Ökosysteme in der Hochschulbildung etablieren zu können.

Die Plattform könnte darüber hinaus als soziales Netzwerk fungieren (Alumni, Gasthörende, Lehrbeauftragte, Praxispartner etc.). Hier würde das Teilen von Wissen, die Diskussion von Sachverhalten, der Austausch von Erfahrungen, die Vernetzung von Themeninteressen und Personen u. v. m. stattfinden. Soziale Netzwerke sind Inspirationsquelle, Wissensbasis, Ort einer professionellen Identität und ermöglichen den Beteiligten, zu einem Netzwerkknoten zu werden und als solcher zu agieren.

In der obigen Lehr-Lern-Umgebung könnten Studierende und Lehrende gemeinsam an Ideen für ihre Prüfungen (Format, Inhalt s. oben) sowohl synchron als auch asynchron diskutieren, in gemeinsamen Dokumenten arbeiten, die leicht zu finden und fest im geteilten Terminkalender integriert sind. Inhalte und gemeinsame Ideen könnten abgelegt als auch agil und kollaborativ weiterentwickelt. Die Aufgabendelegation (studentische Hilfskräfte, Projektpartner) fände hier unkompliziert statt, da hier alle Zugriff hätten.

Hochschule und Umwelt verzahnt

Eine systematische Verzahnung mit verschiedenen Akteuren wäre ausgeweitet. Im Bereich der Sozialen Arbeit könnten Forschungsprojekte mit Praktiker_innen entwickelt werden. Wechselseitig würden sich Impulse für die Forschung (aktuelle Herausforderungen) als auch für die Praxis (Forschungsdimensionen) ergeben. Die Öffnung der Zugänge zur Hochschule und Kooperationen zwischen Hochschulen und Organisationen könnte zur Selbstverständlichkeit für verschiedene Austauschformate und Weiterbildungen werden und den Weg ebnen für gemeinsame Projekte und Beiträge zu Lösungen und Antworten auf gesellschaftliche Probleme.

Vom Was zum Wie

Die Autorinnen sind aktuell als Koordinatorinnen in hochschulweiten und -übergreifenden Digitalisierungsprojekten für Studium und Lehre tätig. Beide Projekte werden durch die Stiftung Innovation in der Hochschullehre gefördert:

  • Das Verbundprojekt Co3Learn der Technischen Universität Braunschweig, Leibniz Universität Hannover und Georg-August-Universität Göttingen entwickelt eine digitale Toolbox, um das gemeinsame Lehren und Lernen, aber auch digitale kooperative Prozesse und entsprechende Kompetenzen von Studierenden und Lehrenden sowie die digitale Kommunikation im Rahmen der Hochschullehre zu verbessern. Dafür werden zusammen mit diesen Stakeholder_innen (Studierende und Lehrende) Bedarfe für formelle und informelle Lehr-Lern-Settings analysiert und Lösungen in Form von digitalen Tools und Konzepten für die Zusammenarbeit erprobt, evaluiert und verankert. Im Ergebnis stellt die Toolbox eine Sammlung verschiedener Software-Anwendungen dar und wird in die vorhandenen Strukturen und Prozesse der Hochschulen direkt eingebunden. Da bekanntlich Kooperation ‚in den Köpfen‘ beginnt und gelebt werden muss, wird das Projekt diesen Ansatz in verschiedenen Szenarien erproben, Feedbackprozesse etablieren und die Erfahrungen auf einem Hub teilen.

  • Eine andere Perspektive verfolgt das Digital C@mpus-le@rning der Universität Hildesheim: Ausgehend von konkreten, zukunftsweisenden und generalisierbaren Ansätzen zum Wissenserwerb in mehreren Fachdisziplinen werden Lehrformate für selbstgesteuertes, virtuell-räumliches und kokreativ-kollaboratives Lernen entwickelt und auf andere Fächer transferiert. Während beim SELF-le@rning der Fokus auf der Entwicklung von Nanomodulen und intelligentem Content liegt, geht es im Bereich VIRTUAL-le@rning um VR-/AR-Settings und digitale Laborarbeit. Im dritten Bereich CO-le@rning wird ein hochschulinternes Social Network implementiert sowie kokreative Ansätze des Social Reading und Writing entwickelt. Die Projektergebnisse und -produkte werden als OER auch weiteren Hochschulen und Bildungseinrichtungen zugänglich gemacht. Zudem erarbeitet die Universität Hildesheim mit Unterstützung des Landes Niedersachsen Konzepte für innovative Hochschulbauten: Mit dem Anspruch, zeitnah New Work-adäquate Arbeitswelten zu realisieren, werden Mitarbeitende der Lehre, der Forschung und Verwaltung an der Frage aktiv beteiligt, wie Räume beschaffen sein müssen, die kokreative und multifunktionelle CoWorking-Areas für Lehrende und Studierende ermöglichen, selbstverständlich umgeben von einer dienstleistenden Infrastruktur und Verwaltung.

Fazit

Das Studium der Zukunft ist letztlich auch eine Frage der Organisationskulturentwicklung in Hochschulen: Wie gelingt die Identitätsstiftung mit bzw. Akzeptanzförderung gegenüber derartig tiefgreifenden Veränderungen? Wie arbeiten Studierende, Lehrende und Mitarbeiter_innen aus allen Infrastruktur- und Verwaltungsbereichen zwar weiterhin betont rollenbewusst, gleichwohl in entgrenzten Settings zusammen? Wie wird Partizipation, Zusammenarbeit und Diversität gelebt? Wie wird Wissen geteilt? Wie realisieren Lehrende miteinander ihr ‚Workplace-Learning‘?

Es geht um nichts weniger als um die Beantwortung der Kernfrage: Wie sieht die lernende Organisation Universität aus? An welchen digitalen und lokalen Orten arbeiten die verschiedenen Professionen und Statusgruppen auch mit lokalen Partnern/Einrichtungen (un-)organisiert zusammen? Wie kann ein Studium „Soziale Arbeit 2035“ aussehen? Wenn für die Zukunft in ‚hybriden‘ Formen nachgedacht wird, dann gilt es auch zu berücksichtigen, was vom Bisherigen auch erhalten bleiben sollte. Eine genaue Vorhersage können wir zwar nicht treffen, aber am Ende dreht es sich ganz sicher um die Frage, wie die unabweisbar notwendigen Veränderungsprozesse ineinandergreifen. Alle Mitglieder und alle Verantwortlichen des Hochschulbereichs müssen sich der Frage stellen, wie es gelingen kann, die Gemengelage von zukünftig passenden Lehr-Lern-Strategien und deren Organisation, die Digitalisierungsstrategien und Raumentwicklungsprozesse auf den vier relevanten Handlungsebenen zu koordinieren:

  • Studierendencommunity: gemeinsam lernen, gemeinsam Inhalte erarbeiten und teilen (ohne Notenabhängigkeit untereinander), für sich lernen →Kompetenzerwerb und Stärkenorientierung statt Notenfokus.

  • Lehrendencommunity: Austausch über Lehrerfahrungen, gemeinsame innovative Lehr-Lernprojekte fach- und hochschulübergreifend durchführen, Anerkennung von innovativer Lehre →Kreation informeller sozialer Lernevents.

  • Austausch an den Hochschulen: Austausch zwischen Lehrenden, Studierenden, Mitarbeiter_innen der Verwaltung und Hochschulleitung mit diversen Möglichkeiten über eine einfache und klare Struktur, Mitteilungen und kurze Wege, Bürokratie- und Hierarchieabbau →mehr Flexibilität und Agilität in den Arbeitsweisen und der Zusammenarbeit.

  • Zusammenarbeit sowie Kooperationen zwischen Hochschulen mit lokalen Partnern, Praxiseinrichtungen und Organisationen: gemeinsames Erarbeiten und Erforschen von Tätigkeiten und Inhalten, die gesellschaftlich relevant sind, Räume (lokal und digital) sind offen für Zivilgesellschaft und Einrichtungen sozialer Dienste.

Zugegebenermaßen beansprucht dieser Beitrag nicht, ein vollständiges Hochschul-Szenario zu beschreiben. Wir unterbreiten einen Vorschlag zur weiteren Diskussion, für das Entwickeln weiterer Visionen, dem Bilden neuer Netzwerke, der Bündelung von Aktivitäten und der Suche nach ganz neuen Ansätzen.

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