Lehrende könnten an einem digitalen Ort in einem Portal sowohl Prüfungen, Lehrveranstaltungen als auch die inhaltliche Arbeit ihrer Kurse organisieren, anlegen und administrieren. Der Austausch darin zu Prüfungs‑, Immatrikulationsamt, Studierendenwerk, hochschulpolitischen Gremien oder Finanzabteilungen gelänge hier gemeinsam, schnell, direkt und sicher. Alle hochschulinternen Personen könnten einfach, intuitiv, datenschutzkonform innerhalb eines Systems arbeiten – im Sinne der reduzierten und fokussierten Arbeitsplatzorganisation. Dabei würden stabile institutionell/uni-übergreifende Schnittstellen sowohl für Studierende als auch Lehrende (Studienortswechsel, Auslandsaufenthalte, Arbeitsplatzwechsel) vorhanden sein. Diese Plattform könnte für die Studierenden ein digitaler Lern-Hub oder ein Lern-Ökosystem darstellen, in dem sie ihre Lernziele festlegen, ihre Kompetenzen festhalten und abbilden, darauf basierend geeigneten kuratierten Content und passende Räume angeboten bekommen, Unterstützung/Coaching/Peers finden, Vernetzung stattfindet und Tools bereitgestellt sind. Seufert et al. (2019) zeigen in ihrem Beitrag Entwicklungslinien auf, um Ökosysteme in der Hochschulbildung etablieren zu können.
Die Plattform könnte darüber hinaus als soziales Netzwerk fungieren (Alumni, Gasthörende, Lehrbeauftragte, Praxispartner etc.). Hier würde das Teilen von Wissen, die Diskussion von Sachverhalten, der Austausch von Erfahrungen, die Vernetzung von Themeninteressen und Personen u. v. m. stattfinden. Soziale Netzwerke sind Inspirationsquelle, Wissensbasis, Ort einer professionellen Identität und ermöglichen den Beteiligten, zu einem Netzwerkknoten zu werden und als solcher zu agieren.
In der obigen Lehr-Lern-Umgebung könnten Studierende und Lehrende gemeinsam an Ideen für ihre Prüfungen (Format, Inhalt s. oben) sowohl synchron als auch asynchron diskutieren, in gemeinsamen Dokumenten arbeiten, die leicht zu finden und fest im geteilten Terminkalender integriert sind. Inhalte und gemeinsame Ideen könnten abgelegt als auch agil und kollaborativ weiterentwickelt. Die Aufgabendelegation (studentische Hilfskräfte, Projektpartner) fände hier unkompliziert statt, da hier alle Zugriff hätten.