Abstract / Das Wichtigste in Kürze
Fünf Jahre nach Inkrafttreten des Bundeskinderschutzgesetzes sind Frühe Hilfen als multiprofessioneller Präventionsansatz in der Praxis angekommen. Netzwerkstrukturen sind aufgebaut, Bedarfsermittlungen zeigen Versorgungslücken auf. Zukünftig gilt es, Frühe Hilfen im Rahmen einer integrierten Planung zu steuern und ihre Qualität weiterzuentwickeln.
Notes
1 Frühe Hilfen sind allgemeine Angebote und zielgerichtete Fördermaßnahmen mit primär- und sekundärpräventiver Ausrichtung. Anbieter Früher Hilfen sind u.a. öffentliche und freie Träger des Gesundheitswesens, der Jugendhilfe, der Elternbildung oder des Sozialwesens. In der Praxis richten sie sich je nach konzeptueller Ausgestaltung an (werdende) Eltern mit Kindern bis 3 Jahren (Definition des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen NZFH) oder bis 6 Jahren (häufige Praxis). Sie haben das Ziel, Entwicklungs-, Bildungs- und Teilhabechancen für Kinder zu erhöhen und die elterlichen Erziehungs- und Versorgungskompetenzen zu stärken. Intervenierende Maßnahmen des tertiären Kinderschutzes werden nicht als Frühe Hilfen verstanden (s. dazu auch: Nationales Zentrum Frühe Hilfen NZFH [Hrsg.] 2016a:13).
2 Das Bundeskinderschutzgesetz ist ein Artikelgesetz. Artikel 1 beinhaltet das KKG (Gesetz zur Kooperation und Information im Kinderschutz) (s. dazu Bundesgesetzblatt 2011:2975ff.).
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Nieberg, H. Frühe Hilfen als Planungsaufgabe. Sozial Extra 41, 34–37 (2017). https://doi.org/10.1007/s12054-017-0085-9
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