Erwerbstätigkeit: Mehr oder weniger

2014 betrug die Wochenarbeitszeit aller Erwerbstätigen als Summe aus Haupt- und Nebentätigkeiten im Durchschnitt 35,7 Stunden. Annähernd 90 Prozent der 39,7 Millionen Erwerbstätigen im Alter von 15 bis 74 Jahren (nach Ergebnissen des Mikrozensus und der Arbeitskräfteerhebung) wünschten sich keine Veränderung ihrer Wochenarbeitszeit. Rund 7,3 Prozent (2,9 Mio.) der Erwerbstätigen (47,4 % Männer, 52,6 % Frauen) wünschten sich mehr Arbeit (Unterbeschäftigte mit einer durchschnittlichen Wochenarbeitszeit von 28,4 Stunden), während 2,3 Prozent (0,9 Mio.) Erwerbstätige (55,3 % Männer, 44,7 % Frauen) weniger arbeiten möchten (Überbeschäftigte mit einer durchschnittlichen Wochenarbeitszeit von 42,4 Stunden). Dabei wurde unterstellt, dass die angestrebte Mehrarbeit mit einem entsprechend höheren Verdienst, die Minderarbeit mit einem entsprechend geringeren Verdienst einhergehen würde. Die angestrebte Veränderung der Wochenarbeitszeit war im Erhebungsjahr zwischen Unterbeschäftigten (+ 11,3 Stunden) und Überbeschäftigten ( 11,1 Stunden) nahezu ausbalanciert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis, 15.02.2016) mitteilt, könnte die Berücksichtigung aller Arbeitszeitwünsche zu einer Erhöhung der Wochenarbeitszeit um 0,6 Stunden pro Erwerbstätigen führen. Die Ergebnisse der Erwerbstätigenrechnung im Rahmen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen, also der Erwerbstätigen (Beschäftigte und Selbstständige) mit einem Arbeitsort in Deutschland (Inlandskonzept), ergaben im Jahr 2014 rund 42,7 Millionen Arbeitnehmer und im Jahr 2015 mit 43,0 Millionen gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 0,8 Prozent. Eine Zunahme, die höher ist als in 2013 (+ 0,6 %), aber niedriger als im Vergleichsjahr 2014 (+ 0,9 %).

Geflüchtete: Positionspapier

Die Arbeit mit und für geflüchtete Menschen fordert SozialarbeiterInnen stark: oft wird sie unter prekären und ungeregelten Bedingungen, z.B. in Gemeinschaftsunterkünften, geleistet. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund ist ein Positionspapier entstanden, das eine Grundlage für die professionelle Selbstverständigung in der Sozialen Arbeit mit geflüchteten Menschen bieten, aber auch in der übergreifenden sozialpolitischen Diskussion eingesetzt werden soll. SozialarbeiterInnen können sich damit in ihrem Handeln und dessen Begründung auf geteilte berufsethische und fachliche Standards berufen. Schließlich soll das Positionspapier Qualitätsentwicklungsprozesse im Bereich der Sozialen Arbeit in Gemeinschaftsunterkünften anregen, um diese noch stärker am Bedarf der sie Nutzenden, d.h. der Geflüchteten selbst, zu orientieren. Die darin formulierten Standards konkretisieren allgemeine Grundsätze der Sozialen Arbeit, bezogen auf die Unterstützung von Geflüchteten in Gemeinschaftsunterkünften. Dies ist erforderlich, weil geflüchteten Menschen in vielen Bereichen die Teilhabe an allgemein gültigen sozialen Errungenschaften auf rechtlicher, institutioneller, aber auch interaktiver Ebene verwehrt wird. Mehr: http://fluechtlingssozialarbeit.de

Master: Soziale Arbeit und Forschung

Fachkräfte der Sozialen Arbeit haben ab dem kommenden Wintersemester an der FH Münster die Möglichkeit, sich berufsbegleitend weiterzuqualifizieren. Der Fachbereich Sozialwesen bietet in Kooperation mit dem Hochschulverbund maps (Master of Advanced Professional Studies) den neuen Master „Soziale Arbeit und Forschung“ an. Absolventen des größtenteils online stattfindenden Studiengangs winkt die Chance auf eine akademische Karriere oder auf eine Leitungsfunktion bei Trägern der Sozialen Arbeit. Der Bedarf an sozialpädagogischen Führungskräften in Einrichtungen der Sozialen Arbeit steige kontinuierlich. Voraussetzungen für die Einschreibung sind ein Hochschulabschluss in Sozialer Arbeit oder einer entsprechenden Bezugsdisziplin sowie eine berufliche Tätigkeit von mindestens 15 Stunden in der Woche. Der auf fünf Semester angelegte Studiengang erfordert pro Woche ein Arbeitspensum von ungefähr 20 bis 30 Stunden. Durch einen hohen Anteil an Online-Lehre sei ein größtmöglich zeit- und ortsunabhängiges Studieren möglich. So entstehe eine Vereinbarkeit zwischen Berufstätigkeit, Familie und Studium. Die Präsenszeiten werden jeweils als zweitägige Blockveranstaltungen organisiert. Ab April kann man sich bewerben. Fragen etc.: fattorini@fh-muenster.de.

Gesundheits- und Sozialwesen: Beste Arbeitgeber

Im bundesweiten Wettbewerb „Beste Arbeitgeber Gesundheit & Soziales 2016“ wurden mehr als 30 Kliniken, Pflegeeinrichtungen, ambulante Versorger und soziale Dienste für ihre besondere Qualität und Attraktivität als Arbeitgeber ausgezeichnet. Vorausgegangen ausführliche Mitarbeiterbefragungen zur Arbeitsplatzkultur und eine Bewertung der Personalarbeit der teilnehmenden Einrichtungen. In diesem Jahr wurden zudem Sonderpreise für besonderes Engagement in einzelnen Bereichen der Personalarbeit vergeben, z.B. in der Kategorie „Gesundheitsförderung“, „Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben“ sowie „Qualifizierung“. Insgesamt hatten sich 191 Kliniken, Pflegeeinrichtungen, ambulante Versorger und soziale Dienste beteiligt und einer freiwilligen Prüfung unterzogen. Über 60.000 Mitarbeiter wurden zur Qualität und Attraktivität ihres Arbeitgebers befragt. 33 Einrichtungen erhielten ein Qualitätssiegel für ihre deutlich über dem Branchendurchschnitt liegende Arbeitsplatzqualität. Die komplette Liste „Beste Arbeitgeber Gesundheit & Soziales 2016“: http://goo.gl/Dndg1m