Abstract / Das Wichtigste in Kürze
Ehrenamtliche TafelhelferInnen erleben die Tafeln als einen deutungsoffenen Sozialraum, angesiedelt zwischen sozialem Engagement und betriebswirtschaftlichem Handeln. Dadurch entstehen Ambivalenzen und Unsicherheiten, die von den HelferInnen bewältigt werden müssen. In dem Beitrag werden unterschiedliche Bewältigungsstrategien erläutert.
Notes
1 Bei dem Forschungsprojekt handelt es sich um ein aktuell noch laufendes Kooperationsprojekt der Hochschulen Furtwangen und Esslingen.
2 Zur perspektivübergreifenden Analyse vgl. die weiteren geplanten Publikationen des Projetteams.
3 Bei dieser Kategorie handelt es sich um eine empirisch rekonstruierte Problemperspektive der Handelnden im Tafelraum. Diese Kernkategorie ist jedoch in entschiedener Weise von anderen Untersuchungen theoretisch-heuristisch inspiriert worden, die zwar gänzlich andere Forschungsfragen verfolgen, aber alle das Phänomen der Differenz- und Fremdheitserfahrung in den Mittelpunkt ihrer Arbeiten stellen (vgl. weiterführend vor allem Bohnsack/Nohl 2001, Stenger 2001).
4 Dies wird in der Soziologie auch als „scaling-down“ Problem (Zielverschiebung, Rücknahme von Ansprüchen) beschrieben (vgl. hierzu Merton 1995: 190f.).
5 Um die Darstellung der bisherigen Forschungsergebnisse zu erleichtern und zu vereinfachen, wird hier auf die Differenzierung zwischen sozialer Identität und persönlicher Identität rekurriert, wie sie von Bohnsack/Nohl 2001 im Anschluss an Erving Goffman diskutiert wird.
6 Auch hier bestehen interessante Parallelen zur sozialwissenschaftlichen Migrationsforschung (vgl. Bohnsack/Nohl 2001: 25).
7 So befinden sich z.B. viele Lebensmitteltafeln in Trägerschaft der großen Wohlfahrtsverbände.
Literatur
BOHNSACK, RALF UND NOHL, ARND-MICHAEL (2001). Ethnisierung und Differenzerfahrung: Fremdheit als alltägliches und als methodologisches Problem. In: Zeitschrift für qualitative Bildungs-, Beratungs- und Sozialforschung (ZBBS) (S. 15–36), Heft 1.
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GOFFMAN, ERVING (1986). Interaktionsrituale. Über Verhalten in direkter Kommunikation. Frankfurt am Main. Suhrkamp.
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MERTON, ROBERT K. (1995). Soziologische Theorie und soziale Struktur. Berlin/New York: de Gruyter.
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Maar, K., Eberlei, C. Wer hilft in der neuen Mitleidsökonomie?. Sozial Extra 37, 25–27 (2013). https://doi.org/10.1007/s12054-013-1014-1
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