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Rückfallrelevanz selbst berichteter Vergewaltigungsmythen bei wegen Vergewaltigung verurteilten Männern

Relevance of self-reported rape myths for recidivism in males convicted of rape

  • Originalarbeit
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Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Bisher zeigt sich in der Forschung kein eindeutiges Bild der Bedeutsamkeit von Vergewaltigungsmythen als Risikofaktor für Rückfälligkeit bei Männern, die wegen Sexualstraftaten verurteilt wurden. Aus diesem Grund war das Ziel der vorliegenden Studie, an einer österreichischen Stichprobe von wegen Vergewaltigung verurteilten Männern zu überprüfen, ob Vergewaltigungsmythen mit sexueller und gewalttätiger (inklusive sexuell-gewalttätiger) Rückfälligkeit zusammenhängen bzw. diese vorhersagen können. Darüber hinaus interessierte, ob Personen, die sexuelle Gewalt ausgeübt haben, je nach Static-99-Risiko-Kategorien in unterschiedlichem Ausmaß eine Akzeptanz von Vergewaltigungsmythen angeben, und ob diese mit dem Static-99-Gesamtwert zusammenhängt. Dazu wurden Daten von N = 362 Männern, die eine Vergewaltigung an einer Frau verübt hatten, ausgewertet. Selbst berichtete Vergewaltigungsmythen erwiesen sich insgesamt als nicht prädiktiv für sexuelle bzw. gewalttätige (inklusive sexuell-gewalttätiger) Rückfälligkeit 5 und 10 Jahre nach Entlassung aus einer Haftstrafe. Auch lagen in den unterschiedlichen Risikokategorien keine signifikanten Unterschiede und kein bedeutsamer Zusammenhang mit dem Static-99-Gesamtwert vor. Diskutiert wird, dass Vergewaltigungsmythen möglicherweise nur im Rahmen weiter gefasster „attitudes tolerant/supportive of sexual offending“ risikorelevant sind oder sogar von diesen konzeptuell abzugrenzen sind. Auch wird die Anwendung von Selbstberichtsverfahren bei prognostischen Einschätzungen kritisch abgehandelt.

Abstract

To date research on rape myths shows inconsistent results regarding their predictive validity for recidivism in males convicted of a sexual offense. Therefore, the present study aimed to examine if rape myths can predict sexual and violent (including sexually violent) recidivism in a sample of Austrian males convicted of rape (N = 362). Furthermore, we examined if inmates in the various Static-99 risk categories reported rape myth acceptance to a different extent. Also, we examined the relationship between rape myths and the Static-99 total score. Self-reported rape myths were not found to be relevant in the prediction of either sexual or violent (including sexually violent) recidivism 5 and 10 years after release. Also, different risk categories showed no meaningful differences when examining rape myth acceptance and there was no relevant correlation between rape myth acceptance and the Static-99 total score. Rape myths may only be risk relevant when taken together with “attitudes tolerant/supportive of sexual offending” or may even have to be demarcated from them. The use of self-report measures for prognostic purposes is critically discussed.

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Correspondence to Laura Freudenthaler MSc.

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L. Freudenthaler und R. Eher geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Ethische Standards

Die Verwendung der vollständig anonymisierten Daten für die vorliegende retrospektive Studie wurde vom österreichischen Justizministerium unter Berücksichtigung hoher ethischer Standards und Datenschutzrichtlinien bewilligt. Darüber hinaus wurde die Ethikkommission der Universität Ulm bezüglich des Forschungsvorhabens um Stellungnahme ersucht und stellte fest, dass aufgrund der Beschaffenheit der Daten (anonym, retrospektiv) kein Ethikantrag einzuholen ist.

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Hinweis des Verlags

Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutsadressen neutral.

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11757_2023_812_MOESM1_ESM.docx

Tabelle S1 Items der adaptierten Version (RapeM; BEST) der Rape Myth Acceptance Scale (RMAS; Burt 1980)

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Freudenthaler, L., Eher, R. Rückfallrelevanz selbst berichteter Vergewaltigungsmythen bei wegen Vergewaltigung verurteilten Männern. Forens Psychiatr Psychol Kriminol 18, 158–166 (2024). https://doi.org/10.1007/s11757-023-00812-5

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