Liebe Leserinnen und Leser,

wir haben die traurige Aufgabe, das aktuelle Heft der PVS mit einem Editorial in eigener Sache einleiten zu müssen. Am 31.03.2020 ist unser langjähriger Chefredakteur Rainer Schmalz-Bruns im Alter von 65 Jahren verstorben.

Viele kennen Rainer Schmalz-Bruns vor allem durch seine Forschung im Bereich politische Theorie und Ideengeschichte. Wegweisend sind insbesondere seine Arbeiten zur reflexiven Demokratie und zum deliberativen Supranationalismus. Mit ihnen hat Rainer Schmalz-Bruns maßgeblich zu Debatten beigetragen, wie Demokratie jenseits des Nationalstaats konzipiert werden kann.

Andere kennen Rainer Schmalz-Bruns als Kollegen und akademischen Lehrer von seinen zahlreichen Stationen: der Universität Hamburg, der Leuphana Universität Lüneburg, der Freien Universität Berlin, der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr, der Justus-Liebig-Universität Gießen, der TU Darmstadt oder der Leibniz Universität Hannover, an der er zuletzt tätig war. Fraglos überall hinterließ er Spuren, wovon unter anderem seine zahlreichen Schülerinnen und Schüler zeugen, von denen nicht wenige heute selbst Lehrstühle innehaben.

Aus Sicht der PVS-Redaktion bleibt Rainer Schmalz-Bruns vor allem durch seine Tätigkeit als Chefredakteur, die er zwischen 2010 und 2016 ausgeübt hat, in Erinnerung. Er hat in dieser Zeit maßgeblich zur Weiterentwicklung und Profilierung der Fachzeitschrift beigetragen. So hat die Zeitschrift unter der Leitung des Theoretikers Schmalz-Bruns als eines der ersten Fachorgane weltweit eine konsequente Open Data Policy eingeführt.

Bei allen wissenschaftlichen Verdiensten soll nicht vergessen werden, dass nicht nur ein bedeutsamer Politikwissenschaftler, sondern auch ein großartiger Mensch von uns gegangen ist. Rainer Schmalz-Bruns war uns ein überaus herzlicher und verlässlicher Kollege. Sein immer ausgewogenes Urteil wird uns genauso fehlen wie sein manchmal spitzer Humor und seine fachliche Kompetenz.

Durch sein Wirken und in unseren Erinnerungen wird Rainer Schmalz-Bruns lebendig bleiben.

Ihre Redaktion