Skip to main content
Log in

Die digitale Person: Die Anrufung des Subjekts im „Recht auf Vergessenwerden“

The digital person: interpellation of the subject through the “right to be forgotten”

  • Hauptbeiträge
  • Published:
Österreichische Zeitschrift für Soziologie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Anhand der Untersuchung des „Rechts auf Vergessenwerden“ möchte der Beitrag die Fruchtbarkeit einer insbesondere in der Gründungsphase der Soziologie prominenten Perspektive auf das Recht vorführen: im Recht gesellschafts- und sozialtheoretische Implikationen ausfindig zu machen. In concreto wird das „Recht auf Vergessenwerden“ in der EuGH-Rechtsprechung („Google-Urteil“) und in der EU-Gesetzgebung mit dem gegenwärtigen Theorieangebot des „unternehmerischen Selbst“ in Beziehung gesetzt. Dabei zeigt sich, dass durch das „Recht auf Vergessenwerden“ das Subjekt nicht nur als „natürliche Person“ der subjektiven Rechte, sondern ebenso als „digitale Person“ angerufen wird. Letztere hat ein Profil (und keinen Körper), befindet sich immer schon in der Öffentlichkeit, wird performativ hervorgebracht und bezieht sich auf die personale Vergangenheit. Indem die „digitale Person“ über den Löschungsanspruch im „Recht auf Vergessenwerden“ an das Subjekt der „subjektiven Rechte“ rückgebunden wird, wird damit die eigene, performativ erzeugte und öffentlich hergestellte Vergangenheit zu einer ständigen Aufgabe des Subjekts. Das offenbart eine Leerstelle in der Theorie des „unternehmerischen Selbst“: Die Selbstoptimierung richtet sich nicht mehr nur auf zukünftig zu verwirklichende Vorgaben, vielmehr wird nun auch die eigene Vergangenheit der Verantwortlichkeit des Subjekts übereignet.

Abstract

By analyzing the “right to be forgotten”, the article tries to demonstrate the productivity of addressing legal phenomena in respect of their implications for social theory – a perspective on law, which has been especially prominent in the initial phase of sociology. Therefore the “right to be forgotten” (as it results from EU jurisdiction and legislation) will be related to the theory of the “enterprising self”. I will identify two different ways of the interpellation of a subject through the “right to be forgotten”: on the one side the well-known subject of the individual rights; on the other side the “digital person”. The “digital person” is performatively constituted, corresponds to a profile (not a body), refers to the problem of privacy in public and makes a reference to the past. The “right to be forgotten” combines the two ways of subjectivation by giving the individuals the right to ask search engines to remove links with personal information about them. As a result, it’s the individual’s duty to control the publicly created image of its own past. The latter fact has implications for the theory of the “enterprising self”: the self-optimization imperative not only refers to norms of future development, furthermore the individual’s own past becomes part of this imperative.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this article

Price excludes VAT (USA)
Tax calculation will be finalised during checkout.

Instant access to the full article PDF.

Notes

  1. Damit bejahte der EuGH insbesondere die Anwendbarkeit der Datenschutzrichtlinie in räumlicher Hinsicht, reiche hierfür doch die Datenverarbeitung „im Rahmen der Tätigkeit“ einer Niederlassung aus, unabhängig davon, wo konkret die Datenverarbeitung (etwa in den USA) stattfinde (vgl. EuGH 13. Mai 2014, Abs. 54 f.; so auch die EU-DSGVO Präambel RN 22).

  2. Wie schon öfters angemerkt, besteht die Ironie des Urteils darin, dass zwar Google zur Löschung des Links verpflichtet wurde, man heute jedoch bei Eingabe des Namens des Herrn G. durch die ersten Links auf die Berichterstattung über das Urteil verwiesen wird (zuletzt geprüft am 02.10.2016). Da dort der Sachverhalt geschildert wird, findet die Geschichte von Herrn G. nun darüber eine weite Verbreitung.

  3. Zu den unmittelbaren, sehr ambivalenten Reaktionen auf das Google-Urteil vgl. Kettemann (2014); zu einer umfassenden Diskussion des „Rechts auf Vergessenwerden“ vgl. die Publikationen des DISVI (Baumann 2015; DIVSI 2015).

  4. Auch wenn der EuGH in seinem Urteil das den Löschungsanspruch begründende Recht nicht explizit als „Recht auf Vergessenwerden“ bezeichnete, wurde sein Urteil in der Rezeption mehr oder minder einhellig dahingehend interpretiert (vgl. Baumann 2015, S. 8).

  5. Insbesondere wehrt sich Google gegen die Forderungen der Pariser Datenschutz-Aufsicht CNIL, von Europäern beanstandete Links auf allen Seiten weltweit zu löschen (vgl. dpa/nas/LTO-Redaktion 2016).

  6. Mit der Gleichbehandlung von Gesellschafts- und Sozialtheorien wird bewusst ein sehr weites Feld gewählt, um die Ebene der soziologischen Theorien zu markieren. Denn Ansätze wie derjenige von Gesa Lindemann, die die Gesellschafts- und Sozialtheorien strikt dahingehend trennt, dass eine Sozialtheorie die Frage beantworte, was als soziales Phänomen gelten könne und wer in der soziologischen Theorie als sozialer Akteur behandelt werde, eine Gesellschaftstheorie sich jedoch demgegenüber auf historische Großformationen beziehe (vgl. Lindemann 2008, S. 339 f.), scheitern m. E. an der Verwobenheit der beiden Ebenen. Dieses Problem kommt insbesondere in der Subjektivierungstheorie zum Ausdruck, die im Folgenden zur Debatte steht. Denn die auf den ersten Blick vermeintlich neutralen sozialtheoretischen Annahmen über den Status des Subjekts als sozialer Akteur verfügen selbst über einen gesellschaftshistorischen Index (vgl. Gertenbach 2015, S. 4), d. h. wer oder was als Subjekt gilt, ist eine historisch-kontingente Bestimmung, die notwendigerweise auf die gesellschaftshistorische Prägung hin zu befragen ist.

  7. Zu dieser in der deutschen Rechtssoziologie geläufigen idealtypischen Unterscheidung vgl. Machura (2001).

  8. Aus Platzgründen können hier nur kursorische Anmerkungen zur Relevanz des Rechts in der sich ausdifferenzierenden Soziologie gegeben werden. Mir geht es an dieser Stelle auch nicht um eine dezidierte Auseinandersetzung mit klassischen soziologischen Ansätzen, sondern nur darum, den Perspektivunterschied im Vergleich zu den prominenten rechtssoziologischen Ansätzen heute zu markieren.

  9. Das ändert jedoch nichts an Durkheims Kritik an Jherings Utilitarismus (vgl. Durkheim 1995 [1887], S. 111).

  10. Dies wird als Durkheims „Indexthese“ des Rechts bezeichnet (Lukes und Prabhat 2013, S. 156), die – m. E. zu Recht – von Anfang an einer harschen Kritik unterzogen wurde (vgl. König 1971, S. 49 mit Verweis auf die Kritik des Durkheim-Schülers Albert Bayet; Hart 1967, S. 6; Cotterrell 1999, S. 33).

  11. So schreibt Tönnies: „Das soziale Verhältnis zu begreifen ist die erste wissenschaftliche Aufgabe, die zum Wesen der Soziologie gehört. Wir können diese Aufgabe nicht erörtern, ohne auf diejenigen Verhältnisse Bezug zu nehmen, die als rechtliche Verhältnisse Gegenstand einer reinen Theorie des Privatrechts oder, wie es seinem alten und echten Sinne nach zu verstehen ist, des ‚Naturrechts‘ sind.“ (Tönnies 2012b [1907], S. 114, H. i. O.).

  12. Ähnlich hoch ist der Anspruch, u. a. mit Blick auf das „Recht auf Vergessenwerden“, eine eigenständige „Soziologie des Vergessens“ zu begründen (vgl. Dimbath und Wehling 2011).

  13. Vgl. etwa die Literaturhinweise in Fußnote 10 zur Kritik an Durkheims „Indexthese“.

  14. Den alten Streit um die Funktion der Rechtssoziologie als Hilfswissenschaft der Rechtswissenschaft aufgreifend könnte man auch überspitzt formuliert sagen: Nicht die Soziologie wird als (potentielle) Hilfswissenschaft des Rechts, sondern das sich wandelnde Recht wird als Hilfswissen und die Rechtswissenschaft als Hilfswissenschaft der Soziologie adressiert.

  15. Mir geht es vorliegend nicht darum, unter Verweis auf diese Perspektive die klassisch rechtssoziologischen Zugänge abzuwerten – das wäre m. E. kontraproduktiv, kann doch auch eine Analyse des „Rechts auf Vergessenwerden“ mit Blick auf die soziologische Theorie weder auf gesellschaftstheoretische Überlegungen bzgl. rechtlicher Phänomene noch auf den Verweis auf den Kontext des Rechts verzichten.

  16. Oder, wie Bröckling formuliert: „Wäre das menschliche Verhalten vollständig determiniert, brauchte es keine Machtinterventionen; ließe es sich nicht beeinflussen, könnte es keine geben.“ (Bröckling 2007, S. 20).

  17. Wenn in der Soziologie die Subjektivierungsweisen angesichts des Mediums Internet untersucht werden, so geht es primär um den Umgang der Subjekte mit den digitalen Medien als Bedingungen der Subjektwerdung, etwa in Blogs oder durch Lifelogging (vgl. etwa Luppicini 2013; Carstensen et al. 2014; Duttweiler et al. 2016). Zwar werden auch dabei – wie im Urteil des EuGH – die Fragen nach Privatheit und Kontrolle aufgegriffen (vgl. Maasen und Sutter 2016), aber nicht unter der Perspektive des Fremdbildes, das unabhängig von der Tätigkeit des Subjekts im Netz generiert wird.

  18. Die „digitale Person“ und die „digitale Existenz“ geistern meines Wissens nach schon seit den 1990er-Jahren durch den Diskurs über Gefahren und Chancen des World Wide Web, wobei jedoch so unterschiedliche Probleme wie Personalisierung einer Handlung im Internet, Sicherung der digitalen Existenz und des digitalen Nachlasses oder eben Verfügungsmacht über die eigene Existenz im Netz gemeint sind. Vorliegend wird der Ausdruck „digitale Person“ mit Blick auf die konkrete streitgegenständliche Technik der Herstellung eines Fremdbildes über ein individuelles Subjekt mittels einer Suchmaschine gebraucht (vgl. auch Solovo 2004, S. 1). Anders formuliert: Es geht um die Subjektivierung qua konkretem rechtlichen Umgang mit der Problematik der „digitalen Person“.

  19. Aus dieser Differenz resultieren auch solche Phänomene wie Identitätsmissbrauch oder -diebstahl.

  20. Die EU-DSGVO schloss sich dieser Sichtweise an und definiert „Verarbeitung“ in Art 4 Nr. 2 als „jeden mit oder ohne Hilfe automatisierter Verfahren ausgeführten Vorgang oder jede solche Vorgangsreihe im Zusammenhang mit personenbezogenen Daten wie das Erheben, das Erfassen, die Organisation, das Ordnen, die Speicherung, die Anpassung oder Veränderung, das Auslesen, das Abfragen, die Verwendung, die Offenlegung durch Übermittlung, Verbreitung oder eine andere Form der Bereitstellung, den Abgleich oder die Verknüpfung, die Einschränkung, das Löschen oder die Vernichtung“.

  21. Die EU-DSGVO zieht daraus die Konsequenz, auch das Profiling, d. h. „jede Art der automatisierten Verarbeitung personenbezogener Daten, die darin besteht, dass diese personenbezogenen Daten verwendet werden, um bestimmte persönliche Aspekte, die sich auf eine natürliche Person beziehen, zu bewerten, insbesondere um Aspekte bezüglich Arbeitsleistung, wirtschaftliche Lage, Gesundheit, persönliche Vorlieben, Interessen, Zuverlässigkeit, Verhalten, Aufenthaltsort oder Ortswechsel dieser natürlichen Person zu analysieren oder vorherzusagen“ (Art 4 Nr. 4) im Rahmen der Schutzvorschriften positivrechtlich zu regeln.

  22. Vice versa führt dies auch zu einem Rückzug der Gesellschaft aus diesem Raum der Privatsphäre, was insbesondere die feministische Kritik in den 1980er-Jahren geltend machte (MacKinnon 1989).

  23. Der streitgegenständliche Fall im „Google-Urteil“ zeigt diese Problematik in besonderer Weise: Es geht gerade nicht um Daten, die man selbst im Internet hinterlässt, sondern die von Dritten – hier der Tageszeitung – ins Netz eingestellt werden; und zur Debatte steht das Fremdbild, das unter Heranziehung solcher fremderzeugter Daten erstellt wird.

  24. Oder, wie Max-Otto Baumann schreibt: „Schon der Eintrag in einer Datenbank konstituiert ein rudimentäres Fremdbild der Person, das darüber entscheidet, wie andere (z. B. die Steuerbehörde) eine Person behandeln. Je mehr Aktivitäten des privaten Lebens in der Quasi-Öffentlichkeit des Internets ausgeübt werden, desto weniger ist ein Rückzug in eine private Sphäre noch eine Option.“ (Baumann 2015, S. 11).

  25. Vgl. auch EU-DSGVO, Präambel Abs. 65, Art. 17 Abs. 3.

  26. Die Besonderheit des Urteils des OLGs Hamburg besteht aber darin, dass es den Löschungsanspruch des Betroffenen auf das Online-Archiv einer Tageszeitung ausweitete.

  27. Angesichts der Problematik von Big Data und Datenschutz schlägt der Rechtswissenschaftler Karl-Heinz Ladeur demgegenüber eine Reformulierung der Vorstellung von Individualität im Recht als „relationale Persönlichkeit“ vor (Ladeur 2015).

  28. Andrea Bührmann kritisiert insbesondere die Konzentration auf die Analyse der Subjektivierungsform, da vorwiegend untersucht wird, wie Menschen auf einer normativ programmatischen Ebene über bestimmte Praktiken oder Programme lernen sollen, sich selbst und andere wahrzunehmen, zu erleben und zu deuten. Vernachlässigt werde in ihren Augen die empirische Untersuchung der Subjektivierungsweise, d. h. die Art und Weise, wie Menschen sich selbst und andere auf einer empirisch faktischen Ebene wahrnehmen, erleben und deuten. Das führe letztlich zu einer unzulässigen Ineinssetzung der Diagnose bzgl. der herrschenden Subjektivierungsform (etwa des unternehmerischen Selbst) mit der der dominierenden Subjektivierungsweise (Bührmann 2012, S. 160). Das „Recht auf Vergessenwerden“, wie es vorliegend analysiert wird, betrifft in seinem institutionellen wie programmatischen Charakter die Ebene der Subjektivierungsform.

Literatur

  • Andrade, Norberto Nuno Gomes de. 2011. Right to Personal Identity: The Challenges of Ambient Intelligence and the Need for a New Legal Conceptualization. In: Computers, privacy and data protection: An element of choice, Hrsg. Serge Gutwirth, Yves Poullet, Paul de Hert und Ronald Leenes, 65–97. Dordrecht, New York: Springer.

    Chapter  Google Scholar 

  • Arning, Marian, Flemming Moos, und Jens Schefzig. 2014. Vergiss(,) Europa! Ein Kommentar zu EuGH, Urt. v. 13.5.2014 – Rs. C‑131/12 – Google/Mario Costeja Gonzalez, CR 2014, 460. Computer und Recht 30(7):447–456. doi:10.9785/cr-2014-0705.

    Article  Google Scholar 

  • Assion, Simon. 2014. Vergesst das Recht auf Vergessenwerden. In Medienwandel kompakt 2011–2013, Hrsg. Christoph Kappes, Jan Krone, und Leonard Novy, 93–99. Wiesbaden: Springer VS.

    Google Scholar 

  • Baer, Susanne. 2010. Juristische Biopolitik: Das Wissensproblem im Recht am Beispiel „des“ demografischen Wandels. In Wie wirkt Recht? Ausgewählte Beiträge zum ersten gemeinsamen Kongress der deutschsprachigen Rechtssoziologie-Vereinigungen. Luzern, 4.–6. September 2008., Hrsg. Michelle Cottier, Josef Estermann, und Michael Wrase, 181–201. Baden-Baden: Nomos.

    Google Scholar 

  • Baumann, Max-Otto. 2015. Privatsphäre als neues digitales Menschenrecht? Ethische Prinzipien und aktuelle Diskussionen. https://www.divsi.de/publikationen/schriften/privatsphaere-als-neues-digitales-menschenrecht-ethische-prinzipien-und-aktuelle-diskussionen/. Zugegriffen: 19.09.2016.

    Google Scholar 

  • Boehme-Neßler, Volker. 2014. Das Recht auf Vergessenwerden – Ein neues Internet-Grundrecht im Europäischen Recht. NVwZ 33(13):825–830.

    Google Scholar 

  • Bröckling, Ulrich. 2000. Totale Mobilmachung. Menschenführung im Qualitäts- und Selbstmanagement. In Gouvernementalität der Gegenwart: Studien zur Ökonomisierung des Sozialen, Hrsg. Ulrich Bröckling, Susanne Krasmann, und Thomas Lemke, 131–167. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Bröckling, Ulrich. 2002. Jeder könnte, aber nicht alle können. Konturen des unternehmerischen Selbst. Mittelweg 36 11(4):6–26.

    Google Scholar 

  • Bröckling, Ulrich. 2007. Das unternehmerische Selbst: Soziologie einer Subjektivierungsform. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Bührmann, Andrea. 2005. Das Auftauchen des unternehmerischen Selbst und seine gegenwärtige Hegemonialität: Einige grundlegende Anmerkungen zur Analyse des (Trans‑) Formierungsgeschehens moderner Subjektivierungsweisen. Forum Qualitative Sozialforschung 6(1):Art. 16–fqs0501165. 49 Absätze.

    Google Scholar 

  • Bührmann, Andrea. 2012. Das unternehmerische Selbst: Subjektivierungsform oder Subjektivierungsweise? In Diskurs – Macht – Subjekt: Theorie und Empirie von Subjektivierung in der Diskursforschung, Hrsg. Rainer Keller, Werner Schneider, und Willy Viehöver, 145–164. Wiesbaden: VS.

    Chapter  Google Scholar 

  • Butler, Judith. 2005. Psyche der Macht: Das Subjekt der Unterwerfung. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Bundesverfassungsgericht. 1969. Beschluss v. 16. Juli 1969. 1 BvL 19/63 (Microzensus). http://openjur.de/u/183523.html. Zugegriffen: 03.10.2016.

    Google Scholar 

  • Carstensen, Tanja, Christina Schachtner, Heidi Schelhowe, und Raphael Beer (Hrsg.). 2014. Digitale Subjekte: Praktiken der Subjektivierung im Medienumbruch der Gegenwart. Bielefeld: transcript.

    Google Scholar 

  • Cotterrell, Roger. 1998. Why Must Legal Ideas Be Interpreted Sociologically? Journal of Law and Society 25(2):171–192. doi:10.2307/1410686.

    Article  Google Scholar 

  • Cotterrell, Roger. 1999. Emile Durkheim: Law in a moral domain. Stanford: Stanford University Press.

    Google Scholar 

  • Daily Telegraph. 2014. Wikipedia founder: EU’s Right to be Forgotten is „deeply immoral“. http://www.telegraph.co.uk/technology/wikipedia/11015901/EU-ruling-on-link-removal-deeply-immoral-says-Wikipedia-founder.html. Zugegriffen: 03.10.2016.

    Google Scholar 

  • Dimbath, Oliver, und Peter Wehling (Hrsg.). 2011. Soziologie des Vergessens: Theoretische Zugänge und empirische Forschungsfelder. Konstanz: UVK.

    Google Scholar 

  • DIVSI. 2015. Das Recht auf Vergessenwerden: Eine Untersuchung des iRights.Lab im Auftrag des Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI). https://www.divsi.de/projekte/digitaler-kodex/recht-auf-vergessenwerden/. Zugegriffen: 19.09.2016.

    Google Scholar 

  • dpa/nas/LTO-Redaktion. 2016. Google zieht gegen französische Aufsicht vor Gericht. http://www.lto.de/recht/nachrichten/n/google-datenschutz-recht-auf-vergessenwerden-google-wehrt-sich-verwaltungsgericht-staatsrat-frankreich/. Zugegriffen: 03.10.2016.

    Google Scholar 

  • Durkheim, Émile. 1991. Montesquieus Beitrag zur Begründung der Soziologie. In Frühe Schriften zur Begründung der Sozialwissenschaft, Hrsg. Émile Durkheim, Lore Heisterberg, 85–139. Niedernberg: Pfeffer. Erstveröffentlichung 1892.

    Google Scholar 

  • Durkheim, Émile. 1995. Über positive Moralwissenschaft in Deutschland. In Über Deutschland: Texte aus den Jahren 1887 bis 1915, Hrsg. Émile Durkheim, Franz Schultheis, und Andreas Gipper, 85–175. Konstanz: UVK. Erstveröffentlichung 1887.

    Google Scholar 

  • Durkheim, Émile. 1996. Über soziale Arbeitsteilung: Studie über die Organisation höherer Gesellschaften, 2. Aufl., Frankfurt am Main: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Duttweiler, Stefanie, Robert Gugutzer, Jan-Hendrik Passoth, und Jörg Strübing (Hrsg.). 2016. Leben nach Zahlen: Self-Tracking als Optimierungsprojekt? Digitale Gesellschaft. Bielefeld: transcript.

    Google Scholar 

  • EuGH. 2014. Urteil v. 13. Mai 2014. C‑131/12. Google Spain SL und Google Inc. gegen Agencia Española de Protección de Datos (AEPD) und Mario Costeja González. http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?qid=1475400700062&uri=CELEX:62012CJ0131. Zugegriffen: 19.09.2016.

    Google Scholar 

  • EU-DSGVO. 2016. Verordnung (EU) 2016/679 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. April 2016 zum Schutz natürlicher Personen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten, zum freien Datenverkehr und zur Aufhebung der Richtlinie 95/46/EG (Datenschutz-Grundverordnung) (Text von Bedeutung für den EWR). EU-Datenschutz-Grundverordnung. Europäische Parlament; Rat der Europäischen Union. http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=uriserv%3AOJ.L_.2016.119.01.0001.01.DEU&toc=OJ%3AL. Zugegriffen: 19.09.2016.

  • Foucault, Michel. 2005. Subjekt und Macht. In Schriften: In vier Bänden. Bd. 4: 1980–1988: Herausgegeben von Daniel Defert und François Ewald unter Mitarbeit von Jacques Lagrange, Hrsg. Daniel Defert und François Ewald, 269–294. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Foucault, Michel. 2009. Die Regierung des Selbst und der anderen: Vorlesung am Collège de France 1982/83. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Fuchs, Peter. 1997. Adressabilität als Grundbegriff der soziologischen Systemtheorie. Soziale Systeme 3:57–79.

    Google Scholar 

  • Gertenbach, Lars. 2015. Die Wissenschaften als Laboratorium der Soziologie. Zur Rolle der Science Studies bei der Reformulierung von Sozial- und Gesellschaftstheorie bei Bruno Latour. In Routinen der Krise – Krise der Routinen: Verhandlungen des 37. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Trier 2014, Hrsg. Stephan Lessenich, 1–11. http://publikationen.soziologie.de/index.php/kongressband/article/view/104/pdf_148.

    Google Scholar 

  • Gruschke, Daniel. 2014. Über Post-Privacy. In Medienwandel kompakt 2011–2013, Hrsg. Christoph Kappes, Jan Krone, und Leonard Novy, 79–85. Wiesbaden: Springer VS.

    Google Scholar 

  • Gstrein, Oskar J. 2016. Das Recht auf Vergessenwerden als Menschenrecht: Hat Menschenwürde im Informationszeitalter Zukunft? Baden-Baden: Nomos.

    Book  Google Scholar 

  • Han, Byung-Chul. 2013. Transparenzgesellschaft, 3. Aufl., Berlin: Matthes & Seitz.

    Google Scholar 

  • Hart, H.L.A. 1967. Social Solidarity and the Enforcement of Morality. University of Chicago Law Review 35(1):1–13. doi:10.2307/1598946.

    Article  Google Scholar 

  • Härting, Niko. 2014. Google Spain – Kommunikationsfreiheit vs. Privatisierungsdruck. BetriebsBerater 69(22):I.

    Google Scholar 

  • Kettemann, Matthias C. 2014. Der EuGH, Google und das Vergessen: Was sagt das Urteil wirklich? https://irights.info/artikel/der-eugh-google-und-das-vergessen-was-sagt-das-urteil-wirklich/23027. Zugegriffen: 19.09.2016.

    Google Scholar 

  • König, René. 1971. Das Recht im Zusammenhang der sozialen Normensysteme. In Studien und Materialien zur Rechtssoziologie, 2. Aufl., Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft 11., Hrsg. Ernst E. Hirsch, Manfred Rehbinder, 36–53. Opladen: Westdeutscher Verlag.

    Google Scholar 

  • König, René. 1976. Émile Durkheim. Der Soziologe als Moralist. In Von Comte bis Durkheim Klassiker des soziologischen Denkens, Bd. 1, Hrsg. Dirk Käsler, 312–364. München: Beck.

    Google Scholar 

  • Ladeur, Karl-Heinz. 2015. Die Gesellschaft der Netzwerke und ihre Wissensordnung. Big Data, Datenschutz und die „relationale Persönlichkeit“. In Die Gesellschaft der Daten: Über die digitale Transformation der sozialen Ordnung, Hrsg. Florian Süssenguth, 225–251. Bielefeld: transcript.

    Google Scholar 

  • Lemke, Thomas. 1997. Eine Kritik der politischen Vernunft: Foucaults Analyse der modernen Gouvernementalität. Berlin: Argument.

    Google Scholar 

  • Köln, L.G. 2015. Urteil v. 28. Mai 2015. 28 O 496/14. https://openjur.de/u/876011.html. Zugegriffen: 03.10.2016.

    Google Scholar 

  • Lindemann, Gesa. 2008. „Allons enfants et faits de la patrie ...“ Über Latours Sozial- und Gesellschaftstheorie sowie seinen Beitrag zur Rettung der Welt. In Bruno Latours Kollektive: Kontroversen zur Entgrenzung des Sozialen, Hrsg. Georg Kneer, Markus Schroer, und Erhard Schüttpelz, 339–360. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Lindner, Michael. 2014. Privatheit im Informationszeitalter: ethische Grundlagen von Privatheit und Anwendungsfragen in der Informationstechnologie. http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-72166. Zugegriffen: 01.10.2016.

    Google Scholar 

  • Luhmann, Niklas. 1981. Subjektive Rechte: Zum Umbau des Rechtsbewußtseins für die moderne Gesellschaft. In Gesellschaftsstruktur und Semantik: Studien zur Wissenssoziologie der modernen Gesellschaft, Hrsg. Niklas Luhmann, 45–104. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Luhmann, Niklas. 1999. Zur Funktion des „subjektiven Rechts“: Erschienen in: Jahrbuch für Rechtssoziologie und Rechtstheorie I (1970), 321–330. In Ausdifferenzierung des Rechts: Beiträge zur Rechtssoziologie und Rechtstheorie, Hrsg. Niklas Luhmann, 360–373. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Lukes, Steven, und Devyani Prabhat. 2013. Durkheim über Recht und Moral. Die Desintegrationsthese. In Émile Durkheim: Soziologie – Ethnologie – Philosophie, Hrsg. Tanja Bogusz, Heike Delitz, 150–177. Frankfurt am Main New York: Campus.

    Chapter  Google Scholar 

  • Luppicini, Rocci (Hrsg.). 2013. Handbook of research on technoself: Identity in a technological society. Hershey: Information Science Reference.

    Google Scholar 

  • Maasen, Sabine, und Barbara Sutter. 2016. Dezentraler Panoptismus: Subjektivierung unter techno-sozialen Bedingungen im Web 2.0. Geschichte und Gesellschaft 42(1):175–194.

    Article  Google Scholar 

  • Machura, Stefan. 2001. German Sociology of Law. The American Sociologist 32(2):41–60. doi:10.2307/27700263.

    Article  Google Scholar 

  • MacKinnon, Catharine A. 1989. Toward a feminist theory of the state. Cambridge: Harvard University Press.

    Google Scholar 

  • Masing, Johannes. 2014. Vorläufige Einschätzung der „Google-Entscheidung“ des EuGH. http://verfassungsblog.de/ribverfg-masing-vorlaeufige-einschaetzung-der-google-entscheidung-des-eugh/. Zugegriffen: 03.10.2016.

    Google Scholar 

  • Mayer-Schönberger, Viktor. 2009. Delete: The virtue of forgetting in the digital age. Princeton: Princeton University Press.

    Google Scholar 

  • Menke, Christoph. 2008. Subjektive Rechte: Zur Paradoxie der Form. Zeitschrift für Rechtssoziologie 29(1):81–108.

    Article  Google Scholar 

  • Menke, Christoph. 2015. Kritik der Rechte. Berlin: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Müller, Hans-Peter. 1999. Die Moralökologie moderner Gesellschaften: Durkheims „Physik der Sitten und des Rechts“. In Physik der Sitten und des Rechts: Vorlesungen zur Soziologie der Moral, Hrsg. Émile Durkheim, Hans-Peter Müller, 307–341. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

    Google Scholar 

  • Nissenbaum, Helen. 1998. Protecting Privacy in an Information Age: The Problem of Privacy in Public. Law and Philosophy 17(5/6):559–596. doi:10.2307/3505189.

    Google Scholar 

  • OLG Hamburg. 2015. Urteil v. 7. Juli 2015. 7 U 29/12. https://openjur.de/u/838786.html. Zugegriffen: 03.10.2016.

    Google Scholar 

  • Pottage, Alain, und Martha Mundy. 2004. Law, anthropology, and the constitution of the social: Making persons and things. Cambridge New York: Cambridge University Press.

    Book  Google Scholar 

  • rk/dpa. 2012. Kritik an EU-Kommissarin Reding. „Recht auf Vergessen“ finden Piraten „naiv“. http://www.focus.de/politik/ausland/kritik-an-eu-kommissarin-reding-recht-auf-vergessen-finden-piraten-naiv_aid_706930.html. Zugegriffen: 03.10.2016.

    Google Scholar 

  • Saar, Martin. 2013. Analytik der Subjektivierung. Umrisse eines Theorieprogramms. In Techniken der Subjektivierung, Hrsg. Andreas Gelhard, Thomas Alkemeyer, und Norbert Ricken, 17–27. Paderborn: Fink.

    Google Scholar 

  • Schluchter, Wolfgang. 2002. The Sociology of Law as an Empirical Theory of Validity. Journal of Classical Sociology 2(3):257–280. doi:10.1177/1468795x02002003194.

    Article  Google Scholar 

  • Schweitzer, Doris. 2016. Wie das Recht dem Ethnologen im Gerichtssaal abhandenkam. In Wissen, wie Recht ist. Bruno Latours empirische Philosophie einer Existenzweise, Hrsg. Marcus Twellmann, 145–166. Konstanz: Konstanz University Press.

    Google Scholar 

  • Solove, Daniel J. 2004. The digital person: Technology and privacy in the information age. Ex machina. New York London: New York University Press.

    Google Scholar 

  • Tönnies, Ferdinand. 1887. Gemeinschaft und Gesellschaft: Abhandlung des Communismus und des Socialismus als empirischer Culturformen. Leipzig: Fues.

    Google Scholar 

  • Tönnies, Ferdinand. 1912. Gemeinschaft und Gesellschaft. Grundbegriffe einer reinen Soziologie, 2. Aufl., Berlin: Curtius.

    Google Scholar 

  • Tönnies, Ferdinand. 1998. Mein Verhältnis zur Soziologie. In 1932–1936: Geist der Neuzeit; Schriften; Rezensionen, Hrsg. Ferdinand Tönnies, Lars Clausen, 327–349. Berlin: De Gruyter. Erstveröffentlichung 1932.

    Google Scholar 

  • Tönnies, Ferdinand. 2012a. Historismus und Rationalismus. In Soziologische Schriften: Studien zu Gemeinschaft und Gesellschaft, Hrsg. Klaus Lichtblau, Ferdinand Tönnies, 79–100. Wiesbaden: VS. Erstveröffentlichung 1895.

    Chapter  Google Scholar 

  • Tönnies, Ferdinand. 2012b. Das Wesen der Soziologie. In Soziologische Schriften: Studien zu Gemeinschaft und Gesellschaft, Hrsg. Klaus Lichtblau, Ferdinand Tönnies, 111–129. Wiesbaden: VS. Erstveröffentlichung 1907.

    Chapter  Google Scholar 

  • Tönnies, Ferdinand. 2012c. Gemeinschaft und Individuum. In Soziologische Schriften: Studien zu Gemeinschaft und Gesellschaft, Hrsg. Klaus Lichtblau, Ferdinand Tönnies, 203–211. Wiesbaden: VS. Erstveröffentlichung 1914.

    Chapter  Google Scholar 

  • Turner, Stephen P. (Hrsg.). 1993. Emile Durkheim: Sociologist and moralist. London New York: Routledge.

    Google Scholar 

  • Valverde, Mariana. 2007. Theoretical and Methodological Issues in the Study of Legal Knowledge Practices. In How law knows, Hrsg. Austin Sarat, Lawrence Douglas, und Martha M. Umphrey, 72–92. Stanford: Stanford University Press.

    Google Scholar 

  • Warren, Samuel D., und Louis D. Brandeis. 1890. The Right to Privacy. Harvard Law Review 4(5):193–220. doi:10.2307/1321160.

    Article  Google Scholar 

  • Weber, Max. 1988a. Die „Objektivität“ sozialwissenschaftlicher und sozialpolitischer Erkenntnis. In Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre, 7. Aufl., Hrsg. Max Weber, Johannes Winckelmann, 146–214. Tübingen: Mohr. Erstveröffentlichung 1904.

    Google Scholar 

  • Weber, Max. 1988b. Kritische Studien auf dem Gebiet der kulturwissenschaftlichen Logik. In Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre, 7. Aufl., Hrsg. Max Weber, Johannes Winckelmann, 215–290. Tübingen: Mohr. Erstveröffentlichung 1906.

    Google Scholar 

  • Weber, Max. 1988c. Roscher und Knies und die logischen Probleme der historischen Nationalökonomie. In Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre, 7. Aufl., Hrsg. Max Weber, Johannes Winckelmann, 1–145. Tübingen: Mohr. Erstveröffentlichung 1903–1906.

    Google Scholar 

  • Weber, Max. 1988d. Über einige Kategorien der verstehenden Soziologie. In Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre, 7. Aufl., Hrsg. Max Weber, Johannes Winckelmann, 427–474. Tübingen: Mohr. Erstveröffentlichung 1913.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Doris Schweitzer.

Rights and permissions

Reprints and permissions

About this article

Check for updates. Verify currency and authenticity via CrossMark

Cite this article

Schweitzer, D. Die digitale Person: Die Anrufung des Subjekts im „Recht auf Vergessenwerden“. Österreich Z Soziol 42, 237–257 (2017). https://doi.org/10.1007/s11614-017-0273-7

Download citation

  • Published:

  • Issue Date:

  • DOI: https://doi.org/10.1007/s11614-017-0273-7

Schlüsselwörter

Keywords

Navigation