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„Sei ganz da!“ Eine feldtheoretische Konzeption von Gegenwärtigkeit als Grundprinzip agiler Arbeitsformen

Mindfulness in the presence—a field theoretic concept of mental presence as the main principle of agile work

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Organisationsberatung, Supervision, Coaching Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Ausgehend von den Anforderungen an das Arbeiten in agilen Teams wird mithilfe gruppendynamischer und feldtheoretischer Konzepte herausgearbeitet, welche Faktoren die Arbeitsfähigkeit von Einzelnen und Teams befördern und auf welche Weise diese gefährdet werden können. Gegenwärtigkeit – eine hohe Aufmerksamkeit im Hier-und-Jetzt – erscheint dabei als eine zentrale Bedingung der Arbeitsfähigkeit agiler Teams. In einem letzten Schritt werden Überlegungen angestellt, wie Coaching diese Gegenwärtigkeit und damit die Arbeitsfähigkeit agiler (und anderer) Teams herstellen und unterstützen kann.

Abstract

Drawing from the requirements for work in agile teams along with concepts of group dynamics and field theory, an understanding of the crucial factors which facilitate the work ability of individuals and teams is developed and investigated under which conditions these factors can be undermined. Mental presence—a strong mindfulness in the presence—seems to be a main factor for the work ability of agile teams. The final section of this article discusses how coaching can foster this mental presence and herewith the work ability of agile (and other) teams.

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Abb. 1
Abb. 2
Abb. 3
Abb. 4
Abb. 5
Abb. 6
Abb. 7
Abb. 8

Notes

  1. Feldtheoretisch ist ein Bedürfnis der Unterschied zwischen dem aktuellen und einem erwünschten Zustand der Person. Dieser erzeugt eine Bedürfnisspannung, die im Zusammenspiel der Feldkräfte Lokomotion hervorruft.

  2. Dies ist feldtheoretisch betrachtet Lernen (Soff und Stützle-Hebel 2015, S. 71 ff.).

  3. Aufgrund von Harmoniestreben und Angst vor Konflikt und Zerfall entsteht in Gruppen eine Homogenitätstendenz, sodass von der dominanten Meinung abweichende Gedanken und Ideen unbeachtet bleiben, wichtige Informationen und Fakten übersehen werden und die Gruppe unmerklich den Kontakt zur Realität verliert. Dies führte in der Geschichte immer wieder zu folgenschweren Fehlentscheidungen. Dieses von Janis (1972) „Group Think“ genannte Phänomen hat Antons (2009, S. 332–340) als eine „dunkle Seite von Gruppen“ beschrieben. Sader (1991, S. 218 ff.) hält es für eine der gefährlichsten Fehlentwicklungen in Gruppen.

  4. Wie eine Überschneidungssituation die entscheidende Sekunde kostet, schildern Stützle-Hebel und Antons (2017, S. 99 f.).

  5. Jeder Lebensraum umfasst auch einen Bereich der Vergangenheit und der Zukunft (Lewin 1951).

  6. Verschiedentlich wird bezweifelt, dass die Idee der Selbststeuerung mit der Logik von Organisationen vereinbar ist. Derzeitige Organisationswirklichkeiten stärken den Zweifel. Eher möglich scheint Selbstorganisation – die Strukturierung und Planung der Bearbeitung von durch andere vorgegebene Aufgaben mit von außen vorgegebenen Zielen. Zur Unterscheidung von Selbststeuerung und Selbstorganisation vgl. Schattenhofer (2004), S. 110; (1998), S. 20–25.

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Stützle-Hebel, M. „Sei ganz da!“ Eine feldtheoretische Konzeption von Gegenwärtigkeit als Grundprinzip agiler Arbeitsformen. Organisationsberat Superv Coach 27, 299–312 (2020). https://doi.org/10.1007/s11613-020-00661-9

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