Zusammenfassung
Für verschiedene Gewalttäter (Vergewaltiger, sexuelle Missbraucher und Körperverletzer) wird deren Fähigkeit und Bereitschaft zur Empathie, insbesondere für das Leiden ihrer Opfer untersucht. Verschiedene Gruppen von Gewalttätern werden unterschieden: psychisch gestörte, kriminelle, sowie einfühlungs- und mitleidsunwillige Täter. Für jede Gruppe werden die indizierten Behandlungsangebote abgeleitet. Eine für die meisten Täter geeignete kognitiv-behaviorale Gruppenbehandlung wird skizziert und mit Erfahrungen aus der Praxis illustriert. Empathie“, „Einfühlung“ und die damit assoziierten Begriffe sind in der einschlägigen wissenschaftlichen Diskussion bei weitem nicht so eindeutig definiert, dass darüber allgemeines Einvernehmen bestünde. Daher erscheint es notwendig und nützlich, im Zusammenhang mit der Täter-Opfer-Dynamik bei Gewaltverbrechen und dem professionellen Umgang mit Gewalttätern einige grundsätzliche Überlegungen zu den Begriffen auszuführen, bevor im 2. Abschnitt einige ausgewählte Täter-Opfer-Verhältnisse im Bezug auf Empathie näher untersucht und Konsequenzen für den Umgang mit Gewalttätern gezogen werden. Den Abschluss bildet ein Bericht über praktische Erfahrungen der Arbeit mit sexuellen Kindesmissbrauchern.
Abstract
The empathy ability and the willingness of violent delinquents (rapist, sexual abuser and physical injuries authors) especially for the suffering of their victims is investigated. Several groups of violent delinquents are differentiated: The mental ill, the criminal and the empathy and pity reluctant. The indexed treatment possibilities for each group are presented. The most adequate cognitive-behavioural group treatment is sketched and illustrated with practical experience. “Empathy”, “sensibility” and related notions are not so clearly defined in the scientific discussions which leads to a missing general consensus. Therefore, it seems important and useful to make some basic reflections about these notions, in relation with the offender-victim dynamic in violent crimes and the professional dealing with violent delinquents, and that, before closer investigating, in the second section, some chosen offendervictim relations referring to the empathy and drawing conclusions for dealing with violent delinquents. At the end, practical experiences concerning the work with sexual child abusers are described.
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Arnfried Bintig, Professor für Klinische und Rechtspsychologie, approbierter Psychotherapeut.
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Bintig, A. „Empathie“ in Täter-Opfer-Verhältnissen — Konsequenzen für die psychotherapeutische Praxis. Gruppendynamik 35, 67–82 (2004). https://doi.org/10.1007/s11612-004-0006-9
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