Lässt man alle Ergebnisse noch einmal Revue passieren, so lässt sich in Bezug auf die Ausgangsfragen zunächst konstatieren, dass die Lehre, die Hauskarriere und das ingenieur- oder naturwissenschaftliche Studium für soziale Aufsteiger nach wie vor von ganz zentraler Bedeutung sind. Knapp jeder zweite von ihnen hat eine Lehre absolviert, verglichen mit nur gut jedem sechsten bei den Bürger- und Großbürgerkindern. Bei den Hauskarrieren sieht es ähnlich, wenn auch nicht ganz so deutlich aus. Die Aufsteiger haben ihr Berufsleben (bis eventuell auf die ersten vier Jahre) zu über 70 % in einem einzigen Unternehmen verbracht, die anderen nur zu knapp der Hälfte. Schließlich sind Ingenieure und Naturwissenschaftler unter ihnen mit gut 50 % ebenfalls stärker vertreten als im Rest, wo das nicht einmal auf jeden dritten zutrifft. Die Stabilität bei der Bedeutung der Hauskarriere sowie des ingenieur- bzw. naturwissenschaftlichen Studiums kommt sozialen Aufsteigern also entgegen. Der Bedeutungsverlust der Lehre indes verschlechtert ihre Chancen. Er hat jedoch ein deutlich geringeres Gewicht als die beiden erstgenannten Faktoren, zumal eine gewerbliche Lehre entgegen landläufigen Annahmen für Topmanager, auch die sozialen Aufsteiger unter ihnen, immer schon eine absolute Ausnahme dargestellt hat. Insofern ist die große Konstanz in der sozialen Rekrutierung der Wirtschaftselite erst einmal nicht überraschend.
Überraschend ist allerdings, dass der vollkommene Niedergang der Rechtswissenschaften keinerlei spürbaren Einfluss auf die soziale Zusammensetzung der Wirtschaftselite gehabt hat. 1970 und 1995, als Juristen noch fast jeden dritten Vorstandsvorsitzenden stellten, kamen diese nämlich so gut wie ausnahmslos aus bürgerlichen oder großbürgerlichen Familien und prägten damit die soziale Rekrutierung ganz wesentlich. Das juristische Studium entsprach zur Studienzeit der damaligen Vorstandschefs noch ganz und gar dem traditionellen Bild einer vorwiegend von den bürgerlich-großbürgerlichen Kreisen gewählten Herrschaftswissenschaft (Hartmann 1990, S. 27 ff.). Doch ganz offensichtlich spielt das konkrete Studienfach keine so große Rolle, wenn es um die soziale Rekrutierung der Topmanager geht, zumindest solange man kein Fach außerhalb des in der Wirtschaft üblichen Kanons wählt. Die familiäre Herkunft ist dafür umso entscheidender. Deshalb war es für den Nachwuchs des Bürger- oder Großbürgertums auch unproblematisch, auf technisch-naturwissenschaftliche Fächer oder, was häufiger der Fall war, auf die Wirtschaftswissenschaften umzusatteln, ohne dadurch ihre Karriereaussichten zu verschlechtern oder gar zu gefährden.
Die großen Unterschiede in der Altersstruktur der Vorstandsvorsitzenden je nach sozialer Herkunft werfen allerdings die Frage auf, ob die soziale Rekrutierung in Zukunft vielleicht doch noch exklusiver wird. Während nämlich jeder zweite unter den sozialen Aufsteigern 60 Jahre oder älter ist und nur jeder siebte 50 Jahre oder jünger, sind beide Altersgruppen bei den Kollegen, die aus Bürger- und Großbürgerfamilien stammen, mit 20 zu knapp 19 % fast gleichstark. Die jüngeren Vorstandschefs kommen also sehr viel häufiger aus diesem Milieu. Unter den vergleichsweise alten sind dagegen die Aufsteiger ganz erheblich überrepräsentiert. Es gibt dafür zwei mögliche Erklärungen. Entweder deutet sich hier ein Trend hin zu noch größerer sozialer Selektivität an, oder die Aufsteiger benötigen einfach nur mehr Zeit, bis sie in die Spitzenpositionen gelangen. Welche dieser Erklärungen zutreffend ist oder ob eventuell beide eine Rolle spielen, wird erst das nächste Jahrzehnt zeigen. Die Altersstruktur spricht jedenfalls dagegen, dass es in absehbarer Zukunft zu einer sozialen Öffnung kommen wird. Die Stabilität in der sozialen Zusammensetzung der Wirtschaftselite (Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzende) bedeutet auch, dass es von dieser Seite her keinen Veränderungsimpuls in puncto horizontale Elitenintegration gibt.
Das gilt auch dann noch, wenn man die Nationalität der entsprechenden Personen mit in die Betrachtung einbezieht. Zwar hat die Zahl ausländischer Vorstandschefs zwischen 1995 und 2015 erheblich zugenommen, von gerade einmal zwei auf 15, und unter ihnen sind auch immer häufiger Männer zu finden, die nicht mehr aus sprachlich wie kulturell eng verwandten Ländern stammen – dieser Trend ist aber in den letzten Jahren spürbar gebrochen worden. Aktuell liegt man diesbezüglich wieder auf dem Niveau von 2005, d.h. ein Drittel unter dem des Jahres 2015.Footnote 20 Ähnliche Entwicklungen lassen sich auch in anderen Ländern beobachten, gerade in jenen, in denen die Internationalisierung der Wirtschaftselite in den letzten zwei, drei Jahrzehnten weit vorangeschritten war. Das ist zum einen die Schweiz, die in dieser Beziehung weltweit traditionell den Spitzenplatz einnimmt. Dort ist der Anteil ausländischer CEOs bei den größten Unternehmen seit 2015 ganz massiv von fast drei Vierteln auf nur noch zwei Fünftel gesunken, und von den ausländischen CEOs stellen Deutsche zudem jeden vierten. Von Personen ohne Deutsch als Muttersprache wird aktuell also nicht einmal mehr ein Drittel der Unternehmen geleitet, während es vor fünf Jahren noch fast jedes zweite war (Hartmann 2016, S. 32). Zum anderen ist es Großbritannien, das vor fünf Jahren von allen großen Industrieländern mit einem Drittel den mit Abstand höchsten Ausländeranteil unter den CEOs der 100 größten Unternehmen aufwies. Dort ist zwar nur ein leichter Rückgang um knapp 10 % zu verzeichnen, das aber nach einer von 1995 bis 2015 sehr schnell und ungebrochen verlaufenen Entwicklung. Selbst in Ländern, die gegenüber ausländischen CEOs traditionell sehr verschlossen waren und sind, zeigt sich ein vergleichbares Bild. So hat der einzige Ausländer, der es an die Spitze eines italienischen Großunternehmens geschafft hat, der Franzose Jean Pierre Mustier bei UniCredit, für Anfang 2021 seinen Rücktritt angekündigt. Als Hauptgrund nannte er tiefgreifende Differenzen mit dem Verwaltungsrat über die zukünftige Strategie. Im Mittelpunkt steht dabei die vom Verwaltungsrat der Bank und von der italienischen Regierung gewünschte Übernahme der wegen eines drohenden Zusammenbruchs verstaatlichten Bank Monte dei Paschi die Siena. Mustier lehnt das entschieden ab, Verwaltungsrat und Regierung wollen es aber unbedingt, weil die EU bei der Zustimmung zur staatlichen Rettung vor vier Jahren die schnelle Reprivatisierung verlangt hat und ihnen die Übernahme als die aus italienischer Sicht beste Variante erscheint.
Der Konflikt bei UniCredit weist auf eine grundlegende Veränderung in den letzten Jahren hin. Die Zunahme nationalistischer Tendenzen in vielen Staaten, vor allem aber bei den traditionellen Vorreitern der Globalisierung, den USA und Großbritannien, lässt die Rolle des Nationalstaates in anderem Licht erscheinen. Er hat auch aus Sicht der meisten Topmanager deutlich an Bedeutung gewonnen. Die Corona-Krise macht das aktuell noch einmal ganz unmissverständlich klar. Vor diesem Hintergrund haben Entwicklungen wie in der Schweiz, wo die umfassende Internationalisierung der Wirtschaftselite deren Verbindungen zur politischen Elite erheblich verschlechtert hat (Mach et al. 2016, S. 121 ff.), oder in Großbritannien, wo es der inzwischen ebenfalls stark internationalisierten Finanzelite im Falle des Brexit erstmals seit über 100 Jahren nicht gelungen ist, die Mehrheit der Tories auf ihren Kurs einzuschwören (Hartmann 2017, S. 31 ff.), die Wirtschaftseliten in den meisten Industriestaaten nachdenklich werden lassen. Sie haben gezeigt, wie wichtig intensive Kontakte zur politischen Elite sind und dass eine zu starke Internationalisierung der Wirtschaftselite diese infrage stellen und damit zum Problem werden kann.
Trotz der alles in allem erstaunlich hohen Stabilität, was die „Besonderheiten des Führungspersonals“ in den deutschen Großunternehmen angeht, hat die These vom Ende der alten Deutschland AG hinsichtlich der Wirtschaftselite in einem anderen Punkt Recht behalten. Zwar haben sich die Prognosen in Bezug auf das operativ tätige Spitzenmanagement zum größten Teil nicht bestätigt – bei den Aufsichtsratsvorsitzenden sieht das allerdings etwas anders aus. Auch wenn es dort in Bezug auf die soziale Rekrutierung ebenfalls eine hohe Stabilität und Exklusivität gibt, so gehören die lange Jahrzehnte üblichen Mehrfachmandate und die zentrale Rolle der Bankmanager in diesen Gremien tatsächlich der Vergangenheit an. Es gibt derzeit nur noch drei Personen, die jeweils zwei solcher Positionen besetzen, Karl-Ludwig Kley, Wolfgang Reitzle und Nikolaus von Bomhard – keiner von ihnen Repräsentant einer Bank. Vor 25 Jahren wurden noch 21 Aufsichtsräte von Männern geleitet, die mehr als ein derartiges Mandat ausübten. 1970 traf die Mehrfachmandatierung sogar auf 27 Unternehmen zu, mehr als jedes dritte, das damals einen Aufsichtsrat besaß. Hermann Josef Abs, der legendäre Vorstandssprecher der Deutschen Bank, war dabei der ungekrönte König mit gleich zehn von diesen Aufsichtsratsvorsitzen, acht davon außerhalb des Finanzsektors.Footnote 21 1995 führten Wolfgang Röller von der Dresdner Bank, Hilmar Kopper von der Deutschen Bank und Friedel Neuber von der Westdeutschen Landesbank zusammen auch noch neun Aufsichtsräte, ebenfalls acht davon außerhalb des Bankensektors. Zählt man andere Bankvorstände wie z.B. Andreas Kleffel, Ronaldo Schmitz oder Franz Heinrich Ullrich, alle drei von der Deutschen Bank, dazu, kommt man 1970 auf 18 aus dem Bankmanagement stammende Aufsichtsratsvorsitzende, die diese Position außerhalb des Finanzsektors bekleideten, und 1995 immerhin noch auf zwölf. Heute trifft das mit Jürgen Fitschen, dem ehemaligen Co-Vorstandschef der Deutschen Bank, nur noch auf einen einzigen Bankmanager zu. Die Kapitalentflechtung zwischen den Großkonzernen der deutschen Wirtschaft und vor allem die zwischen den Banken und den sonstigen Unternehmen hat in dieser Beziehung ganz offensichtlich die erwarteten Konsequenzen gezeitigt.
Dennoch täuscht auch dieser Eindruck zumindest ein wenig; denn immerhin noch fast zwei Fünftel der aktuellen Aufsichtsratsvorsitzenden saßen zuvor im Vorstand eines dieser Großunternehmen, teilweise desselben, zu gut zwei Dritteln aber, wie Reitzle oder Kley, in dem eines anderen.Footnote 22 Verflechtungen zwischen den Großunternehmen gibt es also weiterhin, wenn auch längst nicht mehr so ausgeprägt wie in den Zeiten der alten Deutschland AG und im Unterschied zu früher weitgehend ohne Beteiligung der Bankmanager. Dafür spricht auch die Tatsache, dass die Anzahl der Politiker oder hohen politischen Beamten an der Spitze der Aufsichtsgremien über den gesamten Zeitraum ausgesprochen stabil geblieben ist, mit gut einer Handvoll allerdings auf einem relativ niedrigem Niveau. Beyers Feststellung, dass Unternehmen mit einem Wirtschaftswissenschaftler an der Spitze personell weniger verflochten sind, hat sich bei den Aufsichtsratsvorsitzenden im Übrigen nicht bestätigt. Es gibt bei den Unternehmen, deren Aufsichtsrat von einem externen Manager geleitet wird, so gut wie keine Unterschiede, was die Studienfächer der Vorstandschefs angeht.
Mit Blick auf die anfangs zitierte Aussage von Schluchter muss man abschließend also ein eher nüchternes Fazit ziehen, vor allem wenn man sie vor dem Hintergrund der Prognosen von Streeck und anderen betrachtet. Trotz großer politischer wie wirtschaftlicher Umwälzungen hat sich die Rekrutierung der Wirtschaftselite in den letzten 50 Jahren als außergewöhnlich stabil erwiesen. Der in den 1990er-Jahren prophezeite Siegeszug des MBA ist ebenso ausgeblieben wie der damals lautstark angekündigte Vormarsch der Privathochschulen. Die einzige wirklich tiefgreifende, von den allermeisten Beobachtern allerdings nicht erwartete Veränderung besteht im dramatischen Niedergang der Juristen. Sie sind binnen gut zwei Jahrzehnten von der mächtigsten Akademikergruppe in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft zu einem Randphänomen geworden. Dass ein Studienabschluss mittlerweile zur „Conditio sine qua non“ geworden ist und die Lehre an Bedeutung eingebüßt hat, verwundert angesichts der Bildungsexpansion der letzten Jahrzehnte dagegen nicht. Zu der aufgrund dieser Bildungsexpansion vielfach erhofften sozialen Öffnung der Wirtschaftselite ist es allerdings nicht gekommen. Ein Anstieg um gerade einmal zwei Prozentpunkte, was den Anteil der sozialen Aufsteiger an den Vorstandsvorsitzenden angeht, ist für ein halbes Jahrhundert so gut wie nichts. Dieser Eindruck ändert sich auch nicht, wenn man die etwas niedrigeren Werte für 1995 und 2005 zum Vergleich heranzieht. Es bleibt dabei, dass konstant mehr als vier Fünftel der Vorstandschefs aus bürger- oder großbürgerlichen Familien stammen und Arbeiterkinder trotz aller prominenten Beispiele (wie z.B. Herbert Diess bei VW) durchweg eine Rarität darstellen.
Für die horizontale Elitenintegration bedeutet das in Hinblick auf den zentralen Faktor soziale Homogenität ebenfalls Stabilität. Es ist von Seiten der Wirtschaftselite sozialstrukturell weder zu einer Vertiefung der Unterschiede zu den anderen Teileliten gekommen noch zu einer Annäherung. Es gibt nur Veränderungen in einzelnen, nicht wirklich gravierenden Punkten. So haben die direkten familiären Beziehungen zur politischen Elite (im weiteren Sinne) zugenommen. Hatte von den Vorstandsvorsitzenden der Jahres 1970 und 1995 niemand einen Politiker zum Vater, geschweige denn einen einflussreichen, sondern allenfalls einen hohen Richter (bei Helmut Horten und Hans Samwer 1970 jeweils Senatspräsidenten) oder einen hohen Verwaltungsbeamten (bei Ulrich Hartmann, Dietmar Kuhnt und Jörg von Craushaar 1995 ein Staatsekretär, ein Oberstadtdirektor und ein Regierungspräsident), so gilt das aktuell immerhin schon für zwei Vorstandschefs. Christian Kleins (SAP) Vater ist aktuell Vorsitzender des Innenausschusses im baden-württembergischen Landtag und Simon Nüssels (Baywa) Vater war bayerischer Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Gleichzeitig hat sich der Anteil der höheren Justiz- und Verwaltungsjuristen unter den Vätern im gesamten Zeitraum kaum verändert. Er bewegt sich ohne nennenswerte Schwankungen um die zehn Prozent herum. Stabilität in puncto soziale Herkunft charakterisiert auch die beiden nach der Wirtschaftselite sozial exklusivsten Eliten, die aus Justiz und Verwaltung, mit ihren ungefähr zwei Dritteln an Bürger- oder Großbürgerkindern. Da die vierte zentrale Elite, die aus der Politik, in den letzten zwei Jahrzehnten aber sozial an Exklusivität gewonnen hat, kann man insgesamt sogar von einer moderaten Stärkung der Elitenintegration sprechen, soweit es ihre soziale Herkunft betrifft (Hartmann 2013, S. 64 ff.).
Selbst der deutliche Anstieg ausländischer Vorstandschefs zwischen 1995 und 2015 dürfte diesen Effekt nicht groß konterkariert haben: Sie wurden nämlich in den meisten Fällen nicht extern rekrutiert, sondern waren schon mindestens ein Jahrzehnt bei dem Unternehmen tätig, dessen Leitung sie letztlich übernahmen. Außerdem hatten sie vor ihrer Ernennung auch schon etliche Jahre in Deutschland gelebt. Dieses Muster hat sich seither fortgesetzt, allerdings auf (rein quantitativ) deutlich reduziertem Level. So hat z.B. der neue Vorstandsvorsitzende von Daimler, der Schwede Ola Källenius, seine gesamte Karriere in dem Unternehmen absolviert und nach eineinhalb Jahrzehnten Tätigkeit in den USA und Großbritannien die letzten zehn Jahre bereits in Deutschland gearbeitet und gelebt. Es gab und gibt nur wenige, die wie John Cryan relativ kurzfristig aus dem Ausland in ein Unternehmen geholt worden sind.Footnote 23 Nur sie dürften keine engere Bindung zu den anderen Eliten in Deutschland gefunden haben. Alles in allem gibt es in Hinblick auf die wesentlichen Merkmale, vor allem die soziale Rekrutierung der Wirtschaftselite, vorwiegend Kontinuität und nur vergleichsweise selten durchgreifenden Wandel.
Eine mögliche Erklärung dafür könnte in den Eigentümer- und damit auch Machtstrukturen innerhalb der deutschen Wirtschaft zu finden sein. Ein im internationalen Vergleich außergewöhnlich hoher Anteil der Großunternehmen befindet sich nämlich durchgängig unter Familienkontrolle. Schon 1970 traf das auf knapp ein Drittel, 1995 auf deutlich mehr als ein Drittel und heute auf fast die Hälfte zu. Diese Struktur sorgt für Kontinuität in den Unternehmen und wohl auch in den Rekrutierungskriterien. Sie konterkariert gerade durch ihren nochmaligen Bedeutungszuwachs seit 1995 den zeitgleich stattfindenden Niedergang der klassischen Deutschland AG. Auch wenn in den Medien der Einfluss ausländischer Anteilseigner auf die DAX-Konzerne immer wieder thematisiert wird, allen voran der von Blackrock, darf man nicht übersehen, dass selbst unter diesen 30 Unternehmen über ein Viertel von Eigentümerfamilien kontrolliert wird – wie z.B. VW, BMW, Henkel oder Merck. Die von Streeck und anderen um die Jahrtausendwende prognostizierte Angleichung des deutschen Managementtypus an den angelsächsischen könnte hier ihre Grenzen gefunden haben.