Rezeptfreie Medikamente sind in der Werbung stark präsent, die Nachfrage nach ihnen groß. Angesichts des verbreiteten Konsums dieser Arzneimittel stellt sich die Frage, welche Haltungen und Erwartungen unter Patient*innen mit Blick auf OTC-Produkte („over-the-counter“) verbreitet anzutreffen sind und in welcher Weise die Nutzung erfolgt. Eine qualitativ-explorative Studie hat anhand hausärztlicher Patient*innen den Versuch unternommen, eine Typisierung vorzunehmen, um Einstellungsmuster und Nutzungsgewohnheiten zu verdichten.

In zahlreichen westlichen Ländern ist die volkswirtschaftliche und gesundheitsbezogene Bedeutung rezeptfreier Medikamente in den vergangenen zwei Dekaden erheblich gewachsen [3, 9, 10, 17, 30]. Wie Studie zeigen, finden OTC-Produkte (z. B. Paracetamol und Ibuprofen aus der Gruppe der Analgetika) unter Verbraucher*innen verbreitet Verwendung [3, 5, 7, 22]. Damit einhergehend gibt es einen gestiegenen Trend zur Selbstmedikation, der zumindest die Gefahr birgt, dass mögliche Nebenwirkungen nicht bedacht werden und keinerlei Konsultation mit Ärzt*innen und Apotheker*innen stattfindet.

Jüngeren Daten zufolge nutzt in Deutschland inzwischen jede/r zweite Bundesbürger*in gelegentlich oder regelmäßig rezeptfreie Medikamente. Aus diesem Teil der Bevölkerung nutzt jeder Fünfte > 3 Präparate täglich [4, 11, 28]. Nichtsteroidale Antirheumatika und andere Schmerzmittel stellen dabei die am häufigsten genutzte OTC-Gruppe dar [12, 22]. Begleitend lässt sich – insbesondere bei Verbraucher*innen, die zu einer verbreiteten Nutzung rezeptfreier Arzneimittel neigen – eine steigende Nutzung von Nahrungsergänzungsmitteln wie Vitaminen oder Mineralstoffen verzeichnen [22, 32]. Hinsichtlich des Bildungsniveaus wird häufig angenommen, dass Angehörige eines höheren Bildungsniveaus rezeptfreie Medikamente, u. a. aufgrund des höheren Haushaltseinkommens, häufiger erwerben als solcher niedrigerer Bildungsschichten [13, 21, 27].

Prinzipiell bieten OTC-Medikamente mehrere Vorteile. Diese können darin bestehen, Empowerment, Awareness, Eigenverantwortung und Souveränität von Patient*innen zu stärken [3, 30]. Da keine obligatorische Rücksprache mit Ärzt*innen vonnöten ist, offerieren rezeptfreie Produkte ein hohes Maß an Unabhängigkeit. Aus dieser vereinfachten Versorgungskette resultiert für das Gesundheitswesen Kosten- und Zeitersparnis [10, 11, 21].

Nichtsdestotrotz können OTC-Medikamente unter den Bedingungen einer ausgeprägten Selbstmedikation zu durchaus schwerwiegenden Problemen führen, insbesondere wenn verschiedene Präparate kombiniert werden und Wechselwirkungen entstehen [5, 6, 8, 29]. Diese Gefahr besteht gerade bei multimorbiden Patient*innen, die bereits medikamentiert sind [10]. Auch kann ein zu leichtfertiger Umgang mit OTC-Präparaten zu übertriebener Dosierung und damit verbundenen Negativeffekten führen [11]. So kann die Klassifizierung als rezeptfrei bei einem Teil der Patient*innen zur fälschlichen Annahme führen, dass diese Medikamente nur minimal wirksam und daher selbst im Fall einer gesteigerten oder sogar exzessiven Einnahme nicht schädlich seien. Ebenfalls ist denkbar, dass der Wunsch nach raschen Behandlungserfolgen dazu führt, dass Maximaldosierungen oder andere Empfehlungen im Beipackzettel ignoriert werden. Nicht selten verzichten Konsument*innen von OTC-Präparaten auf eine ärztliche Rücksprache [7, 10].

Bislang fehlen gerade im deutschsprachigen Raum Studien aus der ambulanten Versorgung, die Einstellungen, Eigenschaftszuschreibungen und Nutzungsmuster bei Patient*innen in Bezug auf die Verwendung dieser Medikamentengruppe fokussieren [1, 15, 31]. Im Zuge einer explorativen Wartezimmerbefragung wurden im Jahr 2021 insgesamt 900 Patient*innen in 60 hausärztlichen Praxen in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz anonymisiert befragt [34]. Bei dieser Studie gaben 65 % der Befragten an, rezeptfreie Medikamente häufig oder gelegentlich zu konsumieren. Den weiteren Ergebnissen zufolge holt lediglich jeder Zweite in der Regel vor dem Kauf bzw. der Einnahme von OTC-Präparaten Rat ein (Hausarzt und/oder Apotheker) oder informiert sich mit Blick auf Wirkungen, Risiken und Nebenwirkungen (auch mittels Packungsbeilage). Die Befragten halten OTC-Präparate besonders gut zur (präventiven) Behandlung von Erkältungsbeschwerden, grippalen Symptomen oder Schmerzbehandlung geeignet. Die verbreitete Wahrnehmung von rezeptfreien Arzneimitteln als unkompliziert anzuwendende (62 %), niedrig dosierte (69 %) und schwach wirksame (73 %) Produkte korrespondiert nicht immer mit den tatsächlichen Chancen und Risiken einer OTC-Selbstmedikation.

Auf beschriebener quantitativer Arbeit aufsetzend, wurde die vorliegende qualitative Studie als Vertiefungsstudie konzipiert, um im direkten Gespräch mit Patient*innen zu überprüfen, inwiefern sich die Resultate bestätigen und weiterführende Erkenntnisse gewinnen lassen. Entsprechend befasste sich die Arbeit mit allgemeinen Sichtweisen, Haltungen und Verhaltensweisen von hausärztlichen Patient*innen mit Blick auf OTC-Medikamente. Ziel war es, eine ganzheitliche Klassifizierung ambulanter Patient*innen vorzunehmen, um grundlegende, voneinander abgrenzbare Einstellungs- und Verhaltenscluster in Bezug auf rezeptfreier Medikamente besser herausarbeiten zu können.

Methodik

Studiendesign und Rekrutierung

Die Vertiefungsstudie basiert auf fokussierten, halbstandardisierten Interviews, die die Möglichkeit bieten, einen Sachverhalt ergebnisoffen (d. h. jenseits starrer Standardisierung) zu explorieren und in der Interaktion mit Gesprächspartner*innen Rückfragen und Exkurse anzubringen. In der quantitativen Befragung wurden die Praxen nach einem orientierenden Kriterienkatalog ausgewählt, der die Gewinnung eines durchmischten Samples hausärztlicher Praxen (u. a. Stadt/Land, Praxistypen, geografische Streuung) und damit ein heterogenes Patientenklientel ermöglichen sollte. Von daher war diese Befragung gut geeignet, um über sie eine mögliche Folgestudie anzulegen.

Am Ende der quantitativen schriftlichen Befragung wurde danach gefragt, ob die Patient*innen prinzipiell zu einem späteren Zeitpunkt für ein Interview zur Verfügung stehen würden. Hierzu konnten sie bei Interesse Kontaktdaten hinterlegen. Insgesamt erklärten sich 103 Personen bereit, für ein mögliches Nachgespräch zur Verfügung zu stehen. Bei der Rekrutierung erfolgte eine Konzentration auf jene 57 Individuen, die in der schriftlichen Befragung angegeben hatten, rezeptfreie Medikamente (eher) häufig bzw. regelmäßig zu konsumieren. Weitere Selektionskriterien wurden bewusst nicht angewandt, um ein möglichst heterogenes Sample zu beziehen.

Nach Kontaktierung aller 57 Personen blieben letztlich 42 Personen übrig, die für ein Interview tatsächlich bereit waren. Bei Kontaktaufnahme wurden die potenziellen Interviewpartner*innen an die Hintergründe der Studie erinnert und nochmals Absicht und Inhalt mitgeteilt.

Durchführung und Sample

Alle Interviews wurden im Wechsel von den beiden Autoren im Zeitraum zwischen Februar und Mai 2023 durchgeführt. Der Wechsel begründet sich v. a. damit, dass eine Ausgewogenheit in der Interviewdurchführung gewährleistet und einer möglichen Einseitigkeit (z. B. bei Nachfragen und impliziten Schwerpunkten) entgegengewirkt werden sollte. Alle Interviews erfolgten aufgrund der breiten geografischen Verteilung der Interviewpartner*innen entweder telefonisch (n = 33) oder via Instant-Messaging/Videochat-Dienst (n = 9). Die Dauer der Interviews betrug zwischen 35 und 65 min. Im Vorfeld erhielten die Interviewten eine allgemeine Aufklärung über das Gesprächsthema sowie eine Einverständniserklärung. Die Interviews wurden audiotechnisch aufgezeichnet und anschließend transkribiert.

Das Sample der befragten Patient*innen ist wie folgt strukturiert:

  • Geschlecht: 50 % männlich, 50 % weiblich,

  • Durchschnittsalter: 49 (Median: 48 ; minimal: 31/maximal: 77) Jahre,

  • höchster Bildungsabschluss: 16 % Volks‑/Hauptschule, 35 % Real- o. ä., 37 % Fach‑/Hochschulreife, 12 % Sonstiges,

  • Berufstätig: 67 % ja, 33 % nein,

  • Wohnumgebung: 55 % Landgemeinde/Kleinstadt, 45 % Mittel‑/Großstadt.

Erhebungsinstrument

Der für diese Studie verwendete semistrukturierte Leitfaden wurde zum einen auf Basis einer einschlägigen Literaturrecherche erstellt (u. a. [1,2,3, 10, 22]), zum anderen v. a. unter Berücksichtigung der erwähnten quantitativen Vorstudie [34]. Letztere durchlief einen intensiven Entwicklungs- und Pretestprozess, bei der sowohl Hausärzt*innen als auch einzelne Patient*innen eingebunden worden waren. Da es sich um eine qualitative Vertiefungsstudie handelte, wurden für den Leitfaden viele der standardisierten Fragen aus der Vorstudie in offene Fragen umgewandelt. Mit Schwerpunkt auf die Zielgruppe extensiver OTC-Nutzer*innen erhofften sich die Autoren dadurch, das Thema genauer zu explorieren. Als vollständig neue Fragen ergänzt wurden die Fragen 11, 16 und 17.

Der 17 Fragen umfassende Leitfaden setzt sich aus drei schwerpunktmäßigen Befragungsdimensionen zusammen:

  • Einkaufs- und Konsumverhalten in Bezug auf rezeptfreie Arzneimittel,

  • Informationsverhalten über rezeptfreie Arzneimittel, Inanspruchnahme von Beratung,

  • Einstellungen hinsichtlich Eigenschaften, (Neben)wirkungen und präferierte Anwendungsgebiete.

Datenanalyse

Die theoretische Sättigung wurde nach 34 Interviews erreicht, so dass über die bereits vereinbarten 42 Interviews hinaus auf zusätzliche Erhebungen verzichtet werden konnte. Die Auswertung basiert auf einer qualitativen Inhaltsanalyse und erfolgte mithilfe der Software MAXQDA [25]. Um Unterschiede zwischen den Befragten hinsichtlich der Einstellungen und Nutzungsgewohnheiten im Zusammenhang mit der OTC-Nutzung besser herauszuarbeiten, wurden im Zuge der weiteren Analyse Prägnanztypen gebildet. Hierzu erfolgte ein Gruppierungsprozess, bei dem anhand der aufgeführten Befragungsdimensionen jeweils übergeordnete Einstellungsmuster prototypisch verdichtet wurden. Die Regeln zur empirisch begründeten Typenbildung von Kluge [20] wurden dabei beachtet. Als Indikatoren dienten die angesprochenen Befragungsdimensionen. Wichtig ist der Hinweis, dass die letztlich entstandenen Typen jeweils Idealtypen charakterisieren und in bestimmten Einzelfällen Überschneidungen vorkommen können.

Ergebnisse

Aufgrund der oben dargestellten Rekrutierungsweise machen innerhalb des Samples alle Personen regelmäßigen Gebrauch von OTC-Produkten. Allerdings lassen sich mit Blick auf Grundhaltungen sowie Nutzungsmotive bzw. Anwendungsmöglichkeiten Unterschiede feststellen.

Aus dem Interviewmaterial wurden vier abgrenzbare Typen extrahiert:

  • Typ 1: die Komplementären,

  • Typ 2: die Selektiven,

  • Typ 3: die Präventiv-Prophylaktischen,

  • Typ 4: die (weitgehend) Autonomen.

Die Komplementären

Die Befragten des ersten Typus geben an, OTC-Produkte zwar durchaus häufiger zu verwenden, allerdings geschieht dies ausschließlich auf Empfehlung bzw. nach Rücksprache mit dem eigenen (Haus)arzt, also relativ strikt komplementär zum Arztbesuch. Die Interviewten legen daher Wert darauf, dass sie – selbst wenn bestimmte rezeptfreie Medikamente ihnen gut bekannt sind und positive Erfahrungen hiermit gemacht wurden – OTC-Arzneimittel nur auf ärztlichen Rat zu nutzen bereit sind. Eigenmedikation im autonomen Sinne wird ausgeschlossen, und selbige käme für die betreffenden Personen auch nicht in Frage. Damit werden rezeptfreie Medikamente, von einzelnen Ausnahmen abgesehen, prinzipiell wie verschreibungspflichtige Präparate wahrgenommen und behandelt. So wurde in den Interviews deutlich gemacht, dass OTC-Produkte von dieser Befragtengruppe nicht per se als leichte, besonders gut verträgliche oder unkompliziert einzunehmende Medikamente erachtet werden. Ebenso wenig wird davon ausgegangen, dass rezeptfreie Arzneimittel sich leichter mit anderen (rezeptpflichtigen) Präparaten kombinieren lassen.

„Nein, also ein Medikament ist ein Medikament, egal, ob ich es auch so kriegen würde. […] Das muss schon fachmännisch beurteilt werden.“ (I-11w)

Nach eigener Darlegung suchen Interviewte aus dieser Gruppe insbesondere den eigenen Hausarzt öfter und regelmäßig auf. Das ausgeprägte Vertrauensverhältnis und die ärztliche Autorität wird so zur Richtschnur auch für Einsatzmöglichkeiten rezeptfreier Produkte.

„Wenn ich irgendwelche Probleme habe – und sind es auch nur kleine –, dann gehe ich selbstverständlich zum Arzt. Und ich halte mich nun mal ganz genau daran, was mir da verordnet wird. […] Auf eigene Faust unternehme ich nichts.“ (I‑19w)

Zudem geben die Interviewten an, in der Regel die Packungsbeilage des jeweiligen rezeptfreien Produkts zu berücksichtigen, wobei ihnen die strikte Befolgung der vom Arzt ausgesprochenen Empfehlungen nochmals deutlich wichtiger ist.

Der Gruppe der Komplementären gehören überwiegend Frauen ab 65 Jahre an.

Die Selektiven

Der zweite Typus wird hier als die Selektiven gefasst. Die Benennung rührt daher, dass in dieser Gruppe keine breit angelegte Affinität zur (regelmäßigen) OTC-Nutzung besteht, allerdings sehr wohl für ausgewählte Anwendungsfelder, wo ganz bestimmte Produkte wiederum rege oder sogar intensive Verwendung finden. Diese erkennbar selektive Fokussierung auf rezeptfreie Arzneimittel wird von den Interviewten dieses Typus mit einer „Tradition“ (I-12w) begründet, die auf familiäre Sozialisationseffekten zurückgeht. Vor allem im Bereich der Schmerz- und Erkältungsmittel sowie bei Verdauungs‑, Schlaf- und Hautproblemen wurden bereits vor Jahrzehnten positive und im Familienkontext eingeübte Erfahrungen mit bestimmten langlebigen Produkten gemacht, sodass es „schlicht dazugehört, das einfach zu nehmen“ (I-7m).

„Also, ich frage mich gar nicht, ob das jetzt unbedingt nötig ist. Und ich frage da auch niemand anderen oder so. Das ist mehr so eine Art Automatismus. Wenn ich merke, da ist was im Anmarsch, eine Erkältung oder so in der Art, dann ist das eine Selbstverständlichkeit.“ (I-38w)

„Liegt wahrscheinlich daran, dass Mutter das schon so gemacht hat. […] Haben wir schon immer so gemacht. Vielleicht verkläre ich das auch etwas, aber diese ganze Erinnerung gibt einem auch eine Sicherheit, oder nicht?“ (I-7m)

Auffällig ist, dass die Interviewten für die seit geraumer Zeit intensiv verwendeten OTC-Produkte andere Maßstäbe anlegen als bei anderen rezeptfreien Medikamenten. So wird den langjährig genutzten Medikamenten eine einwandfreie Zuverlässigkeit und Wirksamkeit unterstellt, sie können nach Dafürhalten der Befragten ohne Bedenken in nahezu allen Situationen und unterschiedlichsten Dosierungen genommen werden, wohingegen negative Effekte wie Interaktionen ausgeschlossen werden. Zugleich gibt es – anders als bei den beiden nachfolgenden Gruppen – keine ausgeprägte Offenheit gegenüber OTC-Arzneimitteln im Allgemeinen. Wenn sie sich neue rezeptfreie Produkten zulegen, wird üblicherweise die Packungsbeilage konsultiert und auch ärztlicher Rat eingeholt. Außerhalb der routinierten Anwendungskorridore verhalten sich die Selektiven damit durchaus vergleichbar mit den Komplementären. In den Interviews tritt keine große Motivation oder Neugier zutage, das eigene OTC-Portfolio zu erweitern.

„Ich weiß schon, was gut für mich ist. Von dem Rest halte ich mich eher fern.“ (I‑23w)

In dieser Gruppe befinden sich mehr Frauen als Männer, wohingegen ein breites Spektrum an Altersgruppen vertreten ist.

Die Präventiv-Prophylaktischen

Der dritte Typus von Befragten zeichnet sich dadurch aus, dass OTC-Produkte in erster Linie als Medikamente wahrgenommen werden, die der schnellen, unkomplizierten Vorbeugung und Verhütung von Erkrankungen dienen sollen. Aus diesem Grund tendieren die Zugehörigen dieses Clusters zu einem hohen und regelmäßigen Konsum entsprechender Produkte und achtet darauf, „immer einen ordentlichen Vorrat auf Lager zu haben“, um „für alle Eventualitäten gewappnet“ zu sein (I-15m).

Üblicherweise werden bei einem Anflug von unspezifischen Beschwerden (v. a. allgemeines Unwohlsein) bereits zu OTC-Produkten gegriffen. Beliebt sind unter den Interviewten Säfte zur Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte bei grippalen Infekten. Ebenfalls genannt werden Immunstimulanzien und ätherische Öle. Ein Teil in dieser Gruppe sieht es als vertretbar an, vorbeugend zu Analgetika wie Paracetamol oder Ibuprofen zu greifen. Letzteres wird v. a. mit dem Bestreben verbunden, gesundheitliche Schwächephasen nicht zulassen zu wollen und rezeptfreie Arzneimittel zur (teilweise dauerhaften) Leistungsverlängerung oder Leistungssteigerung zu nutzen. Personen, die dies äußern, berichten verbreitet vom Stress im Beruf und dem Wunsch, sich „stärken oder abhärten“ zu wollen (I-27m).

„Du kannst es Dir manchmal einfach nicht leisten, da etwas auszubrüten. Da kommt es gelegen, auf Nummer sicher zu gehen und nichts anbrennen zu lassen. […] Also, ich nehme das [Schmerzmittel] schon mal, um im laufenden Betrieb zu bleiben.“ (I-34w)

„Anfangs fand ich es auch komisch, aber dann habe ich festgestellt, dass ich mich einfach wohler fühle. Es verbietet einem so ein bisschen, krank zu werden. Glaube ich zumindest.“ (I-20w)

Anders als bei den Selektiven werden innerhalb des dritten Typus gerne neue Produkte ausprobiert, sodass die genutzte OTC-Palette ständig erweitert wird. Informationen und Erfahrungen werden sowohl aus der Familie, dem Freundes- und Bekanntenkreis als auch verbreitet durch gezielte Internetrecherchen eingeholt. Nach Bekunden der Befragten sind diese „immer auf der Suche“ nach neuen Mitteln, um „den eigenen Körper zu unterstützen und einfach die ganzen Abwehrkräfte auszubauen“ (I-15m).

Auffällig ist, dass die Interviewten OTC-Präparaten in relativ pauschaler Weise beträchtliches Vertrauen in Bezug auf intendierte Wirkungen und Nutzungssicherheit entgegenbringen. Packungsbeilagen werden in der Regel kaum gelesen und Dosierungsrichtwerte nicht als bedeutend empfunden, da man „sowieso so viel nehmen kann wie man gerade möchte oder braucht“ (I-40w).

„Also wirklich, diese Pillchen haben noch niemandem geschadet, die kann man bedenkenlos nehmen. Was sollen die schon anrichten? Ist harmlos, total harmlos.“ (I‑15m)

In dieser Gruppe sind Frauen und Männer ausgeglichen vertreten, wobei es sich eher um jüngere und berufstätige Personen unterhalb des Sample-Durchschnittsalters handelt.

Die (weitgehend) Autonomen

Diese Gruppe setzt sich aus Personen zusammen, die nach eigener Aussage „nur im alleräußersten Notfall“ (I-3m) eine Arztpraxis aufsuchen und dies normalerweise zu verhindern suchen. Aus diesem Grund werden gerade OTC-Medikamente als Instrumente der gezielten Selbstmedikation wahrgenommen, die in Verbindung mit einem „ordentlichen Gesundheitsbewusstsein“ (I-36w) dazu eingesetzt werden, Arztbesuche möglichst konsequent oder jedenfalls weitgehend zu vermeiden. Als Begründung hierfür wird teilweise ein Misstrauen gegenüber Ärzt*innen artikuliert, allerdings auch die Überzeugung, dass man sich selbst und seine Bedarfe am besten einschätzen könne.

„Sagen wir mal: Ich habe mit Ärzten bislang nicht die besten Erfahrungen gemacht. […] Deshalb möchte ich versuchen, möglichst viel allein zu regeln. […] Ich weiß selbst am besten, was gut für mich ist.“ (I-28m)

Entsprechend erfolgt bei dieser Gruppe normalerweise keine Verschreibung rezeptfreier Arzneimittel durch Ärzt*innen oder eine Empfehlung durch Apotheker*innen, sondern Produkte werden eigenständig erschlossen und ausgewählt.

Diese Gruppe von Interviewten greift auf eine relativ breite Palette von OTC-Produkten zu, wird zwecks regelmäßiger Recherche häufig auf neue Produkte aufmerksam und probiert diese bereitwillig aus. OTC-Arzneimittel werden verbreitet im Internet bestellt, wobei hier die Bestellung primär über Online-Apotheken erfolgt.

„Ich bin immer auf der Suche nach Dingen, die noch besser wirken und mir das Leben leichter machen.“ (I-17m)

Die Autonomen zeigen sich von OTC-Produkten überzeugt und unterstellen solchen Medikamenten im Grunde nur positive Eigenschaften. Ähnlich wie bei den Präventiv-Prophylaktischen wird bezweifelt, dass rezeptfreie Arzneimittel selbst bei nicht eingehaltenen Einnahmevorgaben bzw. abweichender Dosierung gesundheitliche Probleme bzw. Schäden verursachen können. So gelten ihnen OTC-Produkte prinzipiell als verlässlich, erprobt, einfach einzunehmen, verträglich und nebenwirkungsfrei. Allerdings tritt bei dieser Gruppe der Aspekt der beabsichtigten Leistungssteigerung nicht auf, der bei einem Teil der Präventiv-Prophylaktischen angeführt wurde.

In dieser Gruppe finden sich deutlich mehr Männer als Frauen, wobei die Interviewten ein mittleres Alter aufweisen.

Diskussion

Zusammenfassung und Befunde anderer Studien

Sowohl aus der ärztlich veranlassten medizinischen Therapie als auch aus der Selbstmedikation sind rezeptfreie Arzneimittel kaum noch wegzudenken. Dies bestätigen vorangegangene Studien, die eine hohe und regelmäßige Nutzung von OTC-Medikamenten unter Verbraucher*innen ausweisen [4, 14, 22, 28]. Nicht nur in anderen Arbeiten, sondern auch anhand der von den Autoren durchgeführten quantitativen [34] und hier präsentierten qualitativen Studie zeigt sich, dass schmerzhemmende Arzneimittel unter rezeptfreien Produkten besonders stark Verwendung finden [10, 14, 31].

Im Hinblick auf die zentrale Fragestellung konnten vier unterschiedliche Typen identifiziert werden. Diese decken ein breites Spektrum mit Blick auf OTC-bezügliche Einstellungen und Nutzungsmuster ab. Erstens sind Patient*innen vertreten, die rezeptfreie Medikamente ähnlich wie rezeptpflichtige Produkte sehen und grundsätzlich die ärztliche Rückbindung suchen (Die Komplementären). Zweitens gibt es Patient*innen, die in bestimmten, teils schmalen Anwendungskorridoren einen sehr selbstbezüglichen Umgang mit OTC-Produkten pflegen, weil diese ihnen aus familiären und langjährigen Nutzungsroutinen heraus bekannt sind (die Selektiven). Drittens neigt ein Teil der Interviewten zur verbreiteten Anwendung von rezeptfreien Medikamenten zu prophylaktischen und sogar leistungssteigernden Zwecken (die Präventiv-Prophylaktischen). Viertens fallen Patient*innen auf, die OTC-Medikamente als Schlüssel zu einer reinen Selbstmedikamentierung auffassen und auf die weitgehende Vermeidung von Arztbesuchen abzielen (die Autonomen).

Anders als bei der quantitativen Vorstudie ging es bei der qualitativen Untersuchung nicht darum, ein breites Einstellungsbild in Bezug auf rezeptfreie Arzneimittel unter ambulanten Patient*innen einzuholen. Vielmehr sollten mittels gezielter Nachrekrutierung aus der quantitativen Stichprobe [34] verschiedene Gruppen von OTC-Nutzer*innen prägnanztypisch voneinander abgegrenzt werden. Daher ist eine unmittelbare Vergleichbarkeit beider Untersuchungen nicht möglich. Allerdings zeigen sich mehrere Gemeinsamkeiten zwischen beiden Studien

  • In der quantitativen Ermittlung konnte aufgezeigt werden, dass ein erheblicher Anteil der Befragten zu einem relativ spontanen, leichtfertigen und weniger stark reflektierten OTC-Einsatz neigt. So gelten OTC-Präparate bei vielen Befragten als harmlos und werden mit geringen Nebenwirkungen verbunden. Ähnlich viele Befragte glauben, dass OTC-Medikamente leistungssteigernd wirken oder die gesundheitliche Erholung nach einer Erkrankung unterstützen. Auch im qualitativen Sample sind zwei Typen von Interviewten identifiziert worden, die ähnliche Einstellungscluster verbreitet vertreten.

  • In der quantitativen Studie geben Männer über die Altersgruppen hinweg gegenüber Frauen merklich häufiger an, dass OTC-Produkte harmlos seien, nur geringe Nebenwirkungen hätten, problemlos bei Bedarf genommen werden könnten, gut verträglich seien und sich gut zur Stärkung eigneten. Auch im qualitativen Sample unterstellen männliche Interviewte im berufstätigen Alter rezeptfreien Arzneimitteln in stärkerem Maße solche Eigenschaften als Frauen.

  • In der quantitativen Befragung gibt knapp die Hälfte der Befragten an, üblicherweise vor dem Kauf bzw. der Einnahme von OTC-Präparaten keinen Rat einzuholen oder sich mit Blick auf Wirkungen, Risiken und Nebenwirkungen zu informieren; 54 % nennen eine in der Regel erfolgende Beratung durch den Hausarzt und/oder Apotheker. Auch im qualitativen Sample legt lediglich ein Teil der Interviewten Wert darauf, Ärzt*innen oder Apotheker*innen zu OTC-Präparaten zu konsultieren, wobei dies im vorliegenden Fall erkennbar häufiger (ältere) Frauen sind.

Auch in den Ergebnissen der hier vorgestellten Studie verbinden viele hausärztliche Patient*innen OTC-Medikamente mit dem Potenzial, mehr Eigenverantwortung über ihre Gesunderhaltung zu gewinnen und bringen diese Medikamentengruppe oft mit Bagatellerkrankungen, einer niedrigen Dosierung und einer schwachen Wirkung in Verbindung [3, 35]. Dies deckt sich mit der Literaturlage [2, 4, 7, 22]. Eine Metaanalyse von Gualano et al. hat gezeigt, dass bis zu 50 % der Erwachsenen zur Anwendung von OTC-Produkten neigen, ohne Ärzt*innen oder andere Gesundheitsakteure anzusprechen [19]. Knopf et al. [22] sehen eine große Mehrheit der Befragten rezeptfreie Arzneimittel als probat an, um Beschwerden zu behandeln, die einen Arztbesuch eher nicht rechtfertigen. Zugleich zeigen die Ergebnisse unserer Studie deutlich, dass es einen Teil hausärztlicher Patient*innen gibt, der eine einseitig positive Sicht auf OTC-Präparate vertritt und daher zu einer Unterschätzung von Risiken und Nebenwirkungen neigt, wenn es etwa um die Frage von Überdosierungen, Interaktionen mit anderen Medikamenten oder eine vermeintlich prophylaktisch-leistungssteigernde Nutzung geht. Insbesondere gilt dies für Männer im Sample, bei denen eine größere Leichtfertigkeit zur Anwendung zu bestehen scheint. Damit geht oftmals auch eine geringere Bereitschaft zur ärztlichen Konsultation einher.

Die leichte Verfügbarkeit rezeptfreier Präparate und ihre Omnipräsenz in der Werbung kann über mögliche Nebenwirkungen hinwegtäuschen und die Anwendung der betreffenden Arzneimittel verharmlosen [7]. Umso wichtiger ist es daher, dass bei Patient*innen eine realistische Vorstellung von den Möglichkeiten und Risiken von OTC-Produkten gegeben ist. Hierbei spielt neben der Beratung durch Apotheker*innen gerade die vertrauensvolle, langjährige Begleitung durch Hausärzt*innen sowie ihre kontinuierliche Informations- und Beratungstätigkeit eine zentrale Rolle [15, 35]. Insgesamt erscheint es von besonderer Wichtigkeit, dass Hausärzt*innen ihre Patient*innen regelmäßig auf deren Konsum rezeptfreier Arzneimittel ansprechen, Multimedikation bzw. Multimorbidität konsequent berücksichtigten und entsprechend passende OTC-Medikamente empfehlen [16, 24]. Beispielsweise kann im Rahmen einer multimodalen Schmerztherapie durch eine adäquate therapeutische Einstellung einer falschen Einnahme von OTC-Analgetika vorgebeugt und so das Auftreten unerwünschter Nebenwirkungen oder eine potenziell schädliche doppelte Anwendung von nichtsteroidalen Antirheumatika vermieden werden [23, 33]. Auf diesem Weg kann verhindert werden, dass die medikamentöse Therapie nicht zu einer Verschlimmerung der Vorerkrankungen und damit zu einer Verschlechterung des Gesundheitszustands führt [26, 36]. Bereits eingerichtete und bewährte Instrumente wie das Grüne Rezept zur hausärztlichen Empfehlung apothekenpflichtiger OTC-Präparate könnten in diesem Zusammenhang noch konsequenter genutzt werden.

Nicht zuletzt ist es auch bei der Einnahme rezeptfreier Produkte unabdingbar, dass Patient*innen darauf hingewiesen werden, alle gesundheitlichen Auffälligkeiten zeitnah ihrem behandelnden Arzt zu schildern [23]. Gerade in einer Zeit wachsender Selbstmedikation fällt Hausärzt*innen eine unverzichtbare Rolle als Ansprechpartner*innen zu, um Orientierung und Sicherheit für Patient*innen zu gewährleisten [11]. Häufig wissen Medikamente verordnende Ärzt*innen jedoch nicht Bescheid, welche OTC-Produkte zusätzlich genommen werden, was ein erhöhtes AMTS-Risiko für Patient*innen bedeuten kann [2, 3]. Es wäre ratsam, diesem Anliegen der öffentlichen Gesundheit mehr Aufmerksamkeit zu schenken und Initiativen (massenmediale Kampagnen, staatliche Maßnahmen) zu fördern, um Patient*innen stärker auf die Risiken im Zusammenhang mit dem Konsum von Arzneimitteln ohne ärztliche Konsultation aufmerksam zu machen.

Stärken und Schwächen

Die vorliegende qualitative Studie war sowohl im Hinblick auf die Konzeption als auch Rekrutierung der Interviewten mit der vorangegangenen quantitativen Befragung verkoppelt. Dadurch war das entwickelte Instrument belastbar abgestützt. Zudem bot die qualitative Untersuchung die Gelegenheit einer ganzheitlichen Betrachtung von OTC-Nutzer*innen in der hausärztlichen Patientenschaft. Durch Ableitung der präsentierten Typen konnten in gebündelter Form Befunde aus der Voruntersuchung bestätigt, aber auch weiterführende Erkenntnisse gewonnen werden.

Dennoch unterliegt die Studie verschiedenen Einschränkungen, die zu reflektieren sind. So kann die qualitative Arbeit aufgrund ihres regionalen Rekrutierungsschwerpunktes und kleinen Samples keinen repräsentativen Anspruch erheben. Auch erfolgte von vorneherein eine Fokussierung auf solche Patient*innen, die häufig bzw. regelmäßig Gebrauch von OTC-Produkten machen, wodurch eine direkte Übertragbarkeit auf das Gesamtkollektiv hausärztlicher Patient*innen unzulässig ist. Ferner ist zu bedenken, dass aufgrund der Art der Rekrutierung möglicherweise bestimmte abgeleitete Typen im Sample unterrepräsentiert sind, etwa jene Patient*innen, die eine weitgehende Selbstmedikation pflegen und Arztkontakte nach Möglichkeit vermeiden (die Autonomen).

Wichtig ist zu erwähnen, dass es in dieser Studie allgemein um rezeptfreie Medikamente und deren Image bzw. wahrgenommene Potenziale bei Patient*innen ging, nicht um konkrete Medikamentengruppen, Produkte oder Anwendungssituationen. Dies differenzierter zu beleuchten, sollte Aufgabe von Folgestudien sein. Zudem sollten künftige Studien die Sichtweisen und Erfahrungen von Ärzt*innen und Apotheker*innen einbeziehen. Hierzu liegen bislang nur vereinzelte Arbeiten vor [18].

Schließlich ist selbstkritisch zu bemerken, dass die meisten Fragen aus der quantitativen Vorstudie bewusst adaptiert wurden. Die Fragen bzw. Items, mit denen die Interviewten konfrontiert wurden, wurden zwar so gestellt, dass man über sie in ein offenes Gespräch kommen konnte. Sie haben ihren Ursprung allerdings erkennbar im quantitativen Paradigma.

Schlussfolgerungen

Im Zuge der qualitativen Interviewstudie konnte aufgezeigt werden, dass hausärztliche Patient*innen in Bezug auf rezeptfreie Medikamente stark unterschiedliche Einstellungen und Nutzungsgewohnheiten vertreten. Hierzu konnten im Sample vier voneinander abgrenzbare Prägnanztypen bestimmt werden. Die verbreitete Wahrnehmung von rezeptfreien Arzneimitteln als unkompliziert anzuwendende, niedrig dosierte und schwach wirksame Produkte korrespondiert nicht unbedingt mit den tatsächlichen Chancen und Risiken einer OTC-Selbstmedikation. Insbesondere ein Teil der Männer im Sample zeigt eine gesteigerte Anwendungsbereitschaft und neigt zur Unterschätzung von möglichen Nebenwirkungen. Vor dem Hintergrund der Ergebnisse ist die Beratung durch Ärzt*innen und Apotheker*innen von großer Bedeutung.

Fazit für die Praxis

  • Rezeptfreie Medikamente sind in der Werbung stark präsent, die Nachfrage nach ihnen groß. Es stellt sich die Frage, wie Verbraucher*innen und Patient*innen auf solche OTC-Produkte („over-the-counter“) blicken und welche Nutzungsgewohnheiten sie praktizieren.

  • Im Zuge der Studie konnten vier Typen von OTC-Nutzer*innen identifiziert werden. Dabei fallen sowohl Nutzer*innen auf, die im Umgang mit OTC-Produkten vorsichtig sind und ärztlichen Rat suchen als auch Personen, die rezeptfreie Arzneimittel sehr autark nutzen. Ein Teil der Interviewten fällt durch eine einseitig positive Sicht auf OTC-Präparate auf, die mit einer erkennbaren Unterschätzung von Risiken und Nebenwirkungen einhergeht.

  • Angesichts der leichten Verfügbarkeit rezeptfreier Medikamente und ihrer Präsenz in der Öffentlichkeit ist es wichtig, dass bei Patient*innen realistische Vorstellungen von den Möglichkeiten und Risiken von OTC-Produkten gegeben sind. Neben der Beratung durch Apotheker*innen spielt die Begleitung durch Hausärzt*innen sowie ihre kontinuierliche Informations- und Beratungstätigkeit eine zentrale Rolle.