Der plötzliche Kindstod ist ein schwerwiegendes und traumatisches Ereignis. Bis heute ist die genaue Pathophysiologie nicht ganz geklärt. Präventionsmaßnahmen wie das Schlafen des Säuglings in der Rückenlage in einem eigenen Kinderbett ohne der Gebrauch von Kissen und Decken sind empfohlen, um das SIDS-Risiko („sudden infant death syndrome“) zu senken. Eine Vielzahl von unterstützenden Programmen wurde in den letzten 20 Jahren umgesetzt, u. a. ein niedrigschwelliges Projekt in der Stadt Hamm.

Einleitung

Der Begriff plötzlicher Kindstod (SIDS) wird verwendet, wenn ein Säugling im Alter < 1 Jahr im Schlaf plötzlich und unerwartet verstirbt. Die Untersuchung der Todesumstände, inklusive einer vollständigen Autopsie, ergibt keine andere Todesursache [5]. Zu den SIDS-Risikofaktoren zählen eine Frühgeburt des Säuglings (Geburt vor der 37. Schwangerschaftswoche; [17]), männliches Geschlecht [1, 24] sowie das Aufwachsen in einer Familie mit einem niedrigen sozioökonomischen Status [1]. Weitere Risikofaktoren sind das Schlafen in Bauch- oder Seitenlage [11] und auf weichen Liegeflächen [34], das Teilen des Bettes mit den Eltern oder einer weiteren Person [7], eine Überwärmung während des Schlafs (z. B. durch Decken und Kissen; [3]) sowie das Rauchen während der Schwangerschaft und nach der Geburt [20, 28]. Die letzteren Faktoren sind allesamt modifizierbar und somit für Interventionsmaßnahmen relevant.

Aktuelle SIDS-Raten variieren stark und reichen von 0,05 Todesfällen pro 1000 Lebendgeborener (LG) in Schweden bis zu 0,39 Todesfällen pro 1000 LG in den USA [29]. Damit gehört der plötzliche Kindstod in den Industrieländern zu den häufigsten Todesursachen von Säuglingen im ersten Lebensjahr nach der Neonatalperiode [29, 33]. Die SIDS-Inzidenz ist seit den 1990er-Jahren weltweit rückläufig, nachdem mittels diverser Kampagnen über Risikofaktoren des plötzlichen Kindstods aufgeklärt wurde [10]. In Deutschland verstarben 2019 107 Säuglinge an SIDS, womit die Inzidenz bei 0,14 pro 1000 LG lag. Auch in Deutschland ist die SIDS Inzidenz seit 30 Jahren stark rückläufig ([32, 33]; Abb. 1).

Abb. 1
figure 1

Inzidenz des plötzlichen Kindstods in Deutschland von 1981–2019. (Eigene Darstellung – Daten aus [32, 33])

Die hohen Rückgänge der Fallzahlen aus der Periode 1990 bis 2000 (je nach Land bis zu knapp 80 %) sind mittlerweile – bei niedrigeren Fallzahlen – deutlich geringer [29]. Um die Erfolge bei der Prävention des plötzlichen Kindstods zu sichern und eine weitere Reduktion der Fallzahlen zu erreichen, müssen Public-Health-Kampagnen aufrechterhalten und neue Maßnahmen etabliert werden. In der Stadt Hamm wurde in den vergangenen Jahren eine gezielte, niedrigschwellige Aufklärungs- und Informationskampagne zu SIDS-Risikofaktoren durchgeführt, die die Eltern aller in den teilnehmenden Kliniken geborenen und anschließend kinderärztlich betreuten Kinder erreichen sollte.

Die vorliegende Arbeit beschreibt die Evaluation dieser Kampagne auf der Basis der im Projekt erhobenen Daten. Ergänzt wird dies durch eine schnelle systematische Literaturübersicht zum aktuellen Forschungsstand bezüglich der Prävention des plötzlichen Kindstods.

Methoden

Rapid Review

Zur Literaturrecherche wurde die Datenbank PubMed im Zeitraum von Oktober und Dezember 2019 mit den Schlüsselbegriffen „parents/mother/father/caregiver/infant AND intervention/health campaign/education AND sudden infant death syndrome/cot death/sudden unexpected infant death“ durchsucht. Die Literatursuche ergab eine Trefferanzahl von n = 435 Artikeln, die zwischen 2004 und 2019 veröffentlicht wurden (Abb. 2). Der Cut-off wurde gewählt, da ab ca. 2000 der Rückgang der SIDS-Inzidenz nur noch gering war [32, 33]. Ausgeschlossen wurden Interventionen bei Krankenhauspersonal bezüglich SIDS-Risikofaktoren. Die Referenzen der eingeschlossenen Artikel wurden auf weitere relevante Publikationen durchsucht.

Abb. 2
figure 2

PRISMA-Fließdiagramm zum Suchprozess

Die eingeschlossenen Artikel wurden mittels einer Datenextraktionstabelle zusammengefasst (Tabelle auf Anfrage bei den Autoren). Aufgrund der Heterogenität der Studien wurde keine Metaanalyse durchgeführt.

Projekt SIDS Hamm

Das Projekt SIDS Hamm zur Prävention des plötzlichen Kindstods fand in der Stadt Hamm in Nordrheinwestfalen statt. Im Rahmen des Projekts wurde bei Müttern/Eltern von Neugeborenen eine praxisbegleitende Datenerhebung sowie eine Intervention durchgeführt mit dem Ziel die Etablierung von SIDS-Präventionsmaßnahmen zu fördern. Durchgeführt wurde die praxisbegleitende Datenerhebung im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen (U2–U4) im Evangelischen Krankenhaus Hamm, in der St. Barbara Klinik Hamm-Heesen sowie in 10 Kinderarztpraxen in Hamm. Die Intervention sowie Erst- und Folgebefragung wurden zwischen 2011 und 2018 Mütter/Eltern angeboten, deren Kinder in diesem Zeitraum in Hamm zur Welt kamen.

Intervention und Datenerhebung

Nach der Geburt wurde mit den Müttern/Eltern ein Aufklärungsgespräch geführt und sie wurden von Kinderärzten/innen oder von geschulten Kinderkrankenpfleger/innen anhand eines neu entwickelten nonverbalen Flyers/Plakats über SIDS-Präventionsmaßnahmen informiert. Zusätzlich erhielten die Eltern in den Geburtskliniken einen Schlafsack für die Neugeborenen. Nach dem Aufklärungsgespräch wurde ein Fragebogen über geplante SIDS-Präventionsmaßnahmen (u. a. geplante Schlafposition und Schlafumgebung des Säuglings) sowie zur Soziodemografie ausgegeben, den die Teilnehmer/innen selbst ausfüllten. Die Fragebögen standen in Deutsch, Englisch, Türkisch, Polnisch und Russisch zur Verfügung. Nach Abschluss der ersten Befragung wurden die Teilnehmer/innen auf die Zweitbefragung nach 3–4 Monaten hingewiesen. Um den organisatorischen Aufwand im Rahmen der Praxisroutine vor dem Hintergrund des Datenschutzes und des Wechsels der Versorgungseinrichtung gering zu halten, wurden Teilnehmer/innen der Erst- und Zweitbefragung nicht per Kennungs-ID gelinkt, d. h. Erst- und Folgebefragungsdaten konnten nicht zusammengeführt werden.

Im Rahmen weiterer kinderärztlicher Untersuchungen wurden dann erneut im Sinne eines Follow-up Informationen in 10 verschiedenen Kinderarztpraxen in der Stadt Hamm erhoben. Alle Elternteile mit einem Säugling im Alter von 3–4 Monaten wurden gebeten an der Folgebefragung teilzunehmen. Das medizinische Fachpersonal befragte die Eltern beim Praxisbesuch, die standardisierten Fragebögen konnten direkt vor Ort ausgefüllt werden. Die Fragebögen wurden als Teil der kinderärztlichen Routine eingesetzt. Die Ethikkommission der Ärztekammer Westfalen-Lippe und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster hat bestätigt, dass unter der Bedingung, dass die Daten anonym und dem praxisinternen Standard für Routineuntersuchungen entsprechend erhoben würden, kein Ethikvotum notwendig sei (AZ:2022-173-f-N). Alle Ärzte und Ärztinnen hielten sich dabei an die ethischen Grundsätze gemäß der Deklaration von Helsinki. Das Ausfüllen aller Fragebogen erfolgte anonym, die Fragebögen wurden vor Ort gesammelt und gesichert aufbewahrt. Ab 2017 wurde das Datenmanagement durch die beteiligte wissenschaftliche Einrichtung übernommen.

Dateneingabe und -analyse

Durchgeführt wurden deskriptive Analysen und logistische Regressionsanalysen. Mittels der Daten der 1. Follow-up-Befragung wurde die Wahrscheinlichkeit für die Einhaltung der empfohlenen Schlafposition und Schlafumgebung modelliert. Die Variable „umgesetzte Schlafposition des Säuglings“ wurde zusammengefasst in empfohlene Schlafposition (Rückenlage) und nicht empfohlene Schlafposition (Seiten- und Bauchlage). Von einer empfohlenen Schlafumgebung wurde ausgegangen, wenn der Säugling in einem eigenen Bett im Elternschlafzimmer mit einer Zimmertemperatur von 15–20 °C geschlafen hat und als Bettzeug nur ein Schlafsack verwendet wurde.

Ergebnisse

Literaturübersicht

Studienort, Zielpopulation und Zielverhalten

In den Rapid Review wurden 17 Artikel eingeschlossen. Davon wurden 8 Interventionen in den USA [4, 6, 12, 13, 18, 21,22,23], 3 in Neuseeland [2, 8, 19], 2 in Deutschland [25, 31] sowie jeweils eine in Argentinien [27], Frankreich [9], Brasilien [15] und Norwegen [14] durchgeführt. Am häufigsten rekrutiert wurden die Teilnehmer/innen im Krankenhaus nach der Entbindung [4, 6, 9, 12, 15, 18, 21,22,23, 25, 27]. In 8 Untersuchungen wurden gezielt SIDS-Risikogruppen miteingeschlossen [2, 6, 13, 18, 19, 21,22,23]. Am häufigsten abgefragt wurden Wissen und Umsetzung zur Schlafposition des Säuglings, [2, 4, 6, 9, 12,13,14,15, 19, 23, 25, 27, 31], zum Bed-sharing-Verhalten [2, 9, 13, 14, 19, 21, 23, 27], zum Schlafort des Säuglings [9, 12, 13, 18, 19, 25, 27] sowie zum Rauchverhalten im Haushalt [4, 9, 14, 19, 25].

Studiendesign/Interventionsstrategien

Von 17 eingeschlossenen Artikeln waren 8 randomisierte kontrollierte Studien (RCT; [2, 6, 9, 15, 18, 19, 21, 22]), 5 Interventionsstudien ohne Randomisierung [4, 8, 14, 23, 27], 3 Querschnittsanalysen [12, 25, 31] sowie eine Kohortenstudie [13]. Die Outcomes wurden von den Eltern in allen Studien selbstberichtet. 5 Interventionen beinhalteten außer der Wissensvermittlung zusätzliche Interventionselemente wie die Vergabe von Kinderbetten [2, 13, 19], Babydecken [4] oder Schlafsäcken [31]. Weitere Interventionsstrategien beinhalteten Unterrichtseinheiten mit praktischer Demonstration der empfohlenen Schlafposition, anhand von Babypuppen [15], SIDS-Aufklärung per DVD [12] oder SIDS-Aufklärung per Online-Bildungstool [8].

Interventionseffekte – Schlafposition

Insgesamt zeigte sich eine hohe Prävalenz der Rückenlage als gewählte Schlafposition beim Säugling, v. a. in Untersuchungen der vergangenen 5 Jahre [6, 13, 19]. In 4 Untersuchungen wählten > 90 % [6, 9, 13, 19] und in weiteren 4 Untersuchungen > 75 % der Eltern die empfohlene Schlafposition [12, 14, 23, 27].

Interventionseffekte – Schlafort und „bed-sharing“

Ein Anstieg der Kinderbettnutzung konnte bei 3 Interventionen beobachtet werden [13, 25, 27], bei einer davon nicht statistisch signifikant [25]. Besonders bewährt haben sich Ansätze in denen Kinderbetten vergeben wurden [13, 19]. In einer Untersuchung konnte durch diesen Interventionsansatz die Kinderbettnutzung von 51 % auf 90 % erhöht werden [13].

Interventionseffekte – Rauch- und Stillverhalten

Interventionen zum Rauch- und Stillverhalten waren insgesamt wenig erfolgreich. Eine statistisch signifikante Verringerung des Rauchverhaltens im Haushalt und in der Umgebung des Säuglings konnte nur in einer Untersuchung beobachtet werden [19]. Auch die Einhaltung anderer SIDS-Präventionsmaßnahmen ließ mit der Zeit nach [6, 21, 22].

SIDS Hamm Ergebnisse

An den zwei Befragungen der SIDS Hamm Kampagne nahmen insgesamt 3007 (Baseline Befragung) und 2245 (1. Follow-up nach 3 Monaten) Eltern-Säuglings-Paare teil. Zwischen den beiden Studienpopulationen gab es, außer beim Migrationshintergrund, keine Unterschiede bezüglich der demografischen Merkmale (Tab. 1).

Tab. 1 Stichprobenbeschreibung – Neugeborenen und Follow-up-Befragung

Risikofaktoren des plötzlichen Kindstods

Insgesamt 2609 (87 %) Teilnehmer/innen der Erstbefragung planten den Säugling in einem eigenen Kinderbett im elterlichen Schlafzimmer schlafen zu lassen. Im Follow-up setzten dies 1844 (82 %) der Eltern um. Den Säugling mit im Elternbett schlafen zu lassen („bed-sharing“) planten 67 (2 %) der Eltern, im Follow-up waren es 184 (8 %), die sich das Bett mit dem Säugling geteilt hatten. In Bezug auf das Stillverhalten gaben 532 (18 %) Mütter bei der der Erstbefragung an, nicht stillen zu wollen, im 3‑Monats-Fragebogen lag der Anteil der nicht-stillenden Mütter dann bei 46 % (Tab. 2).

Tab. 2 Geplante und umgesetzte SIDS („sudden infant death syndrome“) -Präventionsmaßnahmen

Ergebnisse der logistischen Regressionsmodelle

Insgesamt wurden eine empfohlene Schlafumgebung im Follow-up bei 1021 (46 %) und die empfohlene Schlafposition bei 2002 (89,2 %) Säuglingen angegeben. Wichtige Prädiktoren zur Einhaltung des empfohlenen Schlafverhaltens (Umsetzung der empfohlenen Schlafumgebung, Rückenlage) waren u. a. eine SIDS-Aufklärung durch den/die Kinderarzt/ärztin, die Nutzung des Schlafsacks sowie das Alter der Mütter (Tab. 3 und 4).

Tab. 3 Logistisches Regressionsmodell – empfohlene Schlafumgebung umgesetzt
Tab. 4 Logistisches Regressionsmodell – Rückenlage umgesetzt

Diskussion

Die Auswertung der Befragungen im SIDS-Präventionsprojekt ergab einige Diskrepanzen zwischen den geplanten und umgesetzten SIDS-Präventionsmaßnahmen. Auch in vergangenen Untersuchungen setzten Eltern die empfohlenen Maßnahmen nur unzureichend um [6, 19, 21]. Die Ergebnisse des Rapid Reviews legen nahe, dass Empfehlungen zur Schlafposition bereits häufig einhalten werden, beim „bed sharing“ hingegen besteht Verbesserungsbedarf. Familien mit einem niedrigen sozioökonomischen Status könnten finanzielle Schwierigkeiten haben, dem Säugling ein eigenes Kinderbett zur Verfügung zu stellen. Besonders hier kann die Vergabe von Kinderbetten und Schlafsäcken Sinn machen [13]. Zur Reduktion der Rauchens im Haushalt sollte im Rahmen von SIDS-Interventionen weiterhin aufgeklärt werden, jedoch könnten gezielte Anti-Raucher-Kampagnen, Nikotinersatztherapien, Sportinterventionen oder finanzielle Anreize nötig sein, um eine langfristige Rauchentwöhnung der Eltern zu ermöglichen [30].

Generell bleibt die SIDS-Aufklärung durch den/der Kinderarzt/ärztin wichtig. So zeigte sich durch die pädiatrische Aufklärung ein positiver Effekt auf die Wahrscheinlichkeit zur Einhaltung der empfohlenen Schlafposition und Schlafumgebung des Säuglings. Jüngere Mütter (v. a. zwischen 21 und 25 Jahren) setzten die Empfehlungen zur Schlafposition und zur Schlafumgebung seltener um. Diese sollten deshalb bei Präventionsanstrengungen besonders angesprochen werden, insbesondere auch, weil junges Alter der Mutter in Zusammenhang mit einem niedrigen Geburtsgewicht des Säuglings und erhöhter perinataler Mortalität steht [16]. Eltern mit Migrationshintergrund setzten empfohlene Maßnahmen (insbesondere zur Schlafumgebung) etwas seltener um. Hier gilt es, mögliche Gründe gemeinsam zu diskutieren und die Zusammenhänge mit dem sozioökonomischen Status zu berücksichtigen.

Zu den Stärken der SIDS Hamm Kampagne gehören die hohe Teilnehmeranzahl, die Verwendung von konsistentem nonverbalem Informationsmaterial (Flyer) durch alle beteiligten Einrichtungen sowie die Messung der Umsetzung der SIDS-Präventionsmaßnahmen. Zudem wurde eine Vielzahl an SIDS-Präventionsmaßnahmen thematisiert. In vergleichbaren Studien in Deutschland wurde sich eher auf einzelne Risikofaktoren beschränkt [25, 31].

Limitationen

Zu berücksichtigende Schwächen liegen in der fehlenden Möglichkeit, für die Evaluation Teilnehmende der Erst- und Zweitbefragung miteinander zu verlinken. Allerdings ist dennoch von einer erheblichen Überschneidung der Befragungskollektive auszugehen, weil dieselbe Gruppe in geringem zeitlichem Abstand in den Praxen erreicht wurde. Eine Verzerrung aufgrund der Selbstberichte im Sinne einer sozialen Erwünschtheit der Angaben erscheint möglich, zudem gab es über die Zeit leichte Veränderungen bei den Fragebogeninhalten.

Ausblick

Zukünftig könnten vermehrt zielgruppenspezifische Interventionen nötig sein, um gezielt Präventionslücken zu schließen. Regelmäßige und angepasste Aufklärungsarbeit zu SIDS-Präventionsmaßnahmen durch Pädiater/innen sowie durch das Krankenhauspersonal bleibt weiterhin unerlässlich. Hierbei kann auf die Leitlinien der der AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften) hingewiesen werden [26]. Digitale Ansätze könnten helfen, kosteneffizient und gezielt Eltern zu erreichen [8].

Fazit für die Praxis

  • Der plötzliche Kindstod ist selten geworden, diese Entwicklung ist durch gezielte Präventionsmaßnahmen aufrechtzuerhalten und weiter zu verbessern.

  • Gute Gelegenheiten dazu bieten die U3- und U4-Vorsorgeuntersuchungen und die Nutzung nonverbaler grafischer Hilfsmittel (Flyer/Poster) durch alle Beteiligten.

  • Bei der SIDS-Prävention („sudden infant death syndrome“) ist ein Fokus auf SIDS-Risikogruppen zu legen; eine enge Kooperation von Kliniken, kinderärztlichen Praxen und Sozialdiensten ist wichtig.