Zusammenfassung
Hintergrund
Die Hauptursache für das Ausscheiden von Mitarbeitenden aus der ambulanten Pflege sind gesundheitliche Gründe. Ein unterstützendes betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) stößt bisher in Klein- und Kleinstbetrieben an seine Grenzen. Ein Projekt der Gesundheitskonferenz Stuttgart in Kooperation mit der Hochschule Esslingen setzt an diesem Problem für kleine ambulante Pflegedienste an.
Zielsetzung
Konkrete Ansatzpunkte für kleine ambulante Pflegedienste in Stuttgart, an denen ein BGM ansetzen kann.
Material und Methoden
Expert*inneninterviews mit 7 Leitungskräften kleiner ambulanter Pflegedienste in Stuttgart. Auswertung nach Meuser und Nagel. Diskussion mit Literatur.
Ergebnisse
Die Betriebe zeichnen sich durch eine starke Partizipation der Mitarbeitenden, ein persönliches Betriebsklima und eine flexible Anpassung der Organisation aus. Als zentrales Instrument zur betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) dient die Dienst- und Tourenplanung. Der Prozess des BGM verläuft nicht strukturiert und eher spontan. Die Leitungskräfte sind engagiert bis hin zur Bereitschaft zu Einschränkungen zu ihrem persönlichen Nachteil.
Diskussion
Die gute gesundheitliche Situation in den Betrieben rührt entscheidend von dem Engagement der Leitungskräfte her. Die betriebsinternen Strukturen bieten insgesamt gute Voraussetzungen für einen Teil der BGF. Dem steht aber ein hoher betriebswirtschaftlicher und Personaldruck entgegen. Lücken zu einem BGM erklären sich vermutlich durch ein Wissensdefizit seitens der Leitungskräfte. Besonders im Bereich der Personalentwicklung bezüglich gesunder Führung sowie beim Bewältigungsverhalten ergeben sich weitere Entwicklungspotentiale.
Abstract
Background
The main reason for retirement of home care nursing employees is their health. Supportive healthcare management has already reached its limits in small businesses. A project of the Stuttgart health conference, in cooperation with the University of Applied Sciences in Esslingen, has worked on this problem in small home care nursing services in Stuttgart.
Objective
Concrete starting points for operational healthcare management in small home care nursing services in Stuttgart.
Material and methods
Expert interviews with seven executives in home care nursing services in Stuttgart. Analysis according to Meuser and Nagel. Discussion with literature.
Results
The small businesses are characterized by strong employee participation, an intimate business climate and high flexibility in organizational structures. Shift and schedule planning are central instruments for workplace health promotion. The healthcare management process is not structured but is more spontaneous. The executives are very dedicated and are even willing to accept limitations to their own detriment.
Conclusion
The good health situation in the businesses is significantly attributable to the engagement of the executives. Internal business structures provide good foundations for a part of workplace health promotion. On the other hand, there is also high business pressure and understaffing. Deficits in healthcare management can probably be explained by a deficit of knowledge on this topic among the managers. Especially in human resource development, there is additional development potential with respect to healthy leadership as well as coping behavior.
Abbreviations
- BGM:
-
Betriebliches Gesundheitsmanagement
- bpa:
-
Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste
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Kahnt, F., Wihofszky, P. & Ohm, HP. Betriebliches Gesundheitsmanagement in der ambulanten Pflege. Präv Gesundheitsf 15, 21–26 (2020). https://doi.org/10.1007/s11553-019-00734-3
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