Zusammenfassung
Hintergrund
In der Freizeitforschung wird aktuell der terminologische Wandel von Wellness zu „Healthness“ forciert [10]. Der sich in einer Orientierungskrise befindenden Tourismusbrache scheint sich hierin eine Möglichkeit zu bieten, vom Terminus Wellness Abschied zu nehmen, um sich neu zu positionieren. Gerade vor dem Hintergrund der sich ändernden Präventionsgesetzgebung bedarf es einer kritischen und umfassenden Reflexion bestehender gesundheitstouristischer Angebote. Dieser Prozess sollte perspektivisch zu systemischen als auch strukturellen Innovationen führen. Basis hierfür kann eine adäquate Gesundheitsbildung sein.
Fragestellung und Ziele
Hier wird der Frage nachgegangen, welchen Anteil Gesundheitsbildung im touristischen Setting perspektivisch im Kontext von nachhaltiger Gesundheitsförderung leisten kann. Die Beantwortung dieser Frage führt zum Begriff „informelle Gesundheitsbildung“. Hierbei geht es um die Ziele Verhaltensänderung und Steigerung subjektiver Lebensqualität. Gesundheitspädagogik ist in diesem Setting eine bislang kaum genutzte Ressource, nicht nur für die Träger der Gesundheitskosten sondern auch für deren Nutzer.
Ergebnis
Wohnortferne Gesundheitszentren stellen Verortungen informeller Bildung dar, die sich sehr für Gesundheitsbildung eignen. Hier bieten sich hervorragende Möglichkeiten, um über positive Erlebnisse nachhaltiges Lernen zu forcieren. Im Kontext selbst organisierten, entdeckenden Lernens erhalten derlei zu entwickelnde pädagogische Interventionen, die von Attributen wie Helfen, Begleiten und Schützen gekennzeichnet sind, mehr Bedeutung.
Abstract
Background
There is a current trend in leisure research from using the term “wellness” to using “healthness”. This trend can be seen as an opportunity for the tourism industry, which is currently seeking new orientation. The new law of prevention in Germany- the “Gesetz zur Förderung der Prävention” which aims to encourage disease/illness prevention is a further reason for a review of the health tourists pallette. This process should lead to structural and systematic innovation. Basis for this appears to be good basic health education.
Questions and aims
This paper tries to analyze which role health education in the tourist setting plays towards a sustainable health promotion. The answer of this question is found in the pedagogical field of “Informal Health Education” Aims of this pedagogical solutions are behaviour modifications and the enhancement of health-related subjective quality of life. However, such health education systems are currently rarely used resources, not only by institutions of health costs but also of by their users.
Results
Health resorts which are far away from home represent locations of informal education which is suitable for health education. This will provide excellent opportunities to enforce sustainable learning. In the context of self organised, discovering learning which will gain more importance by a to be developed pedagogic interventions. This interventions are characterized by terms such as helping, accompanying and protecting.
Literatur
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (2011) Innovativer Gesundheitstourismus in Deutschland – Leitfaden. Eigendruck, Berlin, S 28
Casens M (2013) Xsund leben in der Olympiaregion Seefeld. Unveröffentlichter Zwischenbericht des Forschungsprojektes
Cassens M (2003) Work-life-balance – Wie Sie Berufs- und Privatleben in Einklang bringen. dtv, München, S 7
Cassens M (2013) Gesundheitstourismus und touristische Destinationsentwick-lung. Oldenbourg, München, S 61–63
Cassens M, Hörmann G, Tarnai C et al (2012) Trend Gesundheitstourismus – Steigende Bedeutung des touristischen Settings für Gesundheitsförderung und medizinische Prävention. Prävention und Gesundheitsförderung 1:24–29
Dohmen G (2001) Das informelle Lernen. Bundesministerium für Bildung und Forschung, Bonn
Gatterer H, Huber T, Huber J, Kirig A, Kühmayer F, Seitz J (2012) Healthness – Die nächste Stufe des Megatrends Gesundheit. Zeitgeist Media, Düsseldorf
Herold C, Herold M (2011) Selbstorganisiertes Lernen in Schule und Beruf – Gestaltung nachhaltiger Lernumgebungen. Beltz
Herrmann U (Hrsg) (2009) Neurodidaktik – Grundlagen und Vorschläge für ein gehirngerechtes Lehren und Lernen. Beltz, Landsberg
Horx M (2013) „Healthness“ als neuer Megatrend. Krone online. http://kurier.at. Zugegriffen: 09. Aug. 2013
Klafki W (2007) Neue Studien zur Bildungstheorie und Didaktik – Zeitgemäße Allgemeinbildung und kritisch-konstruktive Didaktik, 6. Aufl. Beltz, Landsberg, S 40
Konrad K, Traub S (2010) Selbstgesteuertes Lernen – Grundwissen und Tipps. Schneider, Hohengehren
Kron FW (2006) Grundwissen Didaktik, 5. Aufl. Reinhardt, München, S 101
Rulle M, Hoffmann K, Kraft K (2010) Erfolgsstrategien im Gesundheitstourismus. ESV, Berlin, S 10–11
Scheunpflug A (2001) Biologische Grundlagen des Lernens. Cornelsen, Berlin
Wieser A, Chovghi D, Hormann M, Jenewein C (2011) Energy Cuisine – Wohlbefinden und Vitalität mit der Power-Küche des Lanserhofs. Loewenzahn, Innsbruck
Einhaltung ethischer Richtlinien
Interessenkonflikt
A. Wieser und M. Cassens geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Dieser Beitrag beinhaltet keine Studien an Menschen oder Tieren.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Wieser, A., Cassens, M. Von Wellness zu Healthness?. Präv Gesundheitsf 9, 321–324 (2014). https://doi.org/10.1007/s11553-014-0440-7
Published:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/s11553-014-0440-7
Schlüsselwörter
- Gesundheitstourismus
- Informelle Gesundheitsbildung
- Kommunikationstechnologie
- Medizintechnik
- Gesundheitszentrum