Am Anfang der Therapie bei Patienten mit erektiler Dysfunktion (ED) steht ein Beratungsgespräch, in dem erörtert werden kann, dass Sexualität nicht ausschließlich auf Erektion und Penetration zu zentrieren und eine Erektion zum Erreichen des Orgasmus nicht zwingend erforderlich sei, schreibt Privatdozent Dr. Matthias Trottmann aus München in einem CME-zertifizierten Fortbildungsbeitrag. Zudem wird vermittelt, dass die Ausprägung von Lust, Erektion und Orgasmus natürlicherweise schwankt [1].

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Am Anfang der Therapie steht das Beratungsgespräch.

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Kein Tabak, weniger Alkohol

Das Ansprechen auf die medikamentöse Behandlung bessert sich, wenn zugleich Tabakkarenz gehalten und der Alkoholkonsum reduziert wird. Weitere günstige Maßnahmen sind Gewichtsreduktion, körperliche Aktivität sowie die optimale Einstellung eines Diabetes mellitus, wenn vorhanden. Bei Vorliegen eines Hypogonadismus wirkt sich die Substitution von Testosteron günstig aus.

Bei Verordnung von PDE-5-Inhibitoren ist zu beachten, dass sich die zugelassenen Präparate in Wirkungsdauer, Dosierung, Kosten und Nebenwirkungen unterscheiden. Bei etwa 70–90% der Patienten mit erektiler Dysfunktion kann mit einer Verbesserung gerechnet werden, im Vergleich zu einem Drittel der Patienten mit Placebo.

Stress beeinträchtigt die Wirkung

Fehler bei der Einnahme von PDE-5-Inhibitoren werden unter Umständen als Therapieversagen missinterpretiert. So wird die maximale Wirkung erst bei mehreren Versuchen über bis zu acht Wochen erreicht. Manche Patienten verstehen die Wirkung fälschlicherweise als erektionsauslösend oder als Aphrodisiakum. Stress und unzureichende sexuelle Stimulation verhindern eine befriedigende Wirkung.

„Am Anfang einer PDE-5-Inhibitor-Therapie ist eine kontinuierliche Einnahme — jeweils vor sexueller Aktivität mit oder ohne Sexualpartner — sinnvoll“, erklärt Trottmann in seinem Fortbildungsbeitrag. Notwendig sei eine individuelle Dosisfindung. Nach mehreren Einnahmen lassen gegebenenfalls auftretende Nebenwirkungen in der Regel nach.