Die mikroskopische Kolitis ist eine besondere Form der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Sie hat Ähnlichkeiten zum Reizdarmsyndrom.
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10% der Patienten mit Reizdarmsyndrom haben eine mikroskopische Kolitis, berichten Prof. Stefan Miehlke aus Hamburg und Kollegen [1]. Betroffen sind deutlich mehr Frauen als Männer. Zudem besteht eine Assoziation zur Einnahme nicht-steroidaler Antirheumatika (NSAR) und von Protonenpumpenhemmern (PPI): Ein Drittel bis zu mehr als der Hälfte der Patientinnen mit mikroskopischer Kolitis haben im Jahr vor der Diagnose NSAR und/oder PPI eingenommen.
Klinisch äußert sich die mikroskopische Kolitis mit rezidivierenden, plötzlich beginnenden, wässrigen, aber nicht-blutigen Durchfällen mit Drangsymptomatik und fäkaler Inkontinenz, nächtlichen Diarrhoen und abdominellen Schmerzen. Bei der Endoskopie erscheint der Dickdarm weitgehend normal. Erst Biopsien offenbaren den chronischen entzündlichen Charakter der wahrscheinlich auf einer fehlregulierten immunologischen Reaktion beruhenden Krankheit.
Lebensqualität stark eingeschränkt
Im Vergleich zu chronisch entzündlichen Darmerkrankungen gibt es im Langzeitverlauf keine schweren Komplikationen oder gehäuft Karzinome. Doch die Lebensqualität der Patientinnen ist erheblich eingeschränkt. Orales Budesonid 9 mg/Tag ist bislang die einzige in kontrollierten Studien geprüfte medikamentöse Therapie. Therapien mit anderen Entzündungshemmern oder Immunmodulatoren und Biologika sind wenig untersucht. Miehlke und Kollegen haben in ihrer Publikation einen Therapiealgorithmus vorgeschlagen.
Literatur
Lancet Gastroenterol Hepatol. 2019; 4:305–314
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ner Mikroskopische Kolitis belastet sehr. CME 16, 12 (2019). https://doi.org/10.1007/s11298-019-7200-0
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